Analyse
12:20 Uhr, 11.02.2015

5 Dividendenstars aus dem ATX im Kurzcheck

Auch im österreichischen ATX gibt es Werte, die eine überdurchschnittliche Dividendenrendite aufweisen. Nur ist hier nicht alles Gold, was glänzt. Anleger sollten bei der Auswahl bedacht vorgehen.

Erwähnte Instrumente

  • ATX
    ISIN: AT0000999982Kopiert
    Kursstand: 2.312,12 Punkte (Wien) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • BUWOG AG
    Kursstand: 18,29 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • ATX - WKN: 969191 - ISIN: AT0000999982 - Kurs: 2.312,12 Punkte (Wien)
  • BUWOG AG - Kurs: 18,29 € (Frankfurt)
  • Immofinanz AG - WKN: A2JN9W - ISIN: AT0000A21KS2 - Kurs: 2,18 € (Chi-X)
  • Österreichische Post AG - WKN: A0JML5 - ISIN: AT0000APOST4 - Kurs: 44,03 € (Chi-X)
  • UNIQA Insurance Group AG - WKN: 928900 - ISIN: AT0000821103 - Kurs: 7,48 € (Chi-X)
  • OMV AG - WKN: 874341 - ISIN: AT0000743059 - Kurs: 23,23 € (Chi-X)

Während man in Deutschland in diesem Jahr verstärkt den Run auf Dividendenaktien bestaunen kann, hinkt das Börseninteresse in unserem Nachbarland Österreich deutlich zurück. Der direkte Vergleich zwischen ATX und DAX Kursindex zeigt, dass sich gerade im vergangenen Jahr eine deutliche Schwere aufgetan hat. Während der DAX weitestgehend seitwärts lief und 2015 seine Hochs überwinden konnte, befindet sich der ATX in einer Abwärtsbewegung. Zumindest konnte hier das jüngste lokale Hoch aber überschritten werden.

ATX vs. DAX Kursindex
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Bei fallenden Kursen dürften natürlich verstärkt die Fundis wieder auf den Plan treten und nach vermeintlich günstigen Aktien in Österreich Ausschau halten. GodmodeTrader hat sich in diesem Artikel auf die Dividendenrendite als fundamentale Größe bezogen und die fünf dividendenstärksten Aktien aus dem ATX unter die technische Lupe genommen. Es handelt sich um BUWOG, die Österreichische Post, Immofinanz, UNIQA Insurance und OMV. Nachfolgend ein Diagramm mit den historischen Dividendenrenditen der 5 Titel im Vergleich. Bei BUWOG fehlen diese Daten aufgrund des erst im vergangenen Jahr erfolgten Börsengangs.

Dividendenrenditen im Vergleich

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Platz 5: BUWOG

Die BUWOG ist ein Immobilienunternehmen, das sich auf die beiden Märkte in Deutschland und Österreich spezialisiert hat. Mit Stand Ende Oktober 2014 umfasste das Portfolio von BUWOG knapp 52.500 Wohnungen. BUWOG wurde im April 2014 von der Mutter Immofinanz abgespalten und getrennt an die Börse gebracht. Immofinanz hält 49% der Aktien. Die Performance seit dem Börsengang kann sich sehen lassen. Der Wert hat bereits um knapp 40% zugelegt. Analysten erwarten für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 Ausschüttungen von 0,69 und 0,70 Euro je Aktie, womit sich Dividendenrenditen auf dem aktuellen Kursniveau von rund 3,8% ergeben.

Aus technischer Sicht gibt die Aktie im ATX derzeit das beste Bild ab. Der Ausbruch aus dem flacheren Aufwärtstrendkanal zu Beginn des Jahres läutete eine Trendverschärfung ein, die bislang auch anhält. Mittelfristig sind daher Kurse um 20,00 Euro durchaus erreichbar, solange die Aktie sich über dem Trendkanal halten kann. Temporäre Schwächephasen in den Kursbereich um 17,00 Euro würden eine interessante antizyklische Einstiegsgelegenheit ergeben.

