Airbus will Zulieferer übernehmen
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Europas größter Luftfahrtkonzern Airbus will den Einfluss auf seine Lieferanten steigern. Wegen Schwierigkeiten beim Hochfahren der Flugzeugproduktion "müssen wir künftig tief in die Lieferkette eingreifen", sagte Christian Scherer, Chef des Airbus-Zivilgeschäfts, der WirtschaftsWoche. "Es ist heute sicher im Interesse des Unternehmens, eine höhere Fertigungstiefe zu haben", ergänzte der Leiter des wichtigsten Airbus-Konzernbereichs. Zur neuen Airbusstrategie gehöre auch, bisherige Zulieferer ganz oder teilweise zu übernehmen, etwa beim US-Zulieferer Spirit Aerosystems. Airbus und Boeing seien derzeit in Gesprächen über eine Aufteilung des Zulieferer Spirit Aerosystems. "Das wahrscheinlichere Szenario ist, dass sich Boeing wieder um seinen Anteil kümmert, und Airbus um seinen Anteil", so Scherer: "Das ist der Plan A heute."
Zudem will sich Airbus stärker bei den bisherigen Lieferanten engagieren. Für eine pünktlichere Auslieferung müsse Airbus, so Scherer, "einigen Partnerunternehmen unter die Arme greifen, etwa mit Technologie und im Einkauf." So kaufe Airbus vermehrt Rohmaterial und gebe es an Zulieferer zum Pauschaleinkaufspreis weiter. Darüber berate der Konzern auch in der Produktion. Airbus, so Scherer, habe "hunderte Experten, die verschiedenen Unternehmen in der Zuliefererkette helfen, effizienter zu arbeiten."
"Boeing belastet die Branche" - großer Ausverkauf möglich
Zu den Problemen von Boeing sagte der Airbus-Manager, diese seien "eine Belastung für die gesamte Branche". Wegen Boeing könnten mehr Menschen hinterfragen, wie sicher die Fliegerei eigentlich sei.
Scherer widersprach der Annahme, Airbus profitiere von der Not des US-Konzerns, weil das Unternehmen wegen des geringeren Angebots von Boeing seine Flugzeuge teurer verkaufen könne. Dass die Flugzeugpreise derzeit steigen, liege daran, dass "die Nachfrage generell größer ist als das Angebot", so der Manager. Die weitere Entwicklung sei nur schwer abschätzbar: "Ich wage zu sagen, dass sich ein angeschlagener Wettbewerber relativ unkalkulierbar verhalten kann. Wenn ein Unternehmen Dutzende Flieger unfreiwillig auf Lager hat, könnte es einen großen Ausverkauf starten." Dies beeinflusse die Preiserwartungen aller Flugzeugkäufer.
DJG/hru
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