Kommentar
12:50 Uhr, 22.04.2014

Absturz der Tech-Werte – geplatzte Blase oder Einstiegs-Chance?

Die besonders gut gelaufenen Aktien werden meist als erstes abgestoßen, wenn am Markt Verkaufsdruck aufkommt. So erging es zuletzt den Tech-Werten. Wer den Abverkauf als Einstiegsgelegenheit nutzen möchte, könnte auch zu den drei neuen Technologie-Basket-Zertifikaten von Vontobel greifen.

Erwähnte Instrumente

  • Partizipations-Zertifikat auf 3D Printing II Basket
    Aktueller Kursstand:   (Vontobel)
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  • Partizipations-Zertifikat auf Emerging Technology Basket
    Aktueller Kursstand:   (Vontobel)
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Nach der gewaltigen Hausse an den Aktienmärkten in den vergangenen fast zwei Jahren geht jetzt wieder die Angst an den Märkten um. Viele institutionelle Anleger, die mittlerweile auf hohen Gewinnen sitzen, werden angesichts der drei Hauptproblemfelder China, US-Tapering und Geopolitik – von dem härtesten Winter in Amerika seit 60 Jahren ganz zu schweigen - immer nervöser und nehmen die zunehmende Eskalation in der Ost-Ukraine zu einem dankbaren Anlass, um auch wieder einmal die Verkaufstaste zu drücken. Besonders bekamen das zuletzt die stark gelaufenen Tech-Werte zu spüren, allen voran Biotech- und Internet-Titel wie die Cloudsoftware-Spezialisten SalesForce und Splunk, so „Wiwo.de“. Laut Aussage diverser Portfolio-Manager schichteten dabei Hedgefonds vor allem von kleineren und mittleren Wachstumswerten mit bereits wieder blasenähnlichen Bewertungsniveaus in Schwergewichte wie IBM, Apple, Google oder Microsoft um. Der NASDAQ Composite verlor auf Monatssicht dadurch über fünf Prozent an Wert. Der deutsche TecDAX brach allein in der vergangenen Woche um knapp vier Prozent ein.

Neues Tech-Trio von Vontobel

Solange sich das Ganze nur um normale Gewinnmitnahmen handelt und nicht in einer Abwärtsspirale mündet, kann bei dem jüngsten Abverkauf noch von einer gesunden Entwicklung gesprochen werden, die Schnäppchenjäger gerne als Einstiegsgelegenheit nutzen. Wer so denkt, könnte möglicherweise auch Gefallen an den drei gerade von der Schweizer Bank Vontobel mit Zeichnungsende am 25. April aufgelegten drei Technologie-Basket-Zertifikaten finden, die jeweils ganz bestimmte Bereiche abbilden.

3D-Drucker auf dem Vormarsch

Produkt Nummer eins auf den „3D-Printing II“- Basket (VZ373D) widmet sich einem im vergangen Jahr besonders heißdiskutierten Thema, das ganze Unternehmens-Sparten revolutionieren könnte, lassen sich doch mittlerweile diverse Gegenstände ganz einfach für den privaten Hausgebrauch über ein spezielles 3D-Verfahren „ausdrucken“. Bis derartige Geräte allerdings in der entsprechenden Qualität und zum erschwinglichen Preis bei den meisten Verbrauchern zuhause im Arbeitszimmer stehen, dürfte noch einige Zeit vergehen. Wer als Anleger auf ein solch spezialisiertes Zertifikat bestehend aus mehreren einschlägigen Aktien setzt, muss sich bei allem Potential auch des hohen Risikos und der Volatilität bewusst sein, wie man an der Wertentwicklung der wenigen bereits am Markt gehandelten Papiere sehen kann. So verlor das vergleichbare Endlos-Zertifikat der UBS auf den Solactive 3D Printing Total Return-Index (UBS13D) in diesem Jahr bereits knapp 37 Prozent an Wert, davon allein auf Monatssicht fast 21 Prozent. Das neue Vontobel-Produkt, das im Gegensatz dazu nur eine begrenzte Laufzeit bis Mai 2016 besitzt, bezieht sich auf folgende acht Werte: Autodesk, 3D Systems, Ansys, Stratasys, PTC und Proto Labs (alle USA), sowie die schwedische Arcam und Dassault Systemes aus Frankreich. Die Einzel-Titel werden im Basket anfänglich gleichgewichtet, eine spätere Anpassung erfolgt nicht. Auch mögliche Dividenden werden hier nicht mitberücksichtigt.