BUWOG Tageschart
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Platz 4: Österreichische Post

Die Österreichische Post ist der führende Logistik - und Postdienstleister in Österreich. Über Tochterunternehmen ist der Konzern zudem in 13 weiteren Ländern aktiv. Nach der Privatisierung erfolgte im Jahr 2006 der Börsengang zu einem Emissionskurs von 19 Euro. Wie die untenstehende Grafik zeigt, hob die Post die Dividende in den vergangenen fünf Jahren stetig an. Analysten erwarten für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 Zahlungen von 1,95 und 2,00 Euro je Aktie. Damit errechnen sich Dividendenrenditen von 4,4 und 4,5%.

Dividendenzahlungen Österreichische Post

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Charttechnisch steht die Aktie exzellent da. und strebt von Allzeithoch zu Allzeithoch. Ein langfristiger Aufwärtstrendkanal lässt Spielraum für die kommenden Wochen bis in den Kursbereich zwischen 47,00 und 48,00 Euro. Dort dürfte die Luft dann langsam dünner werden. Bereits bei 42,60 Euro ist der Wert kurzfristig gut abgesichert. Eine Langfristig sehr gute Unterstützung notiert in Form des ehemaligen Allzeithochs aus dem Jahr 2006 um 40,00 Euro. Rücksetzer dorthin wären mit Blick auf ein günstiges Chance-Risiko-Verhältnis interessant.

Österreichische Post Tageschart
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Platz 3: Immofinanz

Die Immofinanz zählt nach eigenen Angaben zu den führenden börsennotierten Immobilieninvestoren- und entwicklern in Europa. Seit über 20 Jahren ist das Unternehmen im Immobiliengeschäft tätig. Dabei hat Immofinanz sich auf das Gewerbeimmobiliengeschäft fokussiert. Die Kernmärkte sind neben Deutschland und Österreich Osteuropa (Anteil gut 69%). Mit Stand Ende Oktober belief sich der Portfoliowert des Unternehmens auf 6,8 Mrd. €. Immofinanz zahlt seit dem Jahr 2011 regelmäßig Dividende. Analysten erwarten für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 Ausschüttungen von je 0,10 Euro je Aktie, womit sich Dividendenrenditen von rund 4,6% ergeben. Per Aktienrückkäufe soll der Kurs stabilisiert werden, was bislang aber nur eingeschränkt funktioniert. Auf dem Konzern lastet ein Schuldenberg von mehreren Milliarden Euro, die Nettoverschuldung laut Factset beträgt 3,7 Mrd. €.

Dividendenzahlungen Immofinanz

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Technisch deutet der Chart einige Probleme bei dem Unternehmen an. Der mittelfristige Abwärtstrend ist voll intakt, es ergibt sich somit ein völlig konträres Bild zum Chart der Tochter BUWOG. Erholungen bis 2,25 Euro, gegebenenfalls auch an den mittelfristigen Abwärtstrend sind möglich, für mehr dürfte es erst einmal aber kaum reichen. Rein technisch wird der Wert erst wieder bei Kursen über dem EMA200 und den lokalen Hochs bei 2,41 und 2,46 Euro interessant. Das bisherige Mehrjahrestief notiert bei 1,91 Euro.

Immofinanz Tageschart
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Platz 2: UNIQA Insurance Group

Die UNIQA Insurance Group ist eine der führenden Versicherungsgruppen in Österreich und Zentral- und Osteuropa. UNIQA ist mit rund 40 Gesellschaften in 19 Ländern tätig und hat mehr als 9,3 Millionen Kunden. Neben UNIQA ist auch die Marke Raiffeisen Versicherung in Österreich sehr bekannt. Die Dividendenhistorie des Unternehmens ist relativ solide, einzig im Jahr der Finanzkrise schüttete UNIQA nichts an die Aktionäre aus. Analysten erwarten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 eine Zahlung von 0,40 Euro je Aktie. Damit würde die Dividende wieder das Niveau vor der Finanzkrise erreichen. Für 2015 könnte UNIQA 0,47 Euro je Aktie ausschütten. Die Renditen belaufen sich damit auf ansehnliche 5,2% und 6,1%.

