Wissensartikel
14:14 Uhr, 10.02.2015

Die Macht des Pyramidisierens (2)

Was ist dran am Mythos pyramidisieren? Kann man damit wirklich groß abräumen und wo liegen potentielle Haken?

Ist etwas nicht profitabel, liegt es auf der Hand, einfach das Gegenteil von dem zu machen, um erfolgreich zu sein. Klingt logisch, oder? Also drehen wir den Spieß eines bei Tradingeinsteigern beliebten Spiels um und anstatt Positionen im Verlustfall (ungeplant) zu verbilligen, setzen wir auf das sogenannte Pyramidisieren von Positionen. Auch in diesem Fall werden einer Ursprungsposition weitere hinzugefügt, jedoch nur dann, wenn die Position im Gewinn notiert bzw. die grundlegende Basis für eine Bewegung in unsere Richtung noch vorhanden ist. Im ersten Teil dieser Serie haben wir uns grundlegend mit dieser Thematik auseinander gesetzt und am Ende einige spannende Fragen aufgeworfen:

„Ich denke, das bisher Gesagt ist bares Geld wert, aber ich möchte Sie nicht mit diesen allgemeinen Aussagen alleine lassen. Dies ist etwas, was mich an vielen Büchern & Co. schon immer gestört hat. Viel nützliches allgemeines „Bla Bla“ (ich hoffe, Sie verzeihen mir meine saloppe Formulierung), aber wie soll man dieses in der Praxis umsetzen? Schließlich gibt es auch beim positiven Pyramidisieren einige wichtige Dinge zu beachten und wie kann man dieses mit dem klassischen Trading einer Strategie kombinieren? Das sind spannende Fragen, deren Antworten ich mir aber für die nächste Woche aufhebe. Wie gemein, oder :)?“

Diesen wollen wir heute nachgehen und wie immer beginne ich möglichst einfach. Das liegt nicht nur daran, dass ich hinsichtlich Tradingstrategien & Co gerne nur so viel Zeit und Energie in die Entwicklung dieser hineinstecke, wie nötig ist, sondern auch daran, dass einfache Strategien „der Wahrheit“ an der Börse noch am nächsten kommen. Es ist ein leichtes mit Hilfe der heutigen Technik eine Taktik zu entwickeln, die in der Vergangenheit eine perfekte Performance aufweist. In der Regel aber sind genau diese Taktiken überoptimiert und funktionieren in der folgenden praktischen Phase einfach nicht mehr.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf war mein erster Schritt in Sachen Pyramidisieren auch sehr pragmatisch. Ich hatte folgende einfache Idee: In einem Trend möchte ich die größte Position innehaben. Da Trends Bewegungen in hauptsächlich nur eine Richtung darstellen, kann ich diesem Wunsch sehr einfach nachkommen, wenn ich ein jedes neue Kerzenhoch einfach kaufe. Kommt es wirklich zu einer Trendbewegung, sollte ich viele Positionen aufbauen können, während nur kleinere Aufwärtsbewegungen wenige Positionen nach sich ziehen sollten. Diese Erkenntnis brachte mich zu einem zweiten Punkt: Wenn die Argumentation richtig ist, dann brauche ich mir über die Trendrichtung eigentlich keine Gedanken machen. Ich kaufe einfach parallel jedes neue Kerzenhoch und shorte jedes neue Kerzentief. Im Rahmen eines Trends sollten mehr Positionen in Trendrichtung als dagegen aufgebaut werden und die Stärke des Trends bestimmt sogar noch, wie viele Positionen mehr. Einfach perfekt.

Diese Theorie habe ich im DAX 2 Tage per Expert Advisor intraday durchlaufen lassen. In der Summe wurden bis zu 240 CFDs als Positionen zugelassen. Sollte sich bspw. ein Aufwärtstrend entwickeln, so die Idee, dürften von den 240 CFDs viel mehr Longpositionen aktiv sein, als Shortpositionen. Sollte sich ein Abwärtstrend etablieren, dann wäre es eben anders herum.

Ich war wirklich auf diesen Durchlauf gespannt. Die Idee erschien mir logisch und sollte sie funktionieren, wäre dies ein sehr stabiler Ansatz. Er basiert quasi auf einem Grundprinzip des Marktes ohne großen prognostischen Einfluss und ja, ab und an darf man auch als langjähriger Trader noch vom großen Coup träumen. Aber wie meist, scheint die Börse nicht logisch zu sein. Die Kontokurve war wirklich sehr stabil, nur leider in die falsche Richtung. Innerhalb von zwei Tagen hatