Nachricht
14:02 Uhr, 23.02.2005

Aktien – Die beste Wahl?

Die meisten Aktienmärkte sind schwach in das Jahr 2005 gestartet. In den USA wirken Befürchtungen bezüglich einer länger andauernden Zinserhöhungsphase, ein hohes Bewertungsniveau und überzogener Optimismus unter den Marktteilnehmern belastend. Dies berichtet die Fondsgesellschaft Invesco im aktuellen Market Update. Eine attraktiv bewertete Anlageklasse sei kaum auszumachen. Staatsanleihen, vor allem in den USA, seien teuer, die Spreads der hochverzinslichen und Emerging- Market-Anleihen hätten sich historischen Tiefständen angenähert und nach einer relativ guten Entwicklung in den vergangenen Jahren hätten Nebenwerte ihre Attraktivität gegenüber Blue Chips mehr oder weniger eingebüßt - ganz zu schweigen von den zuweilen besorgniserregenden Immobilienpreisen, so die Experten.

Vor diesem Hintergrund betrachten die Anlagestrategen von Invesco Aktien, vor allem in Europa, Asien und den Emerging Markets, relativ gesehen, als die derzeit attraktivste Anlageklasse. Die globale Wirtschaft sei solide ins neue Jahr gestartet: Geschäftsklimaumfragen signalisierten eine robuste Geschäftstätigkeit in den USA. Auch in der Eurozone gebe es nach einem schwachen dritten Quartal Anzeichen einer zunehmenden Dynamik. Zudem stimme die Berichtssaison erneut zuversichtlich, da 67% der US-Unternehmen für das Schlussquartal unerwartet hohe Ergebnisse vorgelegt hätten. Negative Überraschungen habe es nur bei 18% gegeben, so dass sich insgesamt ein eindrucksvoller durchschnittlicher Gewinnanstieg von 16,2% gegenüber dem Vorjahr ergebe. Allerdings könnte der geldpolitische Ausblick belastend wirken, da die Federal Reserve sich relativ besorgt über die Inflation und die hohen Vermögenspreise geäußert habe, so die Experten weiter. Nach der jüngsten Erhöhung des US-Leitzinses um 25 Basispunkte am 2. Februar müsse mit einer Fortsetzung der schrittweisen geldpolitischen Verschärfung gerechnet werden. Dennoch dürfte dies auf absehbare Zeit keinen Kursrutsch am Aktienmarkt verursachen, da die kurzfristigen Zinsen in Europa und Japan stabil und die Geldpolitik insgesamt konjunkturunterstützend bleiben dürften.

Hohe Risikoprämien auf Aktien signalisieren, dass negative Szenarien bereits weitgehend eingepreist sind, so Invesco im Market Update Februar. Da hier vor allem geopolitische Spannungen und ein zurückhaltender Risikoappetit belastend wirkten, könnten der relativ friedliche Wahlverlauf im Irak und der Ölpreisrückgang optimistischer stimmen. Die Anlagestrategen von Invesco raten weiterhin dazu, dem Trend zu folgen und Aktien überzugewichten, solange es keine Anzeichen für eine deutliche wirtschaftliche Wachstumsverlangsamung, eine Beschleunigung der geldpolitischen Verschärfung in den USA oder ein Durchbrechen wichtiger Unterstützungslinien am unteren Ende der Benchmark-Indizes gibt.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten