Abgeltungssteuer beflügelt Dachfonds
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Kronberg (Fonds-Reporter.de) - Die Anzahl der Dachfonds auf dem deutschen Markt steigt rasant an. Ihr Gesamtvolumen nimmt ebenfalls deutlich zu. Laut der aktuellen Dachfondsstudie von Fidelity International sind vor allem offene Dachfonds gewachsen, deren Fondsmanager überwiegend in Produkte außerhalb der eigenen Gesellschaft investieren. Defensive Mischfonds machen hier knapp ein Drittel des Volumens aus.
Das Geschäft mit Dachfonds in Deutschland wird vor allem von der Abgeltungssteuer beflügelt. Die Anzahl der Produkte stieg laut Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) von 465 am Jahresende 2006 um fast 25 Prozent auf 580 zum 30. November 2007. "Vermögensverwalter, die für ihre Kunden diversifizierte Portfolios aktiv verwalten, können die durch die Abgeltungssteuer fälligen Abzüge mit der Übertragung in Dachfonds vorerst umgehen", erläuterte Andreas Schmid, Leiter Vertrieb Privatbanken und Vermögensverwalter bei Fidelity International. "Denn bei Umschichtungen innerhalb von Dachfonds fällt nach heutigem Stand der Gesetzgebung auf Kursgewinne keine Abgeltungssteuer unmittelbar im Dachfonds an. Lediglich beim Verkauf des Dachfondsanteils bzw. bei Ausschüttungen kann eine Steuerpflicht je nach Erwerbszeitpunkt entstehen."
Wie die Dachfondsstudie II/2007 von Fidelity International zeigt, nahm das Volumen von Dachfonds mit offener Architektur im ersten Halbjahr 2007 um 7 Prozent zu. Sie verwalten damit ein Vermögen von 29,9 Milliarden Euro. Dachfonds mit geschlossener Architektur, deren Portfolios im Wesentlichen aus hauseigenen Produkten bestehen, wuchsen hingegen nur um 1,4 Prozent auf ein Volumen von 21,7 Milliarden Euro. Der Marktanteil offener Dachfonds liegt somit bei 57,9 Prozent, nachdem er ein Jahr zuvor noch 54 Prozent betrug. Der Trend der Vorgängerstudie I/2007, die ein beschleunigtes Wachstum vor allem bei offenen Dachfonds belegte, hat sich damit sogar noch verstärkt.
Die drei größten Dachfondsanbieter der Vorgängerstudie, Deka, DWS und Union Investment, haben ihre Spitzenpositionen gehalten. Deka ist mit einem Anteil von 39,8 Prozent am Gesamtvolumen im deutschen Markt unangefochten auf Platz eins. Allerdings verzeichneten alle drei Gesellschaften leichte Verluste: Zusammen gaben sie 2 Prozentpunkte ab. Prozentual am stärksten gestiegen ist der Marktanteil von DJE Investment, der sich von 2 auf 3,6 Prozent fast verdoppelte. Weiterer Gewinner ist die Sauren Fonds-Service AG, die ihren Marktanteil von 2,1 auf 2,5 Prozent vergrößerte.
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