Aktienmärkte starten dynamisch ins neue Jahr
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Die internationalen Aktienmärkte starteten dynamisch ins neue Jahr. Spitzenreiter blieb Japan vor Deutschland und den USA.
USA: Freundlicher Jahresauftakt
US-amerikanische Aktien legten in der ersten Handelswoche des neuen Jahres kräftig zu. Auftrieb gab ihnen die Veröffentlichung des Protokolls über die jüngste Sitzung der US-Notenbank, das ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklusses andeutete. Dem Protokoll zufolge beurteilen die Mitglieder des FOMC die Geldpolitik nicht länger als akkomodierend. Zugleich hielten die Währungshüter nur noch wenige Zinserhöhungen für geboten. Die Konjunkturveröffentlichungen hielten sich in etwa die Waage. Auf der Minusseite standen der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der deutlicher als erwartet zurückging, und der Arbeitsmarktbericht für Dezember, der mit 108.000 neu geschaffenen Stellen deutlich unter den prognostizierten 200.000 lag. Allerdings war hier auch der Novemberwert nachträglich um fast 100.000 Stellen heraufkorrigiert worden. Auf der Plusseite stand dagegen der über den Erwartungen liegende ISM-Index für den Dienstleistungsbereich.
Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen zum Jahresauftakt vor allem Technologieaktien. Während der Dow Jones im Wochenverlauf nur um 0,8 Prozent zulegen konnte, rückte der Nasdaq Composite um 2,4 Prozent vor, was nicht zuletzt auch an der Consumer Electronics Show in Las Vegas lag. Dort kündigte Google den Vertrieb von Videos über das Internet an. Das dafür entwickelte Online-Bezahlsystem soll zudem auch auf weitere Produkte ausgeweitet werden. Yahoo wiederum teilte auf der Messe mit, sich nicht mehr nur auf das Internet zu beschränken, sondern künftig auch auf Fernsehern und Mobiltelefonen sichtbar sein zu wollen. Die Anleger honorierten diese Vorhaben und gestanden Google und Yahoo Kurszuwächse von über zehn Prozent zu. Positiv vom Markt wurde auch das Vorhaben von IBM aufgenommen, ab 2008 die Pensionskasse zu schließen und stattdessen nur noch Altersvorsorgekonten zu unterstützen. IBM verspricht sich davon bis 2010 Einsparungen von bis zu drei Mrd. USD bei umstellungsbedingten Sonderaufwendungen in Höhe von 270 Mio. USD. Stark nachgefragt wurden auch die Aktien von Ford, was etwas verwundert, da Standard & Poor´s das Rating für den Automobilhersteller um zwei weitere Stufen senkte und den Schritt mit Zweifeln an der Fähigkeit Fords begründete, dem nordamerikanischen Automobilgeschäft eine positive Wendung geben zu können.
Europa: DAX-Unternehmen auf Übernahmejagd
Ähnlich wie in den USA verlief auch die erste Woche in Europa: Insgesamt freundliche Tendenz, wobei Technologieaktien in der Anlegergunst höher standen als Standardwerte. Die konjunkturelle Großwetterlage blieb dabei freundlich. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie war im Dezember weiter angestiegen, das französische BIP expandierte im dritten Quartal stärker als erwartet und am deutschen Arbeitsmarkt verdichten sich die Anzeichen einer Besserung. Darüber hinaus hat sich die Inflationsrate nach der ersten Schätzung von Eurostat im Dezember auf 2,2 Prozent weiter verringert.
Auf Ebene der Einzeltitel sorgte BASF für einen Paukenschlag. Der Chemiekonzern will den US-Konzern Engelhard für knapp fünf Mrd. USD übernehmen, und zwar feindlich. Im Vorfeld geführte Gespräche über eine freundliche Übernahme des Spezialisten für Autokatalysatoren waren am Widerstand des Engelhard-Managements gescheitert. Die Aktionäre von BASF nahmen aufgrund des feindlichen Charakters erstmal eine vorsichtigere Haltung ein. Mit minus zwei Prozent war die Aktie vergangene Woche das Schlusslicht im Dow Jones EURO Stoxx 50. Die Aktie von ThyssenKrupp, das ebenfalls einen Übernahmekampf ausfechtet, konnte dagegen im Wochenverlauf um acht Prozent zulegen. Und das obwohl ThyssenKrupp sein Angebot für den kanadischen Stahlkocher Dofasco um rund 0,1 Mrd. auf 3,5 Mrd. Euro aufstockte. Konkurrent Arcelor hatte diesen Preis zuvor geboten, ist aber nach wie vor bei Dofasco nicht willkommen. Deren Management befürwortet ein Zusammengehen mit den Düsseldorfern. Bei den deutschen Nebenwerten ragten KarstadtQuelle positiv und Medion negativ heraus. Der Kaufhauskonzern nährte die Hoffnung, wonach es ab 2007 wieder eine Dividende geben könnte. Die Anleger griffen beherzt zu und schickten den Kurs um 19 Prozent nach oben. Der Elektronikhändler Medion dagegen wurde fallen gelassen. Die erneute Gewinnwarnung sorgte für einen Kursverlust im Wochenverlauf von 13 Prozent.
Japan: Weitere sieben Prozent nach oben
In Japan hat sich die Rally des zweiten Halbjahres 2005 fortgesetzt. Um sieben Prozent zog der breite Nikkei 225 in der Auftaktwoche an, womit er den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren erreichte. Gute Vorgaben insbesondere von den Technologiesegmenten beflügelten hier das Geschehen. Parallel dazu kamen positive Neuigkeiten aus dem Investitionsgüterbereich wie dem Schiffbau und von den Baumaschinenherstellern. Dies alles traf auf einen von Liquidität gut durchtränkten Nährboden.
Ausblick: Alcoa gibt den traditionellen Startschuss
Die konjunkturellen Veröffentlichungen werden auch in der laufenden Woche den Ton angeben, wenngleich nur wenige Kategorie-1 Daten auf der Agenda stehen. Aus deutscher Sicht ist das am Dienstag der ZEW-Index und am Donnerstag die erste Berechnung des BIP für das Jahr 2005. In den USA kommen am Freitag die Einzelhandelsumsätze und die Erzeugerpreise jeweils für Dezember. Daneben gibt am heutigen Montag der Aluminiumkonzern Alcoa den traditionellen Startschuss für die Unternehmensberichtssaison. Folgen wird am Dienstag Genentech. Für Gesprächsstoff werden ferner die Automobilhersteller sorgen, die sich zur Zeit auf der Detroit Motor Show präsentieren und erste Einblicke in den Verlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres geben, so zum Beispiel BMW am heutigen Montag.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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