Kommentar
09:42 Uhr, 26.08.2004

Aktien Europa - Verhaltener Ausblick

Im Juli gab der marktbreite Dow Jones STOXX 600-Index um 1,85 Prozent nach. Störfeuer kam vor allem von dem in Folge der Yukos-Affäre wieder deutlich gestiegenen Ölpreis und dem schwächer als erwartet ausgefallenen Wachstum in den USA. Für Verunsicherung sorgte weiterhin die Situation im Mittleren Osten. Die Unternehmensergebnisse im zweiten Quartal lagen zwar durchschnittlich im Rahmen der Erwartungen, der vielfach nur moderate Ausblick auf das zweite Halbjahr enttäuschte jedoch die Marktteilnehmer. Entsprechend entwickelten sich konjunktursensitive Branchen wie Technologie und Medien deutlich schlechter, defensive Sektoren wie Pharma, Versorger und Energie dagegen wesentlich besser.

Unter den Einzelwerten ragte Abbey National heraus; die Aktie profitierte von dem Übernahmeangebot seitens Banco Santander. Das stützte den gesamten Bankensektor. Die Aktie des drittgrößten europäischen Stahlproduzenten Corus Group und andere europäischen Stahlwerte legten in Erwartung einer höheren globalen Stahlnachfrage zu. Einen starken Kursanstieg verzeichnete das österreichische Ölunternehmen ÖMV nach Übereinkunft über den Erwerb der Kontrollmehrheit an der staatlichen rumänischen Petrom.

Größter Juli-Verlierer war der Schweizer Rückversicherer Converium, dessen Aktie nach einem massiven Quartalsverlust und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung in diesem Jahr mehr als 50 Prozent an Wert verlor. Dies belastete den gesamten Versicherungssektor. Vorn auf der Verliererliste standen auch der deutsche Konsumelektronik-Hersteller Medion in Folge reduzierter Gewinnschätzungen für dieses Jahr und der französische Netzwerk-Produzent Equant nach einem negativen Ausblick bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen.

Die Konjunkturdaten zeigten sich weiterhin gemischt. Die Europäische Zentralbank rechnet damit, dass das Inflationsziel von 2 Prozent wegen des hohen Ölpreises länger als erwartet überschritten wird. Allerdings verwies EZB-Präsident auf unveränderte Leitzinsen, da er mit einer Abschwächung der Inflation rechnet. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hob die Wachstumsprognose für Deutschland auf Grund steigender Exporte von 1,4 Prozent im Januar auf nunmehr 1,8 Prozent an. Gefahr für die Erholung geht nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) trotz positiver Anzeichen von der Konsumzurückhaltung aus.

Trotz Risiken rechnen wir mit einer weiterhin moderat positiven Konjunkturentwicklung in Europa und Nordamerika.

Risikofaktoren für die Aktienmärkte bleiben der hohe bzw. volatile Ölpreis, aufkommende Zinsängste, geopolitische Faktoren sowie eine konsumbedingt stärker als erwartete Abkühlung der US-Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 120 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,5 %. Europaweit zählt die DWS über 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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