Analyse
11:36 Uhr, 20.01.2020

2020 wird alles besser? Diese Aktien versuchen die Trendwende!

Das Jahr 2019 war ein sehr gutes Aktienjahr, doch nicht alle Werte konnten von der enormen Marktstärke profitieren. Wir zeigen vier deutsche Nebenwerte, die nach längeren Abwärtstrends jetzt nach oben drehen. Sie könnten als Nachzügler und Trendwendekandidaten in 2020 aufblühen.

Erwähnte Instrumente

  • GK Software AG
    ISIN: DE0007571424Kopiert
    Kursstand: 72,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • MBB SE
    ISIN: DE000A0ETBQ4Kopiert
    Kursstand: 73,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • GK Software AG - WKN: 757142 - ISIN: DE0007571424 - Kurs: 72,200 € (XETRA)
  • MBB SE - WKN: A0ETBQ - ISIN: DE000A0ETBQ4 - Kurs: 73,400 € (XETRA)
  • Berentzen-Gruppe AG - WKN: 520160 - ISIN: DE0005201602 - Kurs: 7,660 € (XETRA)
  • Dr. Hönle AG - WKN: 515710 - ISIN: DE0005157101 - Kurs: 47,750 € (XETRA)

Eine alte Börsenweisheit lautet "The trend is your friend!" und bedeutet so viel wie: Handele mit dem Trend, um erfolgreich zu sein. Dieser grundsätzlich richtigen Idee steht der antizyklische Ansatz gegenüber, wonach Positionierungen entgegen der übergeordneten Trendrichtung erfolgen. Nach rund 20 Jahren intensiver Markbeobachtung und Trading kann ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus sagen, dass der antizyklische Ansatz der etwas Schwierigere und Riskantere ist. Dennoch hat er seine Berechtigung im Trading und für Anleger einen weit höheren Reiz. Warum? Schließlich kauft man Aktien vermeintlich billig und nicht wie beim prozyklischen Handel mit dem Trend nahe den Höchstständen. Wir betrachten jetzt vier schwache Aktien, die Ansätze einer Trendwende zeigen.

GK Software

Die Aktie des auf Software-Lösungen und Dienstleistungen für Filialen großer Einzelhandelsunternehmen spezialisierten Unternehmens erreichte vor zwei Jahren nach einer mehrjährigen Rally ein Hoch bei 135,50 EUR und startete eine Abwärtsbewegung. Dabei kam es in 2019 zu einem Rückfall unter das alte 2010er Hoch bei 62 EUR, der jedoch nicht zu einem größeren Abverkauf führte. Der Wert stabilisierte sich und kletterte bis an die zentrale Hürde bei 74 - 75 EUR. Dabei wurde der Abwärtstrendkanal nach oben hin verlassen.

Jetzt konsolidiert der Wert unterhalb der zentralen Hürde bei 74 - 75 EUR. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch darüber, entstehen größere Kaufsignale. Eine Rally bis 87 und langfristig 107 sowie 132 - 136 EUR wird dann möglich.

GK Software AG
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    Hamburg
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MBB

Ein ganz ähnliches Chartbild wie die GK-Software-Aktie zeigt auch MBB. Die Aktie der familiengeführten Beteiligungsgesellschaft befindet sich seit Ende 2017 in einem Abwärtstrend. Der Unterschied zu GK Software: Der Trendkanal ist flacher und wurde noch nicht gebrochen, dafür hat die Aktie bereits ihre gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 überwunden. Bei 76 - 77 EUR liegt hier die zentrale Hürde, wo es aktuell zu leichten Gewinnmitnahmen kommt.

Bricht das Papier nachhaltig über 77 EUR aus, könnte ein größeres Kaufsignal für die Wiederaufnahme der langfristigen Rally sorgen. Die Kursziele liegen dann bei rund 98 - 100 und 122 sowie 145 - 150 EUR. Dieses Rallyszenario hat gute Chancen, so lange der Wert oberhalb von 67 EUR notiert.

MBB Aktie
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    L&S
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Berentzen

Die Aktie des Getränkeherstellers ist schon einen Schritt weiter als GK Software und MBB: Hier gelang in der vergangenen Woche ein Ausbruch über den zentralen Widerstandsbereich bei 7,06 - 7,20 EUR, womit ein großer Doppelboden aktiviert wurde. Die seit 2017 andauernde Abwärtsbewegung sollte damit beendet werden. Eine neue Rally bis 8,50 - 8,70 und später zum offenen Gap zwischen 9,74 und 10,30 sowie zum Allzeithoch bei 12,98 EUR könnte eingeleitet werden.

Tiefer als 6,60 EUR sollte der Wert ab jetzt möglichst nicht mehr auf Wochenschlusskursbasis zurückfallen, um das bullische Chartbild nicht zu gefährden. Größere Verkaufssignale entstehen aber erst unterhalb von 6,25 EUR.

Berentzen-Gruppe AG
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    -
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Dr. Hönle

Am wenigsten fortgeschritten ist eine Bodenbildung bei der Aktie des Spezialisten für UV-Technologie. Hier liegt lediglich ein bullisches Reversal an den Tiefs aus 2018 und 2019 vor, weder die Abwärtstrendlinien sowie die zentrale Hürde bei 51 - 52 EUR wurden überwunden. Ein klares Kaufsignal ergibt sich erst beim nachhaltigen Anstieg über 52 EUR. Eine Erholung bis 61 - 62 EUR könnte dann folgen. Darüber hinaus ist Platz bis zum Allzeithoch bei 88,60 EUR.

Absicherungen für antizyklische Longpositionen könnten unterhalb von 41 EUR auf Wochenschlusskursbasis liegen. Ein Rückfall darunter würde weitere Abwärtsbewegungen zulassen.

Dr. Hönle AG Wochenchart
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Fazit:

Wie immer bei antizyklischen Ansätzen schwingt eine große Portion Hoffnung mit, weshalb alle hier vorgestellten Aktien als spekulativ zu betrachten sind. Es handelt sich um mittel- bis langfristige Underperformer und zudem um marktenge Nebenwerte. Deshalb wären sie lediglich als spekulative Beimischung in einem langfristig ausgerichteten Portfolio zu betrachten.

Allerdings könnten sich hier auch große Chancen auf einen günstigen Einstieg bieten, die Aktien hätten gegenüber vielen anderen Aufholpotenzial. Positiv zu erwähnen wäre bei GK Software, MBB und Dr. Hönle noch, dass es sich bei den zweijährigen Abwärtskorrekturen nicht um langfristige Schwäche handelt, sondern sich alle in übergeordneten Aufwärtstrends seit 2012/2013 befinden.


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3 Kommentare

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  • Candelstick
    Candelstick

    vielen Dank für die Arbeit 👍

    20:46 Uhr, 20.01.2020
  • frischfisch
    frischfisch

    Vielen Dank für diesen Beitrag, ich finde die Prognosepfeile sollten ein wenig mehr auch in Bezug zur ZeitDimension stehen

    12:38 Uhr, 20.01.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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