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15:34 Uhr, 05.08.2008

Aktienbarometer sinkt wegen Finanzkrise

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Trotz der anhaltenden Finanzmarktkrise hat sich die Stimmung der Bundesbürger für Aktien in den vergangenen drei Monaten nur leicht eingetrübt. Das von der cominvest in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) ermittelte und nun erstmals veröffentlichte Aktienbarometer sank im Juli von 100 auf nunmehr 96 Punkte. Der Dax ging in dieser Zeit um knapp 10 Prozent zurück.

Als positive Treiber des Barometers erwiesen sich Marktstimmung und Markteinschätzung. Beide Faktoren legten drei Punkte zu. Trotzdem ist die Bereitschaft der Deutschen, in Aktien zu investieren, gesunken. Dies sei vor allem auf eine schlechtere Beurteilung der wirtschaftlichen Rahmendaten zurückzuführen, so cominvest. Infolgedessen sank auch das persönliche Interesse, sich mit dem Thema Aktien zu befassen von 100 auf 88 Punkte.

Obwohl 38 Prozent der Deutschen aktuell Aktienfonds als gute bzw. sehr gute Geldanlage betrachten, ist die Zurückhaltung gegenüber dieser Anlageklasse weiter ausgeprägt. Dies hänge im Wesentlichen mit zwei Faktoren zusammen: Vermeintlich fehlende finanzielle Mittel sowie ein ausgeprägtes Unverständnis über die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten.

Nahezu jeder Dritte gab bei der Befragung an, dass ihm das Geld fehlt, um im aktuellen Umfeld investieren zu können. Das Argument "zu wenig Geld" rührt dabei zu einem Großteil aus Unwissenheit. So weiß nur ein Viertel der Bevölkerung, dass Aktienfondssparpläne bereits ab 25 Euro im Monat möglich sind. Jeder fünfte Befragte geht dagegen davon aus, dass 1.000 Euro und mehr notwendig seien, um in einen Aktienfondssparplan zu investieren, weshalb diese Anlageform für sie nicht infrage komme.

Des Weiteren gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sie die Entwicklungen an den Aktienmärkten nicht nachvollziehen können, was zu einer grundsätzlichen Reserviertheit gegenüber dem Finanzmarkt führt.

Langfristig bleibt die Stimmung gegenüber Aktien jedoch positiv. Drei Viertel der Bundesbürger sind bereit, in Aktien zu investieren, wenn die Rahmendaten stimmen. Lediglich 25 Prozent der Bundesbürger wendet sich konsequent vom Aktienmarkt ab.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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