ADIG - Marktrückblick/-ausblick USA
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In der vergangenen Woche wurde das Marktgeschehen wieder einmal von der Irakkrise bestimmt. Nach der Rede zur Nation wurde auf den 5. Februar (heute) verwiesen, an dem der Aussenminister Powell dem UN-Weltsicherheitsrat eigene Beweise über die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak offenlegen will. Die daraus resultierende mangelnde Kaufbereitschaft ließ den amerikanischen Aktienmarkt zwischenzeitlich deutlich abrutschen. Dank einer Wochenschlussrallye gaben der S&P500 lediglich 0,7 Prozent und der Dow Jones 0,9 Prozent nach. Die Nasdaq verlor dagegen überdurchschnittliche 1,6 Prozent.
Von den Konjunkturdaten gab es durchaus positive Meldungen. Das GDP wuchs im 4. Quartal nur um 0,7 Prozent und lag somit leicht unter den Analystenerwartungen von einem Prozent. Der dritte Quartalsanstieg bei den Ausrüstungsinvestitionen in Folge lässt jedoch Hoffnungen auf eine zunehmende Investitionsbelebung in der Wirtschaft aufkommen. Diese ist wichtig für den Aufschwung, da die Konsumneigung an Dynamik einbüsst. Die gestiegenen Hausverkaufszahlen zeigen, dass der Wohnungsbau noch keine Schwäche aufweist. Von der Unternehmensseite enttäuschte AOL Time Warner die Anleger. AOL meldete den grössten Quartalsverlust, den je ein Unternehmen verbucht hat. Dieser geht fast vollständig auf eine Sonderabschreibung für den Wertverlust der Internetsparte AOL zurück. Von den steigenden Ölpreisen profitierte ExxonMobil, das die Analystenerwartungen deutlich übertraf. Im Gegensatz dazu sorgten die gestiegenen Ölpreise bei Dow Chemical für einen unter den Erwartungen liegenden Gewinn. DuPont berichtete zwar im Rahmen der Erwartungen - allerdings wurden die Zielvorgaben für das 1. Quartal gesenkt.
Ausblick:
Diese Woche steht ganz im Zeichen der heutigen Rede des Aussenministers Powell vor dem UN-Sicherheitsrat. Dort will er eigene Beweise über die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak sowie die Verbindung des Iraks zur Terrororganisation Al-Quaida offenlegen. Von diesem Termin erhofft man Signale über die weitere Vorgehensweise im Irak-Konflikt. Derzeit zeichnet sich bei einer Mehrzahl der ständigen Mitglieder im UN-Weltsicherheitsrat die Notwendigkeit einer weiteren UN-Resolution ab, die dann den Kontrolleuren mehr Zeit einräumen soll. Von der konjunkturellen Seite steht neben den Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor (heute) der Arbeitsmarktbericht am Freitag an. Nach den atypischen Rückgängen der Beschäftigung in beiden Vormonaten wird für den Monat Januar ein leichter Beschäftigungsanstieg bei allerdings gleichbleibender Arbeitslosenquote von sechs Prozent erwartet. Alles in allem dürfte der Bericht die aktuelle Beschäftigungskrise bestätigen und die Diskussionen um die sich abzeichnende Konsumschwäche nicht abebben lassen. Im Gegensatz dazu sollten sich die Einkaufsmanagerindizes über der Expansionsmarke von 50 stabilisieren. Im Rahmen der Gewinnberichterstattung berichten diese Woche weitere 80 Unternehmen aus dem Universum des S&P500. In der letzten Woche zeichnete sich nicht zuletzt wegen besserer Berichte aus dem Energiesektor wie z.B. ExxonMobil eine leichte Verbesserung bei den Zahlen über das 4. Quartal 2002 ab. Nach wie vor lassen allerdings die Ausblicke der Unternehmen zu wünschen übrig und bringen somit keine positiven Impulse für den Aktienmarkt. Von den bekannten Unternehmen sind Cisco Systems (gestern) und der Versicherer American International Group (Freitag) zu nennen. Aus technischer Sicht hat sich nach dem Unterschreiten der Marke um 870 beim S&P500 der kurzfristige Ausblick verschlechtert. Die bislang schwachen Erholungsansätze lassen durchaus auch einen weiteren Rückgang bis in den Bereich der Tiefstände vom letzten Oktober um 800 erwarten.
Quelle: ADIG
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