40.000 Euro in Krypto verloren und über 180.000 Euro verpasst
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Die Vorgeschichte: Vertrauen in eine der größten Krypto-Börsen der Welt
Anfang November 2022 schien FTX noch zu den sichersten Adressen im Krypto-Space zu gehören. Gegründet von dem damals gefeierten Unternehmer Sam Bankman-Fried, galt die Plattform als modern, seriös und liquide. Millionen von Nutzern handelten dort täglich Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen.
Einer von ihnen war ein deutscher Anleger, der rund 40.000 Euro auf der Börse hielt – verteilt auf mehrere Assets. Für ihn war FTX der zentrale Ort für sein Portfolio. Er nutzte die Plattform zum Traden, Staken und für Zinsprodukte. Wie viele andere vertraute er auf den guten Ruf des Unternehmens und ließ seine Coins dort liegen.
Was er nicht wusste: Hinter den Kulissen war das Imperium längst ins Wanken geraten.
Der Anfang vom Ende: ein Bericht bringt alles ins Rollen
Am 2. November 2022 veröffentlichte das Krypto-Medium CoinDesk einen Bericht über die Bilanzen von Alameda Research, der Schwesterfirma von FTX. Darin stand, dass Alameda stark vom FTX-eigenen Token FTT abhängig war – ein hausgemachtes Risiko.
Nur wenige Tage später kündigte Binance-CEO Changpeng Zhao (CZ) an, die FTT-Bestände seines Unternehmens zu verkaufen. Was folgte, war ein klassischer Bank-Run auf FTX. Nutzer begannen, ihr Geld in Panik abzuziehen. Innerhalb von 72 Stunden flossen über 6 Milliarden US-Dollar von der Plattform.
Das Ereignis: als plötzlich nichts mehr ging
Zwischen dem 7. und 8. November 2022 spitzte sich die Lage zu: FTX verzeichnete massive Abhebungen, der FTT-Token stürzte und die Liquidität versiegte.
Zunächst kam es zu Verzögerungen bei Auszahlungen, dann wurden sie komplett gestoppt.
Auch der deutsche Anleger versuchte mehrfach, seine 40.000 Euro in Kryptowährungen abzuheben – ohne Erfolg. Transaktionen blieben hängen, “in Bearbeitung” lautete der Status. Kurz darauf verschwanden die Buttons zur Auszahlung ganz.
FTX veröffentlichte derweil Tweets, man arbeite “an der Stabilisierung der Situation”.
Am nächsten Tag schien sich Hoffnung aufzubauen: Binance kündigte an, FTX übernehmen zu wollen. Doch nur 24 Stunden später zog Binance das Angebot zurück – nach Einblick in die Bücher. Die Begründung: “Die Probleme sind größer, als wir dachten.”
Für die Kunden bedeutete das: Das Geld war blockiert und blieb es auch.
Die Pleite: Milliarden verschwinden
Am 11. November 2022 meldeten FTX, FTX US und Alameda Research Insolvenz an.
Rund 9 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern waren betroffen – darunter auch zehntausende Privatanleger in Europa.
In den Stunden nach der Insolvenz kam es zusätzlich zu einem angeblichen Hack, bei dem etwa 400 Millionen US-Dollar von der Plattform abflossen. Einige Kunden konnten noch über eine technische Lücke auf den Bahamas kleine Beträge abheben – der Großteil hatte jedoch keinerlei Zugriff mehr auf sein Guthaben.
Unser Beispielanleger war einer davon. Seine 40.000 Euro in Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen – digital vorhanden, aber unerreichbar.
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Das Danach: Was er nach langem Warten real zurückbekam
Im Dezember 2022 übernahm der Insolvenzverwalter John Ray III die Kontrolle über FTX. Die Aufgabe: herausfinden, wo die Kundengelder geblieben waren. Was er fand, beschrieb er als “beispielloses Versagen unternehmerischer Kontrolle”.
Betroffene mussten sich im Laufe von 2023 als Gläubiger registrieren. Bis 2025 laufen noch Verfahren zur Rückzahlung, allerdings nur zum damaligen Marktwert – in US-Dollar. Für viele bedeutet das: Selbst wenn sie etwas zurückbekommen, bleibt der reale Verlust enorm.
Mit Wirksamwerden des Restrukturierungsplans am 3. Januar 2025 starteten die ersten Auszahlungen an Privatkunden. Ausgezahlt wird zwar nicht zum heutigen Krypto-Preis, sondern auf Basis des Werts am Insolvenztag (11. November 2022). Für die breite Mehrheit der Kleingläubiger (Ansprüche bis 50.000 US-Dollar) sieht der bestätigte Plan Rückzahlungen um ca. 118 bis 119 Prozent des zugelassenen Anspruchs vor; größere Ansprüche sollen mindestens 100 Prozente (teilweise zzgl. Zinsen) erhalten. Die Abwicklung läuft unter anderem über Partner wie Kraken und BitGo.
Unser Anleger bekam den Großteil seiner 40.000 Euro zurück auf sein Konto – bewertet zum Bärenmarkt-Niveau von November 2022. Bitcoin fiel damals auf unter 17.000 US-Dollar. Gegenüber dem heutigen Marktwert der Coins (Bitcoin steht derzeit bei über 100.000 US-Dollar) bleibt damit auf dem Papier ein spürbarer Opportunitätsverlust von über 180.000 Euro.
Die Lehre: Not your keys, not your coins
Der Fall FTX zeigt, wie riskant es ist, Kryptowährungen auf zentralen Börsen zu lagern.
Wer seine Coins dort liegen lässt, besitzt sie technisch gesehen nicht – die Private Keys liegen bei der Plattform. Im Insolvenzfall oder bei einem Hack sind die Nutzer rechtlich und praktisch machtlos.
Die Alternative heißt Selbstverwahrung: Eigene Kontrolle über die privaten Schlüssel, idealerweise offline aufbewahrt, etwa auf einer Hardware-Wallet.
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Wie man es richtig macht
Hardware-Wallets wie Ledger speichern die privaten Schlüssel außerhalb des Internets.
Selbst wenn eine Börse kompromittiert wird, bleiben die Coins sicher auf der eigenen Wallet. Nur der Nutzer selbst hat Zugriff – keine Plattform, kein Dritter, kein Risiko durch Insolvenz.
Wer langfristig investiert oder größere Summen hält, sollte diese unabhängig von Handelsplattformen verwahren. So wäre das Geld vieler FTX-Kunden, darunter auch das des deutschen Anlegers mit 40.000 Euro, nie in Gefahr gewesen.
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Fazit
Der Zusammenbruch von FTX war nicht nur ein Finanzskandal, sondern auch eine Lektion für Millionen Anleger weltweit. Er zeigte, dass Vertrauen in zentrale Anbieter trügerisch sein kann und dass echte Sicherheit im Krypto-Bereich nur dort entsteht,
wo man die Verantwortung selbst übernimmt.
Wer seine Coins nicht selbst verwahrt, riskiert, sie zu verlieren.
Not your keys, not your coins.
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