Abwartende Haltung an den Aktienmärkten
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Die internationalen Aktienmärkte beendeten die vergangene Handelswoche mit leichten Einbußen. Sowohl von Konjunktur- wie auch von Unternehmensseite hielten sich die Impulse in Grenzen und die Anleger nahmen eine abwartende Haltung ein.
Die amerikanischenBörsen tendierten in der vergangenen Woche etwas leichter. Nur wenige Neuigkeiten kamen zur Wirtschaftsentwicklung. Unterhalb der Prognosen fielen die Lagerbestände im Großhandel aus, die um 1,1 Prozent stiegen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erhöhte sich gleichzeitig um 8.000, erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 14.000. Nach diesen Stimmungsdämpfern reagierten die Anleger erfreut auf den Anstieg beim Konsumentenvertrauensindex aus Michigan, ohne dass daraus aber stärkere Dynamik erwuchs. Am Terminmarkt fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte WTI zum ersten Mal seit dem 31. August unter 42 USD und beendete die Woche schließlich bei 40,30 USD.
Von den Unternehmen lieferte u.a. Procter&Gamble gute Nachrichten. Der Konsumgüterkonzern hat seine Gewinnprognose für das laufende Quartal sowie das Gesamtjahr bestätigt, woraufhin die Aktie zulegte. Auch Konkurrent Colgate-Palmolive verzeichnete deutliche Kurszuwächse, was auf Umstrukturierungspläne zurückzuführen war. Die Gesellschaft will weltweit zwölf Prozent der Stellen streichen und jährlich nach Steuern zwischen 250 und 300 Millionen Dollar einsparen. Im Mobilfunkbereich wurde über eine Fusion zwischen Nextel und Sprint spekuliert. Zusammen würden sie schätzungsweise 38,5 Mio. Kunden erreichen und damit zu den führenden Anbietern aufschließen. Im Mediensektor erfreute Walt Disney den Markt mit der Bestätigung seiner Gewinnprognose für das kommende Jahr. Dagegen gaben die Aktien von Dreamworks Animation kräftig nach. Zuvor hatte das Animationsunternehmen mitgeteilt, dass "Shrek 3" frühestens im Mai 2007 veröffentlicht werde. Zuvor war November 2006 als Startdatum genannt worden. Überdurchschnittliche Einbußen wies die Aktie des Flugzeugbauers Boeing auf. Uneinheitliche Signale kamen auch aus dem Technologiebereich. So dämpften der Quartalsausblick von Texas Instruments und die reduzierten Umsatzprognosen der Halbleiterhersteller Altera und Xilinx die Branchenstimmung, ehe National Semiconductor mit einer überraschenden Steigerung des Quartalsgewinns das Klima wieder aufhellte.
An der Tokioter Börse gaben die Aktienkurse per saldo nach. Für Enttäuschung sorgten bei den Marktteilnehmern der unerwartet schwach ausgefallene Auftragseingang im Maschinenbau und die Reduzierung des Wirtschaftswachstum für das Quartal Juli bis September von 0,3 Prozent auf 0,2 Prozent, was zusammen die Sorge über eine konjunkturelle Abschwächung verstärkte. Zudem halten sich die Anleger vor Veröffentlichung des Tankan-Berichts mit Engagements zurück.
An den europäischenAktienmärkten wiesen die Indizes im Wochenvergleich wie ihre Pendants in Übersee Minuszeichen auf. Schwache Geschäftszahlen kamen von dem niederländisch-französischen Börsenbetreiber Euronext. Das Unternehmen bestätigte zwar frühere Prognosen und erwartet unverändert eine operative Marge von 27 Prozent. Der Überschuss im dritten Quartal fiel aber von 33,9 Millionen auf 22,4 Millionen Euro. Außerdem standen Telekomwerte im Fokus des Anlegerinteresses. Telecom Italia will die ehemalige Mobilfunk-Tochtergesellschaft Telecom Italia Mobile (TIM) zurückkaufen woraufhin dessen Aktienkurs spürbar anzog. Die europäische Gemeinschaftswährung erreichte zwischenzeitlich mit 1,346 USD ein neues Rekordhoch, gab aber bis zum Wochenschluss wieder mehr als zwei Cents ab. In Deutschland sorgte der unerwartet positiv ausgefallene ZEW-Konjunkturerwartungsindex zwar für positive Impulse, aber insgesamt überwog auch hier die Zurückhaltung. Insbesondere FMC gerieten unter Verkaufsdruck. Einige Investoren befürchten, dass die Gesellschaft in ihrem USA-Geschäft mit einem zunehmenden Wettbewerb zu rechnen hat. Die Deutsche Börse legte unterdessen ein Übernahmeangebot für die Londoner Börse (LSE) vor, was von dieser jedoch zunächst abgelehnt wurde. Ein Übernahmepoker mit anderen Interessenten scheint möglich.
Unsere Aktienfonds mussten in der vergangenen Woche überwiegend Einbußen hinnehmen: So gaben UniFonds und UniGlobal um 1,5 bzw. 1,4 Prozent nach, während UniEuropa 1,3 Prozent leichter tendierte. Am deutlichsten war der Rückgang jedoch bei UniJapan mit -4,4 Prozent. UniNordamerika schaffte hingegen ein kleines Plus von 0,1 Prozent.
Ausblick: Für diese Woche sind wieder mehr Unternehmenstermine angesetzt. Darüber hinaus stehen auch zahlreiche Konjunkturdaten an. Aus den USA sind dies unter anderem Einzelhandelsumsatz, Industrieproduktion sowie Handels- und Leistungsbilanz. Anhaltspunkte zur Stimmung in der US-Wirtschaft bieten ferner New York Empire State Index und Philly-Fed-Index. Der Offenmarktausschuss der Fed berät zudem am Dienstag die weitere Zinspolitik. In Deutschland veröffentlich das Ifo-Institut seinen monatlichen Geschäftsklimaindex. Wichtig für den japanischen Aktienmarkt wird der Tankan-Bericht der Bank of Japan, in dem die Zukunftseinschätzungen der Unternehmen zum Ausdruck kommen. Am Freitag wird zudem der große Verfallstag an den Terminbörsen für Bewegung sorgen. Damit sind insgesamt genug Impulse für eine interessante Handelswoche zu erwarten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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