Aktien sind weiter günstig
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Die Aktienmärkte sind im 3. Quartal deutlich gestiegen, während sich internationale Renten leicht negativ entwickelt haben. Die Entscheidung, in unseren gemischten Portfolios in den letzten drei Monaten Aktien zu Lasten von Renten überzugewichten, hat sich daher ausgezahlt. Außerdem haben wir in unseren gemischten Portfolios und in den Wertsicherungsprodukten die Duration gegenüber Ende Juni stark reduziert.
Viele Investoren sind in den letzten drei Monaten überrascht worden. Trotz steigender Ölpreise, Sommerloch und Zinserhöhungen in den USA sind die wichtigen internationalen Aktienmärkte stark gestiegen. So legte der MSCI World (in lokaler Währung) von Ende Juni bis Ende September rund 6,9% zu. Der DAX stieg sogar um fast 10% und übertraf damit alle anderen europäischen Aktienindizes um zwei bis drei Prozentpunkte. Spitzenreiter war der japanische Aktienmarkt mit einem Plus von 17,2%.
Festverzinsliche Papiere veränderten sich hingegen kaum oder gaben leicht nach, so dass sich alle wichtigen Aktienmärkte seit Jahresbeginn besser entwickelt haben als ihre Rentenpendants. Sogar in den USA liegt der S&P500, der seit Jahresanfang um 2,7% (gemessen in US-Dollar) zulegte, knapp einen halben Prozentpunkt über dem JPMorgan US Government Bond Index (Stand 30. September 2005).
Aber wie geht es weiter?
Internationale und insbesondere europäische Aktien sind aus unserer Sicht signifikant unterbewertet. Stabiles Gewinnwachstum und die niedrigen Renditen am Rentenmarkt haben nicht nur die Aktienkurse, sondern auch ihre fairen Werte nach oben getrieben, so dass sich die Unterbewertung trotz des jüngsten Kursanstiegs nicht abgebaut hat. Da die Unterbewertung derzeit in erster Linie auf das Gewinnwachstum zurückzuführen ist, wären Aktien auch dann noch signifikant unbewertet, wenn die Renditen zehnjähriger Anleihen moderat stiegen. Die Trends zeigen zurzeit stabil nach oben. Wir übergewichten Aktien daher weiterhin maximal.
Unsere Positionierung am Rentenmarkt hat sich hingegen in den letzten drei Monaten geändert. Nachdem wir trotz Überbewertung Ende Juni aufgrund der Trendsituation alles in allem optimistisch für Renten waren, haben wir im August und im September die Duration kontinuierlich reduziert. In den letzten drei Monaten hat sich der Renditeabstand zwischen zehnjährigen US-Staatsanleihen und zehnjährigen Bundesanleihen weiter ausgeweitet – von rund 0,9 auf derzeit etwa 1,2 Prozentpunkte. Dieser Renditeabstand wird sich aus unserer Sicht in nächster Zeit nicht verringern.
Während wir Anleihen aus dem Euroraum nach wie vor für signifikant überbewertet halten, liegen US-Anleihen derzeit nur leicht über ihrem fairen Wert. Allerdings hat sich der Renditetrend in den USA umgekehrt und zeigt jetzt nach oben. Wir sind daher in US-Anleihen maximal untergewichtet. Im Euroraum zeigt der Renditetrend weiter nach unten; aufgrund der Überbewertung und der Situation in den USA nehmen wir hier eine neutrale Position ein.
Die bemerkenswerteste Änderung hat sich jedoch in Japan vollzogen. Hier ist die Rendite nach der Wahl im September so stark gestiegen, dass nicht nur der Renditetrend gedreht hat, sondern japanische Anleihen kurzfristig sogar wieder unterbewertet erscheinen. Wir sind daher in japanischen Anleihen nur moderat untergewichtet.
Ausblick
Wir sind der Meinung, dass die Aktienmärkte noch weiteres Potential haben. Für internationale Aktien erscheint ein moderater Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich im weiteren Verlauf des Jahres realistisch. Für Renten sehen wir derzeit kein weiteres Kurspotential.
Quelle: INVESCO
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