Investition in das „Internet der Dinge“

Der zweite Neuling von Vontobel steht ganz im Zeichen des neuen Begriffs „Internet der Dinge“. Dabei geht es nicht um das interagierende Kommunizieren zwischen einzelnen Individuen, sondern die Anbindung und Vernetzung von Gegenständen mit dem Internet, um dem Menschen das Leben in Zukunft noch vermeintlich angenehmer zu gestalten. Die Berichte von selbstfahrenden Autos und elektronischen Drohnen, die bald selbstständig Pakete an den Adressaten ausliefern sollen, haben in den vergangenen Monaten ja bereits für Schlagzeilen gesorgt. Allerdings lassen sich die Anwendungsfelder noch beliebig weiterspinnen. So könnte beispielsweise das eigene Heim unter dem Schlagwort „smart housing“ komplett intelligent wie von Geisterhand überwacht, sowie haushaltstechnisch und energieeffizient gemanagt werden oder die Shopping-Tour, wenn sie in der Zukunft überhaupt noch in einem externen Laden stattfinden sollte, über ein intelligentes Bezahlsystem mittels Smartphone abgewickelt werden. Auch die „Car Connectivity“, durch die Autos mit der erweiterten Infrastruktur (Car to X) bzw. sogar untereinander (Car to Car) kommunizieren können, fällt in diesen Bereich. An all diesen und noch vielen weiteren Problemstellungen arbeiten die 15 Unternehmen, die im „Emerging Technology“-Basket (VZ37ET) zusammengefasst sind. Das zugehörige Partizipations-Zertifikat läuft ein Jahr länger als das 3D-Printing-Produkt. Ansonsten gelten dafür aber die gleichen Bedingungen. Denn auch hier handelt es sich um einen feststehenden, statischen Basket ohne Dividendenanrechnung und Managementgebühr.

Basket auf die wichtigsten Innovationsführer

Fehlt noch die dritte Schweizer Tech-Variante, die sich ausstattungstechnisch nahtlos an die beiden vorgenannten Produkte anschließt. Als Basiswert fungiert hier der „IT Leaders“-Basket (VZ33TE), dessen Thematik sich eigentlich von selbst erschließt. Darin gleich gewichtet enthalten die Aktien von zwölf in ihren jeweiligen Bereichen marktführenden Unternehmen wie Apple, Facebook, Google, Micron Technology, Lenovo, Qualcomm, SAP, SalesForce und noch einige mehr. Allen gemeinsam sind die ständige Bereitschaft zum Wandel sowie das Bestreben nach Innovation und neuen Geschäftsfeldern, um ihre erlangte Marktposition verteidigen und ausbauen zu können. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau des Angebots an sogenannten „Wearables“, kleinen Geräten, die am Körper getragen werden, um beim Nutzer ein Wohlbefinden auszulösen. Dabei handelt es sich z.B. um medizintechnische Erfassungsgeräte beim Sport sowie tragbare Kameras, Datenbrillen oder sogenannte Smartwatches. Auch bei diesem Papier endet die Laufzeit im Mai 2017. Anleger sollten bei allen drei Technologie-Produkten beachten, dass der Wechselkurs zum Euro nicht abgesichert wird, was zusätzliche Risiken, aber auch Chancen bedeuten kann.

Die drei Tech-Baskets im Einzelnen:

WKN

Emittent

Basiswert

Fälligkeit

Zeichnungsende

VZ373D

VON

„3D-Printing II“- Basket

06.05.2016 

25.04.2014 

VZ37ET

VON

„Emerging Technology“-Basket

08.05.2017 

25.04.2014 

VZ33TE

VON

„IT Leaders“-Basket

08.05.2017 

25.04.2014 

Der BörseGo Tipp:

Die beiden Zertifikate auf den 3D-Printing- und den Emerging Technology-Basket richten sich an Anleger, die auf mittelfristige Sicht ganz gezielt in die jeweiligen Technologie-Sparten investieren möchten. Die Volatilität dürfte hier allerdings deutlich höher sein, als bei dem IT Leaders-Papier, das sich auf die Schwergewichte der Branche bezieht.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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