Aktienmärkte entwickeln sich uneinheitlich
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Großbritannien: Der FTSE All Share-Index tendierte im Wochenverlauf in GBP gerechnet seitwärts.
Unternehmensfusionen und -übernahmen sind nach wie vor ein Thema. Eine wichtige Entwicklung war die Übernahmeschlacht um die London Stock Exchange. Wir sind der zweitgrößte institutionelle Anleger in diesem Titel.
Die Übernahme von Wickes durch den Baustoffhändler Travis Perkins sorgte dafür, dass diese Aktie um 10 Prozent anstieg. Wir sind in diesem Titel übergewichtet.
AstraZeneca büßte 8 Prozent ein, nachdem medizinische Tests des Lungenkrebsmedikaments Iressa enttäuschend verliefen. Wir hatten unsere Position bereits von übergewichtet auf untergewichtet reduziert.
Am Markt koppelt sich die Entwicklung von Unternehmen (wie beispielsweise Carnival Cruises und Johnson Matthey), die in der Lage sind, ihre Liquidität zur Finanzierung eines organischen Wachstums einzusetzen, von Pharma- und Bankentiteln ab, die dazu nicht in der Lage sind.
USA: Im Wochenverlauf büßte der S&P 500-Index in USD gerechnet zwar 0,3 Prozent ein, entwickelte sich jedoch etwas besser als der NASDAQ-Index.
Die Aktie von Pfizer gab 15 Prozent ab, nachdem medizinische Tests belegt hatten, dass ihr Schmerzmittel Celebrex bei Anwendern das Risiko von Herzinfarkten erhöhen könnte. Wir sind in diesem Titel untergewichtet.
Auch das Unternehmen Lilly ging um 3 Prozent zurück, nachdem medizinische Tests darauf hingedeutet hatten, dass eines seiner Medikamente Leberschäden hervorgerufen hat. Insgesamt hat sich die relativ niedrige Gewichtung unserer Portfolios im Gesundheitswesen vorteilhaft ausgewirkt.
Die Neuemissionsaktivitäten waren sehr rege. Im Dezember wurden am Markt 26 Papiere begeben. Üblicherweise lag die Rendite neuer Marktteilnehmer nach dem ersten Handelstag bei 6 - 8 Prozent.
Die auf Einzeltitelebene besten Ergebnisse kamen diese Woche von dem Arbeitsvermittler Monster Worldwide. Das Unternehmen ist sowohl in Fonds für Privatkunden als auch für institutionelle Investoren stark vertreten.
Europa: Der FTSE World Europe ex. UK-Index beendete die Woche in EUR gerechnet um 0,2 Prozent schwächer.
Unternehmensfusionen und -übernahmen sind zu einem wichtigen Thema geworden. Die Übernahmeschlacht zwischen der Deutschen Börse und Euronext um die London Stock Exchange beherrschte im Wochenverlauf das Marktgeschehen.
Freier Cashflow ist im Übermaß vorhanden, und die steigenden Reinvestition von Kapital tragen dazu bei, die Stimmung zu stützen.
Die Auswirkungen des schwachen USD auf die europäischen Exporteure sowie die verzögerten Folgen des hohen Ölpreises werden die Unternehmensgewinne 2005 wahrscheinlich unter Druck setzen.
Die Portfolios sind defensiv ausgerichtet. Einzelne Titel legten trotzdem gute Ergebnisse vor.
Im Wochenverlauf wurde UBS gekauft und Vivendi abgestoßen.
Japan: Der japanische Topix-Index tendierte im Wochenverlauf in JPY gerechnet erfreulich und legte 2,2 Prozent zu. Zu dieser Entwicklung kam es trotz eines Mangels an eindeutigen Themen und einer leicht enttäuschenden Tankan-Umfrage zum Vertrauen der Geschäftswelt. Der Markt verharrt nach wie vor innerhalb seines jahrelangen Handelskorridors.
Die japanische Regierung hat prognostiziert, dass sich das Wirtschaftswachstum des Landes im nächsten Fiskaljahr, das im April 2005 beginnt, auf 1,6 Prozent abschwächen wird. Man geht jedoch davon aus, dass die Verbraucherpreise zum ersten Mal seit 2000/2001 ansteigen werden.
Das Beta unserer Portfolios hat die Wertentwicklung Anfang der Woche belastet, sich im weiteren Verlauf jedoch positiv ausgewirkt und für Erträge auf der Höhe der Marktentwicklung gesorgt.
Im Wochenverlauf haben wir Sanei-International, 77th Bank und T&D Holdings erworben. Gleichzeitig wurden Mitsui & Co, Hitachi Maxell und Sompo verkauft.
Asien & Schwellenländer: Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index erholte sich im Wochenverlauf etwas und legte in USD gerechnet 3,3 Prozent zu. Besonders fest tendierte Korea, da Samsung viel versprechende Zahlen zu den Gewinnmargen bekannt gab.
Auch Thailand setzte seine jüngste Erholungstendenz fort, da die Konsumausgaben und das Wirtschaftswachstum weiterhin zufriedenstellend ausfielen. Die Regierung hat den Leitzins in den letzten Monaten nun zum zweiten Mal angehoben, um so zu versuchen, die Inflation zu zügeln.
In Hongkong hat die Klage eines 67-jährigen Rentners den Börsengang des Immobilienunternehmens HK REIT verhindert. Dies illustriert die zunehmende Politisierung der Bevölkerung, welches ein wichtiger Trend werden könnte.
Der russische Aktienmarkt gab weiter deutlich nach. Er büßte im Monatsverlauf 20 Prozent ein, da es nach wie vor Streit um die Zerschlagung von Yukos gibt. Wir sind in Unternehmen, die im Zusammenhang mit dieser Entwicklung stehen, nicht investiert.
Anleihen: Staatsanleihen blieben relativ illiquide, da die Anleger im Vorfeld des Jahresendes daran interessiert sind, ihre Positionen glattzustellen. Die fundamentalen Daten deuten darauf hin, dass die Renditen höher ausfallen sollten, weil die IFO-Vertrauensumfrage unter den US-Unternehmen stark ausfiel und die Inflationsindikatoren nach unten tendieren.
Bei Anleihen mit Investmentstatus macht das Bewertungsniveau in allen Bereichen einen ausgereizten Eindruck. Angesichts unserer vorsichtigen Strategie haben wir das Beta unserer Portfolios verringert und die Risikostreuung noch weiter erhöht.
Hochzinsanleihen sind ebenfalls teuer, aber wir sind für deren Aussichten im Jahr 2005 zuversichtlicher gestimmt. Auf kurze Sicht gibt es jedoch Besorgnisse um die Fähigkeit des Marktes, das zunehmende Neuemissionsvolumen zu verarbeiten.
Schwellenländerstaaten emittieren weniger Kredite in internationalen Währungen und konzentrieren sich stattdessen auf die einheimischen Märkte. Dies wird dazu beitragen, die Kapitalwerte zu stützen, indem es das Angebot in Grenzen hält.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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