Dividendenzahlungen UNIQA Insurance Group

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Technisch ist die Aktie aber sehr angeschlagen. Der Abwärtstrend des Jahres 2014 hat sich im vergangenen Dezember sogar noch einmal verschärft. Zumindest zeigt sich aktuell eine Stabilisierungstendenz. Erst über 7,94 Euro können Anleger aber auf eine Bodenbildung und einen anschließenden Anstieg in Richtung des EMA200 hoffen. Erholungen könnten sich bereits im Bereich des EMA50 festfahren. Auf der Unterseite bietet einzig das bisherige Jahrestief bei 6,96 Euro Unterstützung. Darunter wäre der mittelfristige Abwärtstrend bestätigt.

UNIQA Insurance Group
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Platz 1: OMV

Der Dividendenkönig im ATX kommt wenig überraschend aus dem Ölsektor und heißt OMV. Mit 27.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 42,41 Mrd. € ist OMV auch das größte börsennotierte Unternehmen Österreichs. Der Geschäftsbereich Exploration und Produktion ist vorrangig in Österreich und Rumänien angesiedelt. Darüber hinaus betreibt OMV ein Gaspipelinenetz in Österreich und Gasspeicher in Österreich und Deutschland. Das Tankstellennetz umfasst 4.200 Stationen in elf Ländern. Wie man in der Grafik sieht, ist die Ausschüttungspolitik von OMV sehr solide. In den vergangenen acht Jahren wurden jeweils Dividenden über 1,00 Euro je Aktie gezahlt. Für 2014 und 2015 erwarten Analysten wie bereits im Jahr 2013 eine Ausschüttung von 1,25 Euro je Aktie und das, obwohl sie mit einem starken Gewinnrückgang 2015 von 3,00 auf 1,73 Euro je Aktie rechnen. Inwieweit diese Schätzungen passen, wird die Zeit zeigen. Aktuell ergibt sich auf deren Basis jedenfalls eine Dividendenrendite von 5,4%, mit der aktuell auch kein DAX-Wert mithalten kann.

Dividendenzahlungen OMV

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Der Chart sieht natürlich angesichts des Absturzes des Ölpreises wenig überraschend gruselig aus. Zumindest konnte die Aktie aber den Abwärtstrend seit Sommer vergangenen Jahres zur Seite verlassen. Ein dringend benötigtes höheres Hoch im Tageschart wäre aber erst über 25,57 Euro markiert und bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Bislang sind nur zaghafte Bodenbildungsversuche erkennbar. Kurzfristig orientierte Anleger achten auf die beiden Aufwärtstrendvarianten. Sollten sie brechen, wäre dies ein Hinweis, dass die laufende Erholung beendet sein könnte.

OMV
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Fazit: Die Kombination aus Fundamentalanalyse und Chartechnik zeigt, dass im Falle der fünf dividendenstärksten Aktien im ATX die Top 3 eher mit Vorsicht zu genießen ist. So bewegen sich OMV, UNIQA Insurance und Immofinanz in Abwärtstrends. Am interessantesten sieht hier noch die OMV aus, zumal das Handelsvolumen im jüngsten Anstieg überproportional hoch war. Technisch überzeugen können nur BUWOG und die Österreichische Post. Hohes Aufwärtsmomentum gepaart mit ansehnlichen Dividenden sind die Idealkombination. Doch ist es nicht jedermanns Sache, auf so einen fahrenden Zug aufzuspringen.

Wenn Sie sich für dividenden- und/oder momentumstarke Aktie interessieren, werden Sie auf meinem Expertendesktop auf Guidants fündig. Dort finden Sie neben einer Watchlist mit interessanten deutschen Dividendentiteln auch zwei Musterdepots. Schauen Sie doch einmal vorbei, ich freue mich über Ihr Feedback!

