Kommentar
09:25 Uhr, 15.07.2004

40% Kursverlust - es bleibt holprig!

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--> Aus dem letzten Börsenbrief:
Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt (BetaFaktor.info 26/04b): Die Augusta Technologie AG (DE0005088603; akt. Kurs: 0,96 EUR) muss die 72,12%, die sie an der Data Display AG hielt, an die Minderheitsaktionäre abgeben, da die nötige Bankbürgschaft nicht organisiert werden konnte. Dadurch entstehen 13 Mio. EUR ao Verlust.
Klingt zunächst bitter. Aber andererseits sollten Sie bedenken, dass Augusta so oder so in den sauren Apfel hätte beissen müssen: Denn die 22,3 Mio. EUR, die sich als Belastung aus der Put-Option der anderen Aktionäre ab 2007 hätten ergeben können, wären ohnehin nicht zu stemmen gewesen. Zumal es fraglich ist, ob Data Display überhaupt soviel wert ist. Konkurrent Data Modul AG, der besser aufgestellt ist, wird an der Börse nicht mal mit dem halben Umsatz bewertet (48 Mio. EUR Börsenwert bei 118 Mio. EUR Umsatz). Und Data Display rechnet dieses Jahr mit einem Umsatz von lediglich rund 24 Mio. EUR. Sie erkennen sofort: Entweder ist Data Modul unterbewertet (was übrigens unsere Meinung ist; lesen Sie dazu bitte Ausgabe 28/04b von letzter Woche), oder Data Display deutlich überbewertet.
Viel schlimmer für Augusta ist nach wie vor die Problematik der im Februar 2005 auslaufenden Wandelanleihe (DE0003705992; akt. Kurs: 46,00%) im Volumen von 75 Mio. EUR. Vorstand Axel Haas will den Gläubigern im Herbst ein Angebot machen. Wir gehen davon aus, dass ähnlich wie bei EM.TV auf einer Gläubigerversammlung versucht wird, die Laufzeit zu verlängern und den Zins zu kappen. Sonst ist die Insolvenz 2005 kaum zu verhindern. Vorschläge, die Anleihe in Eigenkapital zu wandeln, wären zwar denkbar, aber würden doch zu einer erheblichen Verwässerung der Aktie führen. Möglicherweise offeriert Haas auch die Umschuldung in einen neuen Wandler.
Die Aktie gab in kurzer Zeit rund 40% ab, auch der Wandler musste bluten. Eine spekulative Gegenbewegung könnte jederzeit einsetzen, aber das Risiko bleibt hoch.

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