Kommentar
08:11 Uhr, 13.07.2005

Aktienmärkte größtenteils im Aufwind

Während im Juni die US-Aktienmärkte aufgrund kräftiger Ölpreissteigerungen per saldo leichte Kursverluste hinnehmen müssen, kommt es in Europa und Japan zu erfreulichen Aufwärtsbewegungen. Eine gute Performance weisen vor allem die Emerging Markets in Asien, speziell aber Osteuropa auf.

Deutschland/Europa

Kurssteigerungen: Die europäischen Aktienmärkte tendierten im Juni freundlich, wobei zahlreiche Aktienindizes neue Jahreshöchststände erreichten. Von makroökonomischer Seite erhielten die Börsen durch den Anstieg im ZEW- und Ifo-Geschäftsklimaindex Rückenwind. Aber auch robuste US-Wirtschaftsdaten mit ihren positiven Auswirkungen auf die Weltkonjunktur stimulierten das Marktgeschehen. Auf Unternehmensebene waren es unter anderem Fusionsspekulationen im Banken- und Versicherungsbereich, die für Kursfantasie sorgten. Eine zusätzliche Unterstützung bot die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar, welche sich vorteilhaft für die europäische Exportindustrie auswirkte. Der deutsche Aktienmarkt profitierte zudem von der Aussicht auf vorgezogene Neuwahlen zum Bundestag und damit der Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung sowie Stimmungsverbesserung unter den heimischen Unternehmen. Einen Wermutstropfen bildeten wieder einmal die Ölpreisnotierungen, die mit Rekordständen von über 60 USD pro Barrel WTI zwischenzeitlich zu Kursrückschlägen führten. Im Inland notierte der DAX zuletzt bei rund 4.586 Punkten, was im Monatsvergleich einem Zuwachs von knapp drei Prozent entsprach. In der Halbjahresbilanz wurde damit ein Plus von nahezu acht Prozent erzielt. Der TecDAX wies im Juni ein Plus von gut drei Prozent aus, in den ersten sechs Monaten betrug der Zuwachs fast fünf Prozent.

Weiteres Kurspotenzial vorhanden: Der weiteren Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten stehen wir durchaus zuversichtlich gegenüber. Vor allem beurteilen wir die Gewinnsituation auf Unternehmensseite optimistisch und erwarten insbesondere in Deutschland angesichts effektiver Lohnkürzungen und voranschreitender Restrukturierungsmaßnahmen sogar noch positive Überraschungen. Hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung bleibt der Wachstumspfad sehr moderat, was auch die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute unterstrichen haben. Allerdings ist mittlerweile positiv zu vermerken, dass sich eine weitere Verlangsamung der bereits schwachen Erholungstendenzen nicht mehr andeutet. Hierdurch dürften die Börsen Unterstützung erfahren. Für die europäischen Märkte, allen voran diejenigen in der Eurozone, ergeben sich durch vergleichsweise günstige Bewertungen besondere Anlagevorteile. Dies ist auch der wesentliche Grund dafür, dass wir Bestände in Europa über-, in den USA hingegen untergewichten. In der aktuellen Konjunkturphase zählen dividendenstarke Papiere weiterhin zu unseren Favoriten.

Osteuropa

Weiter aufwärts: Die osteuropäischen Aktienmärkte präsentierten sich im Juni mit Ungarn an der Spitze in fester Verfassung. Vor allem ein kräftiger Ölpreisanstieg, der die Aktien von Raffinerieunternehmen begünstigte, wirkte sich positiv auf das gesamte Börsengeschehen aus. Darüber hinaus machte sich in Zentralosteuropa eine deutliche Währungserholung noch zusätzlich positiv bemerkbar. Insbesondere der ungarische Forint und der polnische Zloty waren im Vorfeld der EU-Referenden auf Talfahrt gegangen. Die tschechische Krone hatte vergleichsweise wenig an Wert eingebüßt, sodass ihr Nachholpotenzial begrenzt blieb, was im Berichtsmonat die Aufwärtstendenzen am Aktienmarkt einschränkte. In Ungarn und Polen kamen noch Leitzinssenkungen hinzu, was von den Märkten zwar begrüßt, jedoch nicht überschwänglich honoriert wurde. Auf Unternehmensseite lenkte die geplante Übernahme der HVB durch UniCredito angesichts deren osteuropäischer Tochtergesellschaften den Blick auf den Bankenbereich, der durch insgesamt attraktive Bewertungen bereits zuvor am Markt eine Favoritenrolle eingenommen hatte. Auch die russische Börse konnte im Juni mit erfreulichen Kurssteigerungen aufwarten, doch halten sich Investoren angesichts des "Reformstaus" mit ihren Anlageplänen weiterhin etwas zurück.

