Kommentar
08:38 Uhr, 21.06.2005

Aktien Europa - Zuwachs auf breiter Front

Im Mai haben seit langem wieder einmal alle Sektoren des breiten Dow Jones STOXX 600-Index zugelegt. Der Index notierte zum Monatsende um 4,4 Prozent fester. Ein positiver Mix aus wieder etwas besseren Konjunkturdaten, erstarktem US-Dollar, niedrigeren Ölnotierungen und positiven Unternehmensmeldungen hob die Stimmung der Investoren.

Monatsgewinner auf Sektorebene waren Technologiewerte. Rückenwind kam von Übernahmegerüchten bei einzelnen Aktien, und auch die Einschätzung bzw. Überzeugung, dass die Bewertungen derzeit günstig sind, trieb die Kurse. Automobilaktien, zweitbeste Branche im Mai, profitierten entsprechend dem klassischen Muster von der Dollar-Aufwertung. Selbst Medien als schwächster Sektor konnten mit einem Plus von 2,4 Prozent respektabel zulegen.

Viele der besten Einzelwerte des Monats profitierten von Übernahmen. So geschehen bei dem britischen Internet-Reiseanbieter lastminute.com, der niederländischen Container-Schifffahrtslinie Royal P&O Nedlloyd, dem Finanzdienstleister Skandia sowie dem Maschinenbauer Metso, beide aus Skandinavien. Negativ fielen im Mai nur wenige Werte auf, darunter der Schweizer Versicherer Converium, der britische Wettanbieter William Hill sowie der britische Öl- und Gasförderer Regal Petroleum. In allen Fällen lagen schlechte Unternehmensmeldungen vor.

Auf der makroökonomischen Seite richtete sich das Hauptaugenmerk der Anleger aus das klare „Non“ der Franzosen und das noch deutlichere „Nee“ der Niederländer bei den Referenden zur EU-Verfassung. Die Ablehnung schickte den Euro auf Talfahrt und im Gegenzug den US-Dollar auf neue Höchststände. Für eine handfeste Überraschung sorgte auch die Ankündigung von Neuwahlen zum Deutschen Bundestag im September dieses Jahres. Davon profitierten vor allem die deutschen Stromkonzerne Eon und RWE, da nach einem Regierungswechsel mit einer verlängerten Nutzung der Kernenergie gerechnet wird. Die europäischen Konjunkturdaten fielen insgesamt gesehen gemischt aus.

Auf Grundlage der Makrodaten bleibt das Risikoprofil europäischer Aktien schwierig. Jedoch fehlt es an Anlagealternativen, und die Dividendenpapiere sind bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 für dieses Jahr unserer Einschätzung nach nicht teuer bewertet. Das weitere Geschehen an den Aktienbörsen wird aus unserer Sicht in starkem Maße von den Makrodaten beeinflusst bleiben.

Quelle: DWS

Die im Jahr 1956 gegründete DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von 95,2 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,3 % (per Ende März 2005). Allein in Deutschland zählt die DWS über 3 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten