Aktienmärkte büßen weiter ein
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Großbritannien: Der FTSE All Share-Index büßte im Wochenverlauf 0,8 Prozent ein. Die leicht unterdurchschnittliche Tendenz von marktbreiten Titeln war hauptsächlich auf Gewinnmitnahmen in Ölaktien zurückzuführen. Immobilien- und Versorgertitel entwickelten sich aufgrund des steigenden Trends bei den Anleiherenditen ebenfalls schwach.
Die Unternehmensergebnisse fielen im Allgemeinen ermutigend aus, jedoch haben Einzelhändler wie French Connection und John Lewis erneut schwache Zahlen bekannt gegeben.
Der Geldmarktpolitische Ausschuss beließ die Leitzinsen in Großbritannien bei 4,75 Prozent. Wir sind der Meinung, dass ein Anstieg in den nächsten zwei bis drei Monaten wahrscheinlich ist.
RAC hat ein Übernahmeangebot von Aviva zu einem Aufgeld von 25 Prozent auf den Aktienkurs akzeptiert. Die Aktie ist innerhalb unserer Portfolios selektiv vertreten.
Nachdem wir unsere Ausrichtung auf Bankentitel überprüft haben, bleiben wir moderat untergewichtet.
USA: Obwohl es im Hinblick auf die Nachrichtenlage für den US-Markt eine ruhige Woche war, verlor der S&P 500-Index in lokaler Währung 1,5 Prozent.
Wir sind in Energietiteln nun fast neutral gewichtet, da wir XTO von der Favoritenliste genommen haben.
Ein Titel auf unserer Favoritenliste ist das Holdingunternehmen von Air Canada, Ace Aviation. Das Unternehmen stieg am Freitag um 9 Prozent an, nachdem einer seiner größten Mitbewerber bankrott gegangen war.
Wir sind in den Branchen Medien und Industrie derzeit übergewichtet, während wir die Segmente Versorger, Gesundheitswesen und Finanzen untergewichten.
Die Qualität der Neuemissionen verschlechtert sich. Wir haben uns jedoch an der stark überzeichneten Emission von International Securities Exchange beteiligt. Dies ist seit vielen Jahren wieder die erste Börse die an den Markt geht. Der Titel hat sich sehr gut entwickelt. Dies spiegelt die Bedeutung einer sorgfältigen Auswahl von Neuemissionen wider.
Europa: Trotz der positiven Nachrichtenlage gab der FTSE World Europe ex. UK-Index im Wochenverlauf in lokaler Währung 1,6 Prozent nach.
Der auf unserer Favoritenliste stehende Lebensmitteleinzelhändler Delhaize hat aufgrund enttäuschender Ergebnisse 7 Prozent eingebüßt. Das Unternehmen Neopost, ein Hersteller von Frankiermaschinen, konnte wegen erfreulicher Zahlen 6 Prozent zulegen.
Darüber hinaus gab es ermutigende Zahlen von Accor und Clariant sowie vom Medizintechnikunternehmen Electa. Die Ergebnisse von BASF konnten die hohen Erwartungen des Marktes jedoch nicht erfüllen.
Die Aussicht für weitere Anhebungen der Unternehmensgewinne deutet darauf hin, dass der Markt hinsichtlich Bottom-Up-Gesichtspunkten in einer soliden Verfassung ist. Die Top-Down-Einschätzung ist jedoch unsicherer.
Die Reaktion auf Neuemissionen war uneinheitlich, obwohl es am Markt nach wie vor ein großes Interesse an Risikopapieren gibt.
Japan: Der japanische Topix-Index gab im Wochenverlauf in JPY 0,4 Prozent nach. Der technologielastige JASDAQ-Index kletterte 0,3 Prozent nach oben.
Auf den Binnenmarkt ausgerichtete Branchen waren die eindeutigen Favoriten. So tendierten Finanz-, Immobilien- und zyklische Titel überdurchschnittlich. Auch Grundstoff-unternehmen, die nicht in China beheimatet sind, tendierten besser als der Markt. Eine schwache Entwicklung gab es beim Export, in der Technologiebranche, bei chinesischen und defensiven Titeln.
Der Markt wurde durch die Nachricht über die geplanten Reformen bei Unternehmensübernahmen und -fusionen, die um ein Jahr verschoben werden sollen, enttäuscht. Wir sind aber nach wie vor optimistisch, dass die Reformen durchgesetzt werden.
Wir sind in japanische Zyklikern übergewichtet sowie in defensiven Unternehmen untergewichtet. Da wir Investitionen in Bauunternehmen getätigt haben, erwarten wir mit Interesse die in dieser Woche anstehenden Berichte zur Lage am Immobilienmarkt.
Im Rahmen unserer Portfolios setzen wir derzeit die Analyse-Ergebnisse unseres letzten Besuchs in Japan um.
Asien & Schwellenländer: Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index tendierte im Wochenverlauf in lokaler Währung seitwärts. Die Märkte Südamerikas entwickelten sich weiter schwankend, wobei der brasilianische Bovespa-Index in USD 7,7 Prozent nachgab.
China gab sehr gute Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen, der Industrieproduktion und zur Inflation bekannt. Es gibt Spekulationen, dass die Zinsen noch ein weiteres Mal angehoben werden müssen.
Die Ersetzung des Verwaltungschefs von Hongkong durch Beijing, die sich über lokale Gesetze hinwegsetzte, hat negative Implikationen für Taiwan.
Dem Immobilienmarkt in Hongkong schien kurzfristig die Luft wegzubleiben, jedoch bleibt dieser langfristig attraktiv.
Philip Morris hat ein sehr gutes Übernahmeangebot für das indonesische Tabakunternehmen Sampoerna abgegeben, in dem wir positioniert sind.
Anleihen: Die globalen Rentenmärkte wurden im Wochenverlauf durch die USA bestimmt. Es sorgten eher technische Faktoren als spezifische Nachrichten dafür, dass die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen 0,20 Prozent anstieg.
Aufgrund der Hinweise im Beige Book weist das Finanzsystem in den USA nach wie vor eine inflationäre Entwicklung auf.
Der Markt für Unternehmensanleihen konsolidierte leicht nach einigen Wochen guter Wertentwicklung.
Es wurde eine Anleihe mit 50-jähriger Laufzeit der Telecom Italia an den Markt gebracht, jedoch haben wir unsere Positionen aufgrund der zunächst enttäuschenden Entwicklung abgestoßen. Die Neuemissionen werden derzeit nicht besonders gut aufgenommen, da sie einen teuren Eindruck machen.
Aufgrund des schwächeren Marktes für Staatsanleihen begannen sich die Zinsdifferenzen bei Hochzinsanleihen auszuweiten. Wir reduzieren weiterhin unsere Gewichtung in diesem Bereich.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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