Hinsichtlich der Halbjahresperformance ergibt sich an den osteuropäischen Aktienmärkten folgendes Bild: Als Gewinner präsentierte sich die ungarische Börse mit einem Zuwachs von sehr erfreulichen 27 Prozent. Es folgten der tschechische Markt, welcher ein Plus von über 17 Prozent auswies, sowie russische Werte mit einer Wertsteigerung von 15 Prozent. Mit einem Anstieg von mehr als sechs Prozent bildete die polnische Börse das Schlusslicht.

Russische Börse mit attraktivem Aufwärtspotenzial: Zu unseren langfristigen Favoriten zählt nach wie vor der russische Aktienmarkt. Weiterhin ist die russische Börse in ein makroökonomisch generell positives Umfeld gebettet. Hohe Rohstoffpreise einschließlich der Öl- und Gasnotierungen wirken sich noch zusätzlich vorteilhaft aus. Zudem dürften die aus den Rohstoffexporten erzielten Erlöse die Währungsreserven bis zum Jahresende 2005 auf etwa 200 Mrd. USD anschwellen lassen, eine Summe, welche unter anderem zur Schuldentilgung herangezogen werden soll. Dabei plant die russische Regierung, die Auslandsverschuldung bis zum Jahresende auf 15 Prozent des BIP abzuschmelzen, was dem internationalen Ansehen des Landes sehr gut tun würde. Alles in allem ansprechende Rahmenbedingungen, die allerdings in jüngster Zeit einige Risse bekommen haben. Vor allem eine in den letzten Monaten deutlich sichtbar gewordene Abschwächung des Wirtschaftswachstums zählt zu den großen Wermutstropfen. So wurde für die ersten fünf Monate 2005 ein BIP-Anstieg von lediglich 5,3 Prozent gemeldet bei einer Schätzung für das Gesamtjahr von 5,5 Prozent. Für 2006 wird eine ähnliche Zunahme von 5,5 Prozent bzw. nur noch fünf Prozent prognostiziert. Da Putin bis 2010 eine BIP-Verdoppelung anstrebt, wären jedoch jährliche Wachstumsraten von etwa sieben bis acht Prozent notwendig. Auch das für 2005 avisierte Inflationsziel von zehn Prozent dürfte verfehlt werden. Hinzu kommt, dass die wichtige Branche der Ölversorger eine klare Energiepolitik von der Regierung erwartet, denn durch die hohe Besteuerung kommen die Unternehmen nur in geringem Umfang in den Genuss der hohen Ölpreise. Insofern verfügen sie auch nicht über die in den nächsten Jahren für die Erschließung neuer Ölfelder benötigten Mittel von rund 200 Mrd. USD. Diese müsste der Staat, welcher in der Ölbranche eine große Präsenz zeigt, bereitstellen, doch wurden hierüber bislang keine Angaben gemacht. Insgesamt gehen wir davon aus, dass Putin in diesem Umfeld unter Handlungszwang steht, sodass schon bald mit ersten konkreten Vorschlägen hinsichtlich durchgreifender Reformen zu rechnen ist. Dies dürfte die Stimmung am Aktienmarkt deutlich aufhellen und Anleger dazu bewegen, ihre zurückhaltende Einstellung gegenüber dem russischen Aktienmarkt aufzugeben. Einen Einstieg erleichtern wird zudem die Bewertung des Marktes, welche bei einem KGV von 7,2 auf Basis der Gewinnschätzungen für 2006 günstig ist. Unsere Branchenselektion ist auf die Bereiche Maschinenbau, Ölzulieferer, ausgewählte Stahlunternehmen sowie Konsum konzentriert. Darüber hinaus halten wir auch die Düngemittelsparte für viel versprechend.

