Diese Chartformationen versprechen hohe Renditen!
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In der großen weiten Börsenwelt liest und hört man immer wieder viele schlaue Sprüche. Interessierte Anleger werden mit Tipps und Tricks förmlich bombardiert. Umso erstaunlicher ist es, dass man nur selten handfeste Fakten mitgeliefert bekommt. So sind beispielsweise klassische Chartformationen schon seit einer gefühlten Ewigkeit Muster, die von Tradern genutzt werden. Die Frage ist jedoch, was diese tatsächlich (statistisch) leisten können!
Eine Antwort bleiben viele Analysten und Autoren schuldig. Fairerweise muss gesagt werden, dass dies nicht zuletzt auch daran liegt, dass sich komplexe Muster wie eine SKS oder ein Dreieck nicht einheitlich definieren lassen. Was für den einen ein Doppelboden ist, stellt für einen anderen Trader vielleicht eine gänzlich unbedeutende Chartformation dar. Umso höher ist der Versuch von Thomas N. Bulkowski einzuordnen, die Leistungsfähigkeit von klassischen Chartformationen statistisch zu untersuchen. In seinem Werk „Enzyklopädie der Chartmuster“ untersuchte er gut 50 klassische Formationen. In meinen Augen ist dieses Buch ein Muss für jeden charttechnisch orientierten Aktientrader.
Welche Highlights gibt es?
Natürlich möchte/darf ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber das eine oder andere Highlight kann durchaus angesprochen werden. So sind beispielsweise Rechteck-Tops mit Ausbrüchen nach oben die Formationen mit der besten Performance auf der Longseite. Dieser Umstand könnte beispielsweise Anleger in der Hugo-Boss-Aktie freuen, da diese die Möglichkeit für ein solches Kursmuster bietet. Was der Aktie jetzt noch fehlen würde, wäre ein Ausbruch nach oben. Bitte bedenken Sie, dass erst ein solcher die angesprochene Statistik aktiviert.
Auf der bärischen Seite identifizierte Bulkowski hingegen die sinkende Muschelformation als bärischstes Kursmuster, gefolgt von symmetrischen Dreieck mit Ausbrüchen nach unten. Darüber hinaus katalogisiert der Autor die Formationen auch noch nach anderen Kriterien wie beispielsweise nach Fehlerquoten und durchschnittlichen Kursanstiegen. Eine ausführliche Beschreibung eines jeden Musters mit möglichen Fehlerquellen darf natürlich auch nicht fehlen.
Der Versuch in allen Ehren, aber…
Wie bereits erwähnt, kann ich dieses Buch jedem charttechnisch orientierten Trader und Anleger in Aktien empfehlen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie sich blind auf die dortige Statistik verlassen sollten. Bei all dem Lob für die Studie, gibt es auch kritische Punkte, die angesprochen werden müssen. Dazu zählt unter anderem, dass der untersuchten Zeitraum relativ kurz war und zudem nur ein überwiegend bullisches Umfeld berücksichtigte. Beides könnte die Statistik verzerren. Auch die bereits angesprochene Problematik, dass klassische Chartformationen immer einen gewissen Interpretationsspielraum besitzen, sei noch einmal erwähnt. Trotzdem rechne ich dem Autor den Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen, hoch an. Das ist mehr, als man üblicherweise zu sehen bekommt. In diesem Sinne allen viel Erfolg und gute Trades.
Ihr Rene Berteit
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