ADOBE stürzt nach Prognosesenkung ab
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Adobe verzeichnete gestern nach der Veröffentlichung seiner Ergebnisse für das dritte Quartal im laufenden Geschäftsjahr einen deutlichen Kursrückgang von bis zu 10 % im nachbörslichen Handel, obwohl das Unternehmen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn über den Erwartungen lag. Der Umsatz stieg um 11 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,41 Mrd. $, während der bereinigte Gewinn pro Aktie 4,65 $ erreichte. Beides lag über den Konsensschätzungen von 5,37 Mrd. $ bzw. 4,54 $. Adobe erzielte zudem einen operativen Cashflow von über 2 Mrd. $ und kaufte 5,2 Mio. Aktien zurück, was die starke operative Performance untermauerte. Soviel zum Blick zurück.
Trotz dieser soliden Q3-Ergebnisse sorgte der verhaltene Ausblick für das vierte Quartal am Markt für erhebliche Enttäuschung. Adobe prognostiziert für das vierte Quartal einen Umsatz zwischen 5,5 und 5,55 Mrd. $, was unter den Markterwartungen von 5,6 Mrd. $ liegt. Ebenso wird ein Gewinn pro Aktie zwischen 4,63 und 4,68 $ erwartet, wobei der Mittelwert dieser Prognose leicht unter der Konsensschätzung von 4,67 $ liegt. Dies führte zu erheblichen Sorgen am Markt, dass das künftige Wachstum von Adobe hinter den Erwartungen zurückbleiben könnte.
Ein wichtiger Faktor, der in den vergangenen Quartalen zum Umsatzwachstum beigetragen hat, war der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Insbesondere die Firefly-KI-Modelle, die in Tools wie Photoshop und Generative Fill integriert sind, trugen maßgeblich zum Wachstum der Digital Media- und Digital Experience-Segmente bei. Dennoch deutet die verhaltene Prognose auf Unsicherheiten hinsichtlich des globalen wirtschaftlichen Umfelds und einer möglichen Verlangsamung der Nachfrage nach Adobes Produkten hin.
Zusätzlich zu den enttäuschenden Ausblicken bleibt der Markt angespannt, was das zukünftige Wachstum von Adobe betrifft, insbesondere da das Unternehmen in einem hochkompetitiven Umfeld agiert und mit steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung konfrontiert ist. Die strategischen Investitionen in KI und die starke operative Leistung dürften vorerst nicht ausreichen, um die durch die Prognosesenkung ausgelöste Skepsis am Markt zu überwinden.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
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