Hinsichtlich der Anlagen in Zentralosteuropa behalten wir grundsätzlich unsere positive Haltung bei, insbesondere was die großen Märkte betrifft. Zwar dürfte es in der anstehenden Sommerpause etwas ruhiger an den Börsen zugehen, doch sollte sich spätestens wieder im Herbst attraktives Aufwärtspotenzial einstellen. Weniger optimistisch stehen wir allerdings der polnischen Börse gegenüber, die wir in einem Portfolio untergewichten würden. Das Wirtschaftswachstum lässt nach und im Bankensektor nimmt die Kreditnachfrage ab, da sich polnische Unternehmen zunehmend entschulden. Zudem ist angesichts der im Herbst anstehenden Wahlen mit einem nervösen Marktgeschehen zu rechnen. Mit Vorsicht beurteilen wir auch osteuropäische Randmärkte wie Rumänien und Bulgarien. Hier dürfte bereits ein Großteil der positiven Nachrichten in den Kursen eingepreist sein, sodass weiteres Aufwärtspotenzial derzeit begrenzt erscheint.

USA

Monatstendenz leicht negativ: An den US-Aktienmärkten war im Juni trotz insgesamt etwas besser als erwarteter Wirtschaftsdaten letztendlich keine überzeugende Kaufneigung zu spüren. Dabei sah es zunächst nach einer guten Monatsperformance aus. Ein Anstieg im Verbrauchervertrauensindex, zuversichtliche Äußerungen von Notenbankchef Alan Greenspan und ein positiver Lagebericht im "Beige Book" der FED erweckten den Eindruck, dass die jüngste Konjunkturabkühlung keine nachhaltige Wachstumsschwäche zur Folge haben wird. Der für das erste Quartal 2005 erneut nach oben revidierte BIP-Anstieg von nunmehr 3,8 Prozent deutete in die gleiche Richtung. Auch von Unternehmensseite kamen oftmals positive Meldungen. So kündigte GM umfangreiche Restrukturierungen an, Pfizer gab ein Übernahmeangebot für Vicuron Pharmaceuticals ab und Best Buy konnte mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen deutlich übertreffen. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) zog bis auf mehr als 10.620 Punkte an, bevor steigende Ölpreise alle weiteren Kurshoffnungen zunichte machten. Mit Notierungen von kurzfristig mehr als 60 USD pro Barrel WTI kamen Befürchtungen auf, dass über eine Belastung des privaten Konsums die Gesamtwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Börsen gerieten unter Abgabedruck, sodass vorherige Kursgewinne wieder aufgezehrt wurden. Für Unsicherheiten sorgten zudem Fragen nach dem weiteren geldpolitischen Kurs der FED. Als zum Monatsende der Tagesgeldsatz wie erwartet um weitere 25 Basispunkte angehoben wurde, die Notenbank aber nicht wie erhofft eine Unterbrechung oder ein baldiges Ende des Erhöhungszyklus signalisierte, kam es zu weiteren Kursrückschlägen. Mit einer Schlussnotiz von rund 10.275 Punkten wies der DJIA im Monatsvergleich einen Wertverlust von knapp zwei Prozent aus und musste auch in der Halbjahresbilanz einen Rückgang von nahezu fünf Prozent hinnehmen. Im technologieorientierten NASDAQ Index kam es mit einem Minus von 0,5 Prozent im Juni zwar zu einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis, doch wurde in den ersten sechs Monaten 2005 ein Rückgang von gut fünf Prozent verbucht.

