Ab heute gelten verkürzte Handelszeiten auf Xetra

Originalmeldung der Deutschen Börse AG :

Shopping bis um acht Late-Indizes

Europa wächst zusammen, die Handelszeiten europäischer Börsen gleichen sich zunehmend an. Die Deutsche Börse in Frankfurt kommt seit dem 3. November 2003 dem Wunsch vieler Händler, Investmentbanken und anderer institutioneller Investoren nach und lässt den Xetra-Handel bereits um 17.30 Uhr enden. Institutionelle Anleger sparen dadurch erhebliche Kosten: Bislang mussten Händler wie auch Techniker bis 20.00 Uhr bereit stehen - das bedeutete in der Regel Schichtdienst.

Berechnung der Schlussstände ab 3. November schon um 17.30 Uhr

Für Privatanleger ist der verkürzte Xetra-Handel keine Einschränkung, denn sie müssen nach dem Xetra-Handelsschluss nicht auf Börsengeschäfte verzichten. Im Parketthandel der FWB Frankfurter Wertpapierbörse können sie wie gewohnt bis 20.00 Uhr handeln.

Aufgrund der Verkürzung des Xetra-Handels werden die Schlussstände der Aktienindizes DAX, MDAX, SDAX, TecDAX und NEMAX 50 um 17.30 Uhr berechnet. In einer Schlussauktion wird Liquidität konzentriert, das heißt alle vorliegenden Orders werden einander gegenübergestellt und der Auktionspreis so kalkuliert, dass die höchsten möglichen Umsätze zustande kommen. Die so errechneten Kurse bilden die Basis für die Berechnung der Schlussstände der DAX-Indexfamilie.

Um Investoren künftig auch nach Xetra-Handelsschluss eine Indikation für die Entwicklung der deutschen Benchmark-Indizes zu bieten, berechnet die Deutsche Börse ab dem 3. November 2003 zusätzliche Late-Indizes. Diese entsprechen in ihrer Zusammensetzung exakt den ‚Original'-Indizes DAX, MDAX, SDAX, TecDAX und Nemax 50, basieren aber auf Kursen des Parketthandels an der FWB Frankfurter Wertpapierbörse. Unter der Bezeichnung L-DAX, L-MDAX, L-SDAX, L-TecDAX und L-NEMAX 50 liefern die neuen Marktbarometer nach 17.30 Uhr im Minutentakt eine Indikation der Kursentwicklung.

Die Deutsche Börse errechnet nach Xetra Handelschluss Late Indizes als abendliche Marktindikatoren.

Für Privatanleger sind die Late-Indizes von großer Bedeutung, weil diese Gruppe von Anlegern den größten Teil des abendlichen Handels ausmacht.

Laut Indexexperte Konrad Sippel von der Deutschen Börse haben Anleger allen Grund, sich auf die Aussagekraft der Late-Indizes zu verlassen: "Die Preisqualität auf dem Parkett ist absolut ausreichend, um Anlegern eine valide Indikation für die Entwicklung des Aktienmarktes nach 17.30 Uhr zu liefern."

Der zentrale Unterschied zu den heutigen Indizes in ihrem Nutzen für die Wertpapieremittenten liegt auf der Hand: Die Late-Indizes dienen lediglich als Indikator, nicht jedoch als Underlying, zu deutsch Basiswert, für abgeleitete Produkte wie Zertifikate, Optionsscheine, Fonds oder ähnliches.

Eurex verkürzt Handelszeit für Aktienoptionen und Aktienindexoptionen

Eingabe von OTC Block Trades und Vola Trades weiter bis 20.00 Uhr möglich

Eurex: Der internationale Terminmarkt Eurex wird zum 3.November die Handelszeit für Aktienoptionen und Aktienindexoptionen verkürzen, die aktuell bis 20.00 Uhr gehandelt werden. Der Handel mit deutschen und US-amerikanischen Aktienoptionen, EXTF-Optionen (in Euro denominiert) sowie mit Optionen auf die Indizes DAX, TecDAX, Nemax 50 und DJ Global Titans endet dann um 17.30 Uhr. Finnische Aktienoptionen und HEX25-Indexoptionen werden ab dem 3. November bis 18.30 Uhr gehandelt. Diese Änderungen stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Börsenrat.

OTC-Block Trades und Vola-Trades für alle aktienbasierten Optionsprodukte können ab dem 3. November auch in der Nachhandelsphase bis 20.00 Uhr eingegeben werden. Bislang war die Eingabe dieser Geschäfte ausschließlich während der Handelsphase möglich. Faktisch ergeben sich damit für die Kunden keine Änderungen beim Einsatz dieser Funktionalitäten. Mit dem früheren Handelsschluss trägt Eurex dem Wunsch vieler Marktteilnehmer Rechnung.