Wissensartikel
11:38 Uhr, 24.08.2018

So sieht die Realität aus! Von Analysten, Trefferquoten und Profitabilität!

Die Börse ist ein unsicherer Ort, aber es gibt auch Zusammenhänge, die äußerst stabil sind. Auch wenn diese oftmals unbequem sind, sollten Sie diese kennen!

Jeder liebt es, richtig zu liegen, erst recht, wenn es um Geld geht. Kein Wunder also, dass viele Trader auf die Trefferquote schauen. Auch Analysten werden danach bewertet, wie oft sie richtig liegen und der Aufschrei ist recht groß, wenn ein Analyst den Anforderungen von Trefferquoten jenseits von 50 oder 60 % nicht gerecht wird.

Ich selbst habe eine ganze Weile überlegt, ob ich diesen Artikel schreibe oder nicht. Schließlich könnte er als Steilvorlage für jeden Irrtum herhalten. Dies öffnet natürlich auch zwielichtigen „Analysten“ Tür und Tor. Am Ende aber denke ich überwiegt der Vorteil, den Sie als Leser daraus ziehen können. Die Wahrheit ist zwar unbequem, bleibt aber trotzdem wahr.

Miese Trefferquote und trotzdem hochprofitabel!

Wenn Sie mir auf Godmode-Trader und Guidants folgen, werden sie regelmäßig mit statistischen Tests und Auswertungen versorgt. Zuletzt geschehen im Rahmen des Korrekturhandels von Aktien:

Sollten Sie beide Artikel nicht kennen, lesen Sie diese bitte noch einmal nach, denn sie dienen als Beispiel für die folgende Erkenntnis. Vor allen Dingen im zweiten Artikel „Profitabler Korrekturhandel…“ haben wir uns intensiv mit der Profitabilität auseinandergesetzt. Interessant ist dabei der Vergleich von Abbildung 1 und Abbildung 2:

Abbildung 1:

So-sieht-die-Realität-aus-Von-Analysten-Trefferquoten-und-Profitabilität-Rene-Berteit-GodmodeTrader.de-1

Abbildung 2:

So-sieht-die-Realität-aus-Von-Analysten-Trefferquoten-und-Profitabilität-Rene-Berteit-GodmodeTrader.de-2

Der Unterschied in der Profitabilität ist gewaltig, leider aber auch die Trefferquote. Genau diesen Zusammenhang zwischen Trefferquote und Profitabilität habe ich in den letzten 20 Jahren sehr oft sehen dürfen. Immer wieder zeigten sich Tradingsysteme umso stabiler und performanter, umso weniger der Trader Wert auf die Trefferquote legt.

Analyse und Profitabilität

Eine niedrige Trefferquote beißt sich jedoch mit dem Bewertungsmaßstab von Analysten, was durchaus zu einer Advers Selection führen kann. Stellt man als Analyst ein Set-up vor, bei dem man die langfristige Profitabilität infrage stellen muss, gleichzeitig aber eine höhere Chance hat, mit seiner Aussage richtig zu liegen oder konzentriert man sich auf die Profitabilität und pfeift auf die Trefferquote? Ich muss gestehen, die Antwort fällt gar nicht so leicht. Nicht zuletzt auch deshalb, weil eventuell vielen privaten Anlegern dieser Zusammenhang gar nicht bekannt ist bzw. aus psychologischer Sicht die Trefferquote stark im Vordergrund steht. Ein ständig falsch liegender, aber am Ende hochprofitabler Analyst hat dann schlechte Karten!

Sich zu irren, muss nichts schlechtes sein!

In diesem Zusammenhang möchte ich eine kleine Lanze für Analysten brechen, Sie als Anleger aber auf der anderen Seite auch dahingehend anhalten, mehr Wert auf die Profitabilität und weniger auf die Trefferquote zulegen. Wenn sich ein Analyst oftmals irrt, muss das nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein. Sofern das CRV in der Analyse groß war, gehört eine niedrige Trefferquote einfach mit dazu. Trotzdem kann die Idee über viele Trades hoch profitabel sein.

Börsengewinne sind Schmerzensgeld

Ich weiß, dass dies am Ende eine Ausrede für jeden Analysten sein kann. Ich hoffe jedoch, dass Ihnen die Erkenntnis über den Zusammenhang zwischen Trefferquote, CRV und Profitabilität mehr hilft, so dass wir darüber hinwegsehen können, dass dieser Zusammenhang mit Sicherheit auch als Ausrede für Fehleinschätzungen genutzt wird. Jeder von Ihnen kennt die Börsenweisheit, nur größere CRVs zu handeln. Dahinter steht genau der oben beschriebene Zusammenhang. Verstehen Sie mich nicht falsch! Auch mit kleinen CRVs kann man gutes Geld verdienen, wie jeder Scalptrader weiß. Mit Blick auf klassische Systeme und Strategien zeigen sich jedoch Ansätze mit hohen CRVs stabiler. Man muss jedoch als Trader dazu in der Lage sein, diese emotional schwierigen Ansätze auch diszipliniert durchzuhandeln. Man bekommt also nichts geschenkt. Wer sagte noch einmal: Börsengewinne sind Schmerzensgeld? In diesem Sinne

Viel Erfolg

Ihr Rene Berteit

Wenn Sie sich für Trading-Know-how im Allgemeinen und kurzfristigen Handel im Speziellen interessieren sind Sie bei mir genau richtig. Folgen Sie mir auf Guidants!

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