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09:33 Uhr, 16.07.2014

adidas und der vierte Stern

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  • adidas AG
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Der vierte Weltmeistertitel einer deutschen Fußballnationalmannschaft dürfte auch dem Ausrüster adidas einen Schub verleihen. Allerdings haben die Herzogenauracher gleichzeitig mit einigen Herausforderungen zu kämpfen, die das positive Bild, für das die Jungs von „Jogi“ Löw gesorgt haben, möglicherweise ein wenig eintrüben könnten.

Am 12. Juni ist Nike gewissermaßen mit einem 10:9 Vorsprung in die Fußball-WM in Brasilien gestartet. Schließlich haben die US-Amerikaner erstmals beim wichtigsten Fußball-Großereignis mehr Mannschaften ausgerüstet als adidas. Und trotzdem wirkte es am Ende fast so, als hätte jemand in Herzogenaurach das Drehbuch für die entscheidenden Spiele des Turniers geschrieben. Immerhin standen sich im Finale am 13. Juli im berühmten Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro mit Deutschland und Argentinien zwei Mannschaften gegenüber, die vom Unternehmen mit den drei Streifen ausgerüstet werden. Zur Krönung des Ganzen sorgte Mario Götze mit seinem Tor in der Verlängerung für einen deutschen Sieg und damit höchstwahrscheinlich auch für einen Ansturm hierzulande auf das neueste Trikot der DFB-Elf mit einem vierten Stern für den vierten Weltmeistertitel nach 1954, 1974 und 1990.

Allerdings hatte adidas schon zu Beginn des Turniers ein positives Zwischenfazit gezogen. Am 14. Juli wurden noch einmal die Prognosen bestätigt, wonach in diesem Jahr zum ersten Mal in der Firmengeschichte mehr als 2 Mrd. Euro mit fußballbezogenen Produkten wie Trikots oder dem Verkauf des offiziellen WM-Balles „brazuca“ umgesetzt werden sollen. Konkret hatte man zuletzt über 14 Millionen verkaufte „brazuca“-Fußbälle und 8 Millionen verkaufte Trikots in Aussicht gestellt. Davon sollten mehr als 2 Millionen Stück auf die DFB-Elf entfallen. Mit neuen Jerseys mit einem vierten Stern ist davon auszugehen, dass es zumindest nicht weniger werden dürften.

So erfreulich die Fußball-WM für adidas auch verlaufen sein mag, so richtig profitieren konnte die Aktie bisher noch nicht. Immerhin hatte der Konzern zuletzt mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Lieferschwierigkeiten und später der Ukraine-Konflikt belasteten das wichtige Russland-Geschäft. Außerdem machten sich negative Währungseffekte bemerkbar. Laut Unternehmensangaben vom 6. Mai musste adidas im ersten Quartal 2014 einen Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich um 6 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro ausweisen, während die Erlöse währungsbereinigt immerhin auf dem Niveau des ersten Quartals 2013 lagen.

Neben ungünstigen Wechselkursen muss sich adidas aber auch mit dem großen Konkurrenten Nike herumschlagen. Obwohl die Herzogenauracher im Fußball-Geschäft die Nummer eins bleiben, holt der weltweit größte Sportartikelhersteller immer mehr auf. Im vierten Geschäftsquartal (Ende Mai) lagen die Nike-Erlöse laut Konzernangaben vom 26. Juni immerhin bei 7,4 Mrd. US-Dollar und damit um 11 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei konnte Nike negative Wechselkurseffekte besser als adidas abfedern. Gerade der Konkurrenzkampf mit den Amerikanern hat adidas jedoch dazu veranlasst, eine Rekordsumme und möglicherweise zu viel für einen Ausrüstervertrag beim englischen Rekordmeister Manchester United hinzublättern. Am 14. Juli gaben adidas und Manchester United bekannt, dass die Herzogenauracher den Verein ab der Saison 2014/15 ausrüsten werden und nicht wie zuletzt Nike. Allerdings muss es sich noch herausstellen, ob sich die Summe von umgerechnet 940 Mio. Euro in den kommenden 10 Jahren der Vertragslaufzeit auszahlt. Angesichts dieser Herausforderungen ist es nicht sicher, dass sich der Erfolg der DFB-Elf am Ende auch auf die adidas-Aktie überträgt.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der adidas-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DE9AGD) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,48, die Knock-Out-Schwelle bei 54,35 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT3WX1, aktueller Hebel 3,16; Knock-Out-Schwelle bei 90,15 Euro) auf fallende Kurse der adidas-Aktie setzen.

Stand: 15.07.2014

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