Aktienmärkte erklimmen neue Jahreshöchststände
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Die internationalen Aktienindizes starteten positiv in die vergangene Handelswoche und konnten dabei neue Jahreshöchststände erklimmen. Neben guten Quartalsergebnissen halfen auch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten unter den Marktteilnehmer Käufern zu finden. Zum Wochenschluss trübte sich die Stimmung jedoch etwas ein, sodass letztlich nur leichte Kursgewinne zu verzeichnen waren.
USA: Dow Jones wieder über 10.000 Punkten
Zu Wochenbeginn konnten US-Aktien an die positive Wertentwicklung der Vorwoche anknüpfen. Als besonders kursbeeinflussend stellten sich weitere Quartalsergebnisse heraus. Vor allem der Bericht des Chipherstellers Intel beflügelte die US-Indizes nochmals deutlich. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis fielen im dritten Quartal besser als erwartet aus. Grund dafür ist eine starke Nachfrage aus Asien, was letztlich auch als Indiz für eine wieder anziehende Weltkonjunktur interpretiert wurde. Für Aufmerksamkeit sorgte dann auch noch eine erneute Anhebung der Ergebnisprognose auf Jahressicht. Dies fiel besonders ins Gewicht, da Intel erst vor zwei Monaten seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2009 erhöhte.
Darüber hinaus wurden weitere wichtige Quartalsergebnisse von US-Banken veröffentlicht. JPMorgan verblüffte Analysten mit einem Gewinn von 3,6 Mrd. US-Dollar. Selbstbewusst nutzte Firmen-Chef Dimon in diesem Zusammenhang die Gelegenheit, dem Finanzminister einen Scheck über die zuvor erhaltenen Staatshilfen von 25 Mrd. US-Dollar zu überreichen, die nun nicht mehr benötigt werden. Als gegen Ende der Woche auch Citigroup und Bank of America ihre Zahlen präsentierten, zeigte sich jedoch, dass hier nicht alle Institute mithalten können. Während Investmentbanken mit der Platzierung von Anleihen und auch im Handel mit Wertpapieren satte Gewinne einfahren, kämpfen große Geschäftsbanken mit Ausfällen bei Kreditkartenforderungen und Verbraucherdarlehen.
Auf konjunktureller Seite hielten sich gute und schlechte Nachrichten die Waage. Während der Empire State Index auf den höchsten Stand seit Mai 2004 kletterte, ging das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan überraschend zurück, obwohl wenige Tage zuvor noch steigende Einzelhandelsumsätze vermeldet werden konnten. Viele Marktteilnehmer zeigten sich verunsichert und nahmen vor dem Wochenende Gewinne mit, sodass der Dow Jones Industrial Average wieder unter die zuvor zurückeroberte Marke von 10.000 Punkten fiel. Letztlich gewann der Index somit auf Wochensicht lediglich 1,3 Prozent an Wert.
Europa: Nokia mit schwachen Quartalszahlen
Auch in Europa waren die Quartalszahlen das marktbeherrschende Thema der vergangenen Handelswoche. Normalerweise beginnt die Berichtssaison hier etwas verzögert im Vergleich zu den USA. Einige Unternehmen, wie etwa der deutsche Chemiekonzern BASF, berichteten jedoch schon vor dem eigentlich angesetzten Termin. Wachstumsimpulse aus Asien und Südamerika ließen das Ergebnis der Ludwigshafener steigen. Auf Wochensicht gewann die Aktie 6,2 Prozent hinzu. Größter Gewinner im Euro Stoxx 50 waren mit einem Plus von 7,5 Prozent jedoch die Papiere von Philips, die ebenfalls ein gutes Quartalsergebnis präsentierten. Weniger Erfreuliches gibt es hingegen von Nokia zu berichten. Vor allem im höherpreisigen und somit margenstarken Geschäft verloren die Finnen Marktanteile an Apple, die weiterhin mit dem iPhone punkten. Nokia musste somit den ersten Verlust seit 1991 hinnehmen. Entsprechend stark wurde die Aktie abgestraft. Trotz einer leichten Gegenbewegung betrug das Wochenminus dennoch 8,5 Prozent.
Emerging Markets: Thailand bangt um König
In einem allgemein freundlichen Marktumfeld an den asiatischen Aktienmärkten bildete das thailändische Börsenbarometer SET eine Ausnahme. Mitte der Woche führten Gerüchte über einen sich verschlechternden Gesundheitszustand von König Bhumibol zu zwischenzeitlich starken Kurseinbußen von mehr als fünf Prozent. Der 81-jährige Monarch ist seit 1946 im Amt und kann somit auf die längste Amtsperiode eines aktuell regierenden Oberhaupts zurückblicken. Bhumibol war im September ins Krankenhaus eingeliefert worden und gilt als wichtige Stütze einer stabilen Regierung. In der Vergangenheit hat er sich als Hüter des sozialen und politischen Gleichgewichts des Landes einen Namen gemacht. Zwar gäbe es im Falle seines Todes durchaus einen Nachfolger, dieser verfügt jedoch nicht über eine vergleichbare Reputation. Zum Wochenschluss beruhigte sich der Markt wieder etwas, auf Wochensicht verlor der SET-Index dennoch vier Prozent an Wert.
Andere asiatische Aktienmärkte zeigten sich hingegen freundlich. In Indien gewann der Index über vier Prozent und auch in China strebten die Börsen weiter aufwärts. Dort stieg die Vergabe von neuen Krediten im September auf 516 Mrd. Renmimbi an. Analysten waren im Vorfeld zwar ebenfalls von einer Steigerung ausgegangen, hatten jedoch nur einen Wert von 450 Mrd. Renmimbi prognostiziert. Die Befürchtungen der Marktteilnehmer, dass die Liquiditätssituation sich verschlechtern könnte, haben sich somit nicht bewahrheitet.
Ausblick
In dieser Woche geht die Berichtssaison in den USA in die heiße Phase. Auch in Europa wird eine Reihe von Quartalszahlen erwartet.
Auf konjunktureller Seite steht der Ifo-Geschäftsklimaindex ebenso auf der Agenda wie Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 144,2 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. Dezember 2008, davon 91 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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