Aktien legten nach Senkung der US-Leitzinsen massiv zu
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Am 18. September senkte die amerikanische Notenbank ihren Tagesgeldsatz um 0,5 % auf 4,75 %. Eine weitere Lockerung der Zinsschraube ist durchaus möglich. Der Markt begrüßte die Entscheidung, die sich als angenehme Überraschung entpuppte. Gerechnet hatte man nur mit einer Senkung von 0,25 %. Nachlassende Konjunkturängste in den USA trieben die Aktienkurse in die Höhe. Am stärksten machte sich die Erholung bei den Finanzwerten bemerkbar. Hier hatte die globale Kreditkrise zu den empfindlichsten Einbrüchen geführt. Auch Exporteure und andere Firmen mit Verbindungen zu den USA profitierten. Nach der Fed-Entscheidung legte Lateinamerika um 4 %, Asien um 3,5 % und die Türkei sogar um 5,5 % zu.
Unverändert positive Marktaussichten
Wie schon in früheren Kommentaren erwähnt, sehen wir Korrekturen an den Schwellenländermärkten als Chance, unsere Positionen an diesen Märkten auszuweiten. Wir erwarten, dass sich der in letzter Zeit abnehmende Risikoappetit demnächst wieder erholt, da die verschärfte Kreditkrise das globale Wachstum kaum beeinträchtigt. Die langfristigen Rahmendaten der Emerging Markets sind nach wie vor hervorragend. Mit über 6 % in 2007 und 2008 ist die Wachstumsrate immer noch beachtlich, während die Konvergenz mit westlichen Volkswirtschaften rasch voranschreitet. Auch die Bewertungen sind noch günstig (2007: KGV von 13,9 mit 16,4%igem Ertragswachstum; 2008: KGV von 12,0 mit 15,1%igem Ertragswachstum).
Unserer Ansicht nach ist beim aktuellen Marktumfeld ein Engagement von 9 % (=neutral im MSCI AC World Index) bis 22 % (Anteil der EM an der Weltwirtschaft) gerechtfertigt.
Regionale Entwicklungen
Rohstoffpreise profitieren weiterhin vom starken Wachstum der asiatischen Volkswirtschaften. Nutznießer wird vor allem Lateinamerika sein. Wir setzen auf Brasilien.
Asien bietet ein weniger einheitliches Bild. In Taiwan, Südkorea, Thailand und Pakistan stehen in den nächsten sechs Monaten Wahlen an. Vor allem in den ersten beiden Ländern erwarten wir einen für die lokalen Aktienmärkte günstigen Wahlausgang. Andererseits macht sich hier bereits die Schwächung der US-Konjunktur durch rückläufige Exporte bemerkbar. Bei China verhalten wir uns weiterhin abwartend. Zwar profitiert das Land von hohem Wirtschaftswachstum (+10 %) und Investitionen aus dem Ausland. Andererseits müssen aber die Zinsen angehoben werden, um der Inflation Einhalt zu gebieten. Zudem sind die Bewertungen sowohl am inländischen A-Aktienmarkt als auch am H-Aktienmarkt von Hongkong überzogen.
Von den EMEA-Staaten ist insbesondere die Türkei viel versprechend. Die politische Lage hat sich beruhigt und die Zinsen werden wohl nicht auf dem hohen Niveau von derzeit 17,50 % verharren. Bereits am 13. September wurden die Zinsen um 0,25 % gesenkt. Auch bei südafrikanischen Aktien bleiben wir angesichts einer möglichen Erhöhung der Leitzinsen untergewichtet.
Portfoliomaßnahmen
Ende August weiteten wir unsere Position bei türkischen Werten aus, gefolgt von titelspezifischen Abschlüssen auf den asiatischen Märkten im September. In methodischer oder thematischer Hinsicht gab es keine Änderungen.
Wertentwicklung
Dank adäquater Einzeltitelauswahl und Übergewichtung brasilianischer und türkischer Werte haben wir den MSCI EM Index in diesem Monat um bisher 0,5 % übertroffen.
Quelle: ING Investment Management
ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING Gruppe. Mit Euro annähernd 400 Milliarden Assets under Management (Q2 2007), vertreten in 30 Ländern mit 2.500 Experten (Europa: 713, Americas: 866, APAC: 921), ist ING Investment Management (ING IM) weltweit unter den Top 25 im Asset Management. ING IM Europe hat Niederlassungen in 14 europäischen Ländern mit annähernd Euro 160 Milliarden Assets (Q2 2007) under Management.
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