Kommentar
12:31 Uhr, 19.06.2007

10.000 Punkte beim Dax möglich

Die cominvest sieht weiter Wachstumschancen bei deutschen Blue- Chips. In ihrer mittelfristig angelegten DAX-Prognose halten die Research-Experten der Fondsgesellschaft das Durchbrechen der 10.000 Punkte-Marke innerhalb der kommenden zwei Jahre für möglich. „Die Ampel für weitere Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt steht grundsätzlich auf Grün“, erläutert Ingo Mainert, Chief Investment Officer der cominvest.

Deutsche Anleger bei Aktien unterinvestiert

Vor dem Hintergrund der Prognose sieht Dr. Sebastian Klein, Sprecher der cominvest-Geschäftsführung, die abnehmende Bereitschaft deutscher Anleger in Aktien zu investieren mit Sorge: „Mit unserem bewusst mittelfristig angelegten Marktausblick wollen wir die Anleger auf die noch vorhandenen Potenziale deutscher Aktien hinweisen.“ Nach der Aktienbaisse von 2001/2002 hätten viele Investoren den Markt ausschließlich kurzfristig betrachtet und Renditechancen nicht erkannt. Die nachfolgende Aufwärtsbewegung lief deshalb größtenteils an ihnen vorbei. Besonders deutlich sei dies im vergangenen Jahr geworden, als Anleger trotz guter Marktentwicklung Aktienfonds in Höhe von 5 Mrd. Euro zurückgaben. „Anleger sollten nicht nur auf Rückschlagsrisiken starren, sondern den Blick auf den intakten Trend richten“, sagt Klein. Die cominvest unterstütze sie dabei durch ein fundiertes Research, das die grundlegende Basis für den Erfolg im aktiven Management sei. In der aktuellen Umfrage des Informationsdienstleisters Thomson Extel nehmen Branchenexperten die cominvest insgesamt als besten Buy-side-Analysten unter den deutschen Fondsgesellschaften wahr.

Für kritisch hält Klein auch die abnehmende Zahl an Aktionären in Deutschland. Diese sei nach dem Platzen der Börsenblase im Jahre 2001/2002 von über sechs Millionen auf gegenwärtig nur noch vier Millionen zurückgegangen. Demgegenüber wuchs die Anzahl ausländischer Aktionäre an DAX-Unternehmen von Ende 2002 bis Mitte 2006 von rund 25 auf etwa 40 Prozent. „Während also ausländische Investoren von den Leistungen und Chancen deutscher Unternehmen profitieren, verzichten deutsche Anleger auf die Teilhabe am Erfolg, der in vielen Fällen von ihnen selbst mit erwirtschaftet worden ist“, erläutert Klein. Die Früchte des mitunter schmerzhaften Restrukturierungsprozesses in Deutschland würden hierzulande also nur unzureichend geerntet.

Erreichen der 10.000 Punkte-Marke fundamental zu begründen

Ausgehend von einem Kursniveau von 2.200 Punkten im März 2003 hat der DAX in gut vier Jahren einen Anstieg von über 250 Prozent bewältigt und damit fast den Stand des Allzeithochs vom März 2000 erreicht. Dieser Höhenflug fördert gegenwärtig die Sorge über eine gravierende Kurskorrektur am Markt. Erinnerungen an die Aktienbaisse zum Jahrtausendwechsel werden wach. „Hierzu besteht wenig Anlass“, so Ingo Mainert. Eine Korrektur von zehn Prozent in den letzten 20 Jahren sei eher die Regel als die Ausnahme. Im Gegensatz zur Marktlage von damals könnten deutsche Aktien mit einem KGV von 13,8 heute nicht als überbewertet betrachtet werden. Hinzu käme, dass der fulminante Kursanstieg der vergangenen vier Jahre fast ausnahmslos mit einem entsprechenden Gewinnwachstum der Unternehmen unterlegt ist. „Die Unternehmensgewinne im DAX liegen heute etwa doppelt so hoch wie im Jahr 2000, dagegen ist die Bewertung nur halb so hoch“, sagt Mainert.

Quelle: cominvest

Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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