Agrar-Rohstoffe – nächste Blase voraus
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Soft-Commodities dümpelten nach dem Platzen der Rohstoffblase im Sommer 2008 lange Zeit vor sich hin, auch wenn die immer wieder gleichen ins Feld geführten Argumente wie eine rasant wachsende Weltbevölkerung mit steigenden Bedürfnissen und angebotsbegrenzende Umweltfaktoren zumindest langfristig für anziehende Preise sprachen. Allerdings dürfte diese Betrachtungsweise ebenso wenig wie die vereinzelten Ernteausfälle kaum dazu geführt haben, dass insbesondere Agrar-Rohstoffe in der Breite seit Juni dieses Jahres zu einem außerordentlichen Steigflug ansetzten, der sehr stark an den 2008er-Hype erinnert, bevor die Kurse so vehement abstürzten. Die wahren Gründe dürften da schon eher in den Motiven kurzfristig orientierter Spekulanten und den gestiegenen Inflationsängsten zu finden sein, die nach der neuerlichen Ausweitung der expansiven Geldpolitik in den USA zuletzt noch einmal einen deutlichen Schub bekamen, von der gleichzeitigen Dollarschwäche ganz zu schweigen. Allein ein kurzer Blick auf den 3-Jahreschart des DJ UBS Agriculture Subindex zeigt bereits, dass sich nach so kurzer Zeit wohl schon wieder die nächste Blase aufgebaut hat, aus der durch den starken Kursrücksetzer am vergangenen Freitag mit einem 10-prozentigen Einbruch bei Zucker schon wieder die erste Luft entwichen ist.
Da natürlich niemand genau sagen kann, wie lange bzw. wie weit sich der Anstieg noch fortsetzen wird, sollten Anleger auf dem aktuellen Niveau auf der Hut sein, ohne den bis zuletzt glänzend performenden Sektor gleich ganz links liegen zu lassen. Zertifikate, die den Sicherheitsaspekt nicht vernachlässigen, könnten deshalb genau die richtige Wahl sein. Dabei fällt der Blick natürlich zu allererst auf Produkte, die einen vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende bieten, wie sie diverse Anbieter wie beispielsweise die Landesbank Baden-Württemberg oder die Credit Suisse bezogen auf bestimmte Agrar-Indizes regelmäßig neu auflegen. Wegen der derzeit sehr ungünstigen Emissionsbedingungen für Garantie-Zertifikate müssen hier Anleger bei einer linearen Partizipation allerdings einen relativ früh eingezogenen Cap in Kauf nehmen, der Anstiegen, wie sie zuletzt bei Baumwolle oder Zucker zu sehen waren, im Vergleich zu einer meist 5- bis 6-jährigen Laufzeit kaum gerecht wird. Barclays Capital geht bei seinen Agrar-Protect-Anleihen deshalb einen etwas anderen Weg über eine günstiger darzustellende Durchschnittsbildung, die in einem steigenden Markt allerdings auch für eine gewisse Glättung und damit einen Verlust an Performance sorgt. Diese hängt maßgeblich von der Zahl der verwendeten Betrachtungszeitpunkte ab. Das aktuell noch bis 25. November in Zeichnung befindliche Papier begnügt sich dabei mit einer jährlichen Durchschnittsbildung, die bezogen auf die 4-jährige Laufzeit zu einer nicht ganz so starken Glättung führt, wie bei dem noch etwas breiter aufgestellten „Vorgängermodell" aus dem Jahre 2008 mit einem vierteljährlichen „Asianing" (BC2EAZ). Das neue Produkt bezieht sich auf einen anfänglich gleichgewichten Basket bestehend aus langlaufenden Future-Kontrakten auf die in Backwardation notierenden Rohstoffe Zucker, Mais, Sojabohnen und Baumwolle, wodurch sich auch eine günstigere Produkt-Ausstattung erzielen lässt und die übliche Rollproblematik wegfällt. Außerdem verfügt auch die zweite Auflage der Agrar-Protect-Anleihe über einen Quanto-Mechanismus, der das Währungsrisiko absichert.
Wer etwas höhere Ambitionen in Bezug auf die Rendite mitbringt und dafür bereit ist, den vollständigen Kapitalschutz durch einen Teilschutz zu ersetzen, könnte sich ein bereits im Mai 2008 aufgelegtes sogenanntes Power-Zertifikat der HypoVereinsbank auf den angesprochenen DJ UBS Agriculture ER Subindex ansehen, das nach den starken Anstiegen der vergangenen Wochen und dem kürzlichen Rücksetzer jetzt wieder ziemlich genau auf Ausgangsniveau notiert. Zwar muss für das ebenfalls währungsgesicherte Produkt derzeit ein Aufgeld von einigen Prozent gezahlt werden, doch verfügt das Papier dafür über einen immer noch intakten Puffer von rund 47 Prozent, der 100 Euro des aktuell nur unwesentlich darüber notierenden Einstiegskurses absichert. Darüber hinaus werden Kursanstiege bis zur Fälligkeit mit einem leichten Hebel von 1,15 ohne Begrenzung nach oben vergütet.
Der Rohstoff-Report Tipp:
Aufgrund der Preis-Explosion bei den Agrar-Rohstoffen fällt es derzeit schwer, nicht investiert zu sein. Die nicht ganz so breit aufgestellte Agrar-Protect-Anleihe von Barclays eignet sich dabei für den sehr sicherheitsorientierten Anleger, während das linear agierende Power-Zertifikat der HVB einen ganzen Index abdeckt und mit dem leichten Hebel mehr Chancen nach oben bietet.
Agrar-Protect-Anleihe (quanto) |
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Emittent/WKN: |
Barclays / BC0CD3 |
Laufzeit: |
02.12.2014 |
Preis: (in Zeichnung: 04.11.10-25.11.10) |
Ausgabepreis: 100 % (zzgl. bis 2 % Agio) |
Power-Zertifikat auf den DJ UBS Agriculture ER Subindex (quanto) |
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Emittent/WKN: |
HypoVereinsbank / HV554M |
Laufzeit: |
06.05.2013 |
Preis: (16.11.2010) |
Geld / Brief: 99,60 % / 100,60 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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