Konjunktur weiterhin als Stütze des Börsengeschehens: Die zuletzt überwiegend erfreulichen Konjunkturdaten weisen unseres Erachtens darauf hin, dass das Wachstumstempo der US-Wirtschaft nicht weiter nachlassen wird. Alan Greenspan hat sich diesbezüglich ebenfalls positiv geäußert und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass der Preisauftrieb zum Stillstand gekommen ist. Beruhigende Worte für die Märkte, welche vor dem Hintergrund einer insgesamt robusten Entwicklung eine sich gegenüber 2004 verlangsamende Aufwärtsdynamik größtenteils eingepreist haben dürften. Wir rechnen im weiteren Verlauf mit unverändert soliden BIP-Steigerungsraten und einem Jahreszuwachs von etwa 3,5 Prozent. Auch von Unternehmensseite sind hinsichtlich der Ertragssituation kaum noch negative Überraschungen zu erwarten. So dürften die Gewinnprognosen nach den jüngsten Revisionen nicht mehr weiter zurückgenommen werden, was das Marktgeschehen stützen sollte. Insofern gehen wir davon aus, dass im laufenden Jahr, wenn auch unterbrochen von zwischenzeitlichen Schwächephasen, noch Aufwärtspotenzial an Wall Street besteht.

Fernost

Aufwärts: Erfreuliche Kurssteigerungen verzeichneten im Juni die Aktienbörsen in Fernost. Vor allem Ölwerte wie etwa die australischen Titel Woodside und Oilsearch waren gefragt. In diesem Zusammenhang stimulierte auch die Übernahmeabsicht von Unocal durch die chinesische CNOOC das Geschehen. Insgesamt haben Ölaktien ein besonderes Gewicht in den jeweiligen

Aktienindizes, sodass sie die Märkte nach oben zogen. Eine ebenfalls gute Performance legte neben dem indischen Markt die koreanische Börse vor, wo sowohl private als auch institutionelle inländische Investoren zu den eifrigsten Käufern zählten. Unter Branchengesichtspunkten waren hier Aktien von Baufirmen und Unternehmen aus dem Anlagebau gefragt. Hintergrund waren Pläne der Regierung, die Infrastruktur in bestimmten Regionen zu verbessern, um dorthin Regierungsgebäude umzusiedeln. Darüber hinaus zogen die Bereiche Medien und Pharma/BioTechnologie das Augenmerk der Anleger auf sich.

Weiterhin generell positive Einschätzung: Den asiatischen Aktienmärkten stehen wir weiterhin positiv gegenüber, auch wenn wir unter kürzerfristigen Aspekten ein eher begrenztes Kurspotenzial erwarten. So dürfte etwa die anstehende Ferienzeit die Kaufneigung der Anleger schmälern. Darüber hinaus haben sich an vielen Märkten der Region die Kurse ihren historischen Höchstständen genähert, sodass eine "Verschnaufpause" mit leichten Konsolidierungsbewegungen zu erwarten ist. Aber bereits im vierten Quartal sollte es wieder zu erfreulichen Aufwärtstendenzen kommen. Dabei dürften die Märkte insbesondere von einem weiterhin positiven wirtschaftlichen Umfeld mit per saldo robusten Wachstumsraten profitieren. Trotz der Bemühungen Chinas um eine Konjunkturberuhigung bleibt auch hier das Makroszenario intakt. So wurde für das erste Quartal 2005 ein BIP-Anstieg von 9,5 Prozent veröffentlicht, was deutlich über den Erwartungen der Analysten lag. Wir gehen davon aus, dass China der wirtschaftliche Motor für Fernost bleiben wird. Antriebskraft für die asiatische Region ist zudem Indien, welches zunehmend wirtschaftliche Erfolge vorweisen kann. Auf Unternehmensseite ergibt sich ebenfalls ein günstiges Bild. Die Ertragssituation ist zufrieden stellend und die Dividendenausschüttungen befinden sich auf ansprechendem Niveau. Zusammen mit befriedigenden Bewertungsrelationen sind unseres Erachtens Rahmenbedingungen gegeben, die Investitionen an den fernöstlichen Börsen weiterhin attraktiv machen. Allerdings muss bedacht werden, dass ein fester US-Dollar und steigende US-Zinsen ein generell ungünstiges Szenario für Emerging Markets sind und zwischenzeitlich immer wieder zu Verunsicherungen führen können. Hinsichtlich der bevorzugten Branchen gehen wir davon aus, dass Titel aus den Sektoren Konsum, Infrastruktur sowie Energie zu den favorisierten Anlagebereichen zählen werden.

Japan

Kurssteigerungen: Der japanische Aktienmarkt profitierte im Juni vor allem von ermutigenden Konjunkturmeldungen. So zeigt die Entwicklung im Einzelhandel weiter nach oben, die gesamtwirtschaftliche Aktivität ist stärker gestiegen als erwartet und vom Arbeitsmarkt kommen mit einer zunehmenden Anzahl von Festeinstellungen sowie langsam anziehenden Durchschnittslöhnen ebenfalls erfreuliche Nachrichten. Allen voran waren es aber positive Erwartungen an den quartalsmäßig von der Bank of Japan veröffentlichten Tankan-Bericht, welche das Geschehen im Berichtsmonat beflügelten. Die in diesem Zusammenhang gehegten Hoffnungen auf eine Verbesserung des Geschäftsvertrauens großer japanischer Industrieunternehmen sowie auf eine geplante Erhöhung der Investitionsausgaben wurden Anfang Juli mit Veröffentlichung des Wirtschaftsbarometers bestätigt. Ein gegenüber dem US-Dollar nachgebender Yen stimulierte angesichts der positiven Auswirkungen auf die japanische Exportindustrie noch zusätzlich die Entwicklung. So zeigt der Tankan, dass Unternehmen für das Fiskaljahr 2005/06 (30.03.) mit einem durchschnittlichen Dollar/Yen Austauschverhältnis von knapp 104 Yen kalkulieren, was bei einem aktuellen Verhältnis von rund 111 Yen die Erlöse deutlich in die Höhe treiben würde. Der Nikkei Index kletterte zuletzt auf 11.584 Punkte, womit im Monatsvergleich ein Zuwachs von knapp drei Prozent erzielt wurde. Damit konnte er für das erste Halbjahr 2005 eine Performance von nahezu einem Prozent vorweisen.

Kurspotenzial vorhanden: Der weiteren Entwicklung am japanischen Aktienmarkt stehen wir durchaus optimistisch gegenüber. Vor allem ein sich nach diversen Rückschlägen wieder fortsetzender konjunktureller Erholungsprozess stimmt uns zuversichtlich. Die Schwäche des Yen gegenüber dem US-Dollar ist dabei ein zusätzliches Plus, das vor allem die Exportindustrie begünstigt. Auch von Unternehmensseite dürften positive Impulse ausgehen. So präsentiert sich eine Vielzahl japanischer Gesellschaften in deutlich verbesserter Bilanzverfassung als noch vor zwei Jahren, was sich insbesondere in einer mittelfristig wieder zunehmenden Investitionsbereitschaft widerspiegeln sollte. Gerade die Automobilindustrie, welche von anhaltend kräftigen Wachstumstendenzen in Asien profitiert, ist ausgabefreudiger geworden. Mit den Bilanzerfolgen ist darüber hinaus die Bereitschaft gestiegen, neue Mitarbeiter einzustellen, was im weiteren Verlauf den Konsum stützen dürfte. Gleichwohl hat die jüngste Berichtssaison gezeigt, dass trotz aller Besserungen viele Unternehmen ihre Ertragsperspektiven relativ vorsichtig beurteilen. Nach zwei Jahren ansprechender Gewinnsteigerungen befürchten dabei gerade Firmen aus zyklischen Bereichen wie Metallen, Rohöl, Automobil und Maschinenbau eine abnehmende Dynamik. Wir gehen jedoch davon aus, dass die insgesamt konservativen Ertragsprognosen durch den Kursverfall im April größtenteils eskomptiert wurden. Unseres Erachtens besteht sogar die Möglichkeit, dass Unternehmen aus den Bereichen Konsum und Investitionsgüter angesichts sich hier bessernder Rahmenbedingungen ihre Gewinnprognosen für das laufende Fiskaljahr nach oben revidieren werden. Alles in allem würden wir Schwächephasen als Kaufgelegenheit nutzen. Dabei ist ein Niveau im Nikkei Index von rund 11.500 Zählern innerhalb einer Trading Range von 11.000 bis 13.000 Punkten als attraktive Einstiegsmöglichkeit zu werten. In Japan bevorzugen wir weiterhin Titel, die von der Binnenkonjunktur sowie dem Export nach Asien profitieren. Dabei favorisieren wir vor allem die Bereiche Konsum/Handel, Finanzen und Investitionsgüter.

Quelle: Union Investment

Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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