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3 Kommentare

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  • tschak
    tschak

    Uniqa spielt heute (9. März) Drahtseilakt...

    19:24 Uhr, 09.03.2015
  • Chronos
    Chronos

    Eigentlich muss man sich ja wundern. AUA (scherzafte Bz für Össi, gleichnamige Fluglinie) steht gesamtwirtschaftlicher mAn besser da als die BRD. Und wird in der Presse etwas anderes aufpoliert. Der Markt ist sicher nicht nur kleiner, er ist auch meist "sauberer" eher nichts für Future-Trader. Aber das Ruhige muss ja nicht schlecht sein, es gibt keine bis wenige Derivate, daher wundert einen die Vola (mich zumindest)

    Der Abstand zum Dax wird oben, imho nicht komplett erklärt. AUA hat eben viele Beteiligungen in den Oststaaten. Hier ist ein Währungsrisiko gegenüber dem Euro enthalten.

    Vielleicht kann ich was beitragen, oder bekomme Antworten von Inländern.

    Buwog & Immofinanz hatte ich mir mal Ende letztes Jahres "tiefer" gegeben, ganz so schlau bin ich nicht geworden. DIe PR gibt da auch nicht viel her.

    Was mich bei Buwog abgehalten hat, war der Berliner Anteil. Gut die Kunden sind nicht so solvent, aber privat. Warum gerade auch andere Immos in Berlin Kasse machen, verstehe ich noch nicht ganz. Schmeckt mir nicht.

    Immofinanz hat meines Wissens mehrgewerbliche Kunden, diese sind solvent haben aber Devisenbedingt schon Probleme ihre Mieten (Rubel contra EUR) zu begleichen.

    Österreichische Post habe ich mit unserer DHL-Briefmarke verglichen. Bin bei der dt. Post hängen geblieben.

    UNIQA Insurance Group kann ich gar nicht erklären, sieht substanziell gut aus. Was ist das der Grund? Kleinere Versicherungen stehen besser da, auch Aegon. Gut die haben Büros in RU, BG, MO aber warum nicht? Machen die auch Hermes und RückV? Ist da der Ausfall so hoch? Kann mir den Chart nicht erklären.

    RBI ist anscheinend unsere CoBA : Keine Ahnung ob RBI eine Systembank ist, aber Div zu nullen macht keinen Vertrauensbeweis, auch wenn bei RBI viel mehr Substanz drin steckt.

    (KBV unter 0,5) halte ich besser wie die erste Sparbüchse (EGB). PR ist grottig.

    OMV habe ich mich entschieden, da ich im Depot Versorger aufbaue. EoN und RWE war letztes Jahr gut, aber hier ist zuviel Politik im Spiel. OMV hat(te= Probleme in Lybien, der Aufbau in der Nordsee und evt. Kooperationen mit Statoil gefallen mir genauso wie das Tankstellennetz.

    Einziges Problem ist der Tausch von OMV der Tankstellenlizenzen in der Ukraine Lukoil & OMV. Ansonsten ist das ein Wert der sich auch sauber handeln lässt.

    Was mEn noch aller Problematik fehlt ist Schoeller-Bleckmann.ist bei mir Dicke auf Watch

    11:40 Uhr, 13.02.2015
  • tschak
    tschak

    Danke! Kurzes Zusatzkommentar: Die Uniqa ist vielleicht (?) wirklich eine verborgenen Perle. Aus fundamentaler Sicht ist noch zu erwähnen: Hier gibt es ja auch einige Immobilien in diesem Wert => meiner Meinung nach ist das Potential für die Aktie enorm. Wie immer - in Österreich - stellt sich die Frage, ob dieser Wert wachgeküsst wird, und wenn JA => WANN?? hier wird uns die Charttechnik hoffentlich helfen. Ich warte nämlich und warte *ggg* - der HOME BIAS fordert viel Geduld von den Österreichern!

    12:36 Uhr, 11.02.2015

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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