ADIG - Marktrückblick Europa
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Auch in Europa hielten sich die Anleger - vor der mit Spannung erwarteten Rede der Waffenkontrolleure - zurück. Folge: Zu Beginn der Woche näherte sich der Markt den sechs-Jahres-Tiefständen. Nach der Blix-Rede gab es auch an den Börsen in Europa ein Kursfeuerwerk, das den europäischen Indizes ein Plus von circa zwei Prozent bescherte. Deutschland wurde seinem Ruf als sehr schwankungsanfälliger Markt gerecht und zeigte eine Wochenperformance von vier Prozent.
Auf Sektorebene waren Banken und Versicherungen besonders gefragt. Grund waren die überraschend positiven Quartalszahlen der europäischen Banken, wie ABN Amro, Barclays, SocGen und SEB. Die operativen Ergebnisse waren sogar besser als im Vorjahr, da jetzt die eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen bei den Kreditinstituten greifen. Getrübt wurden die Zahlen von den hohen Wertberichtigungen aufgrund der Aktienmarktkrise.
Industrie- und Medienwerte wurden in der vergangenen Woche links liegen gelassen. Die Risikoneigung der Anleger war weiterhin eher gering: Sie suchten die sicheren Häfen wie Gold und Rentenwerte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank deshalb auf unter vier Prozent. Zusätzlich stiegen der Euro sowie der Ölpreis. Letzterer notierte mit über 32 US-Dollar je Barrel Brent auf einem neuen 26-Monats-Hoch. Gründe waren weiterhin die Streiks in Venezuela sowie niedrige Rohöllagerbestände in den USA. Nach Angaben der US-Energiebehörde lagen die US-Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche rund 52 Millionen Barrel unter dem Vorjahreswert und damit so niedrig wie zuletzt 1975. Zudem gab es Anzeichen dafür, dass der Irak bei einem Angriff seine eigenen Ölfelder anzünden könnte.
Im EZB-Monatsbericht gibt es keine Anzeichen für eine Inflationsgefahr im Euro-Raum. Falls die Ölpreise weiterhin auf hohem Niveau verharren, könnten sich negative Folgen für die Weltwirtschaft und die Beschäftigung im Euroraum ergeben. Die EZB sieht im gestiegenen Außenwert des Euro wenig Risiko für die Exportwirtschaft. Insgesamt deutet aber der Bericht auf eine Leitzinssenkung in den nächsten Monaten hin. Die gemeldeten makroökonomischen Daten - besonders die schlechten Produktionszahlen für Deutschland, Frankreich und Italien - wurden vor dem Hintergrund geopolitischer Risiken vom Markt kaum wahrgenommen.
Quelle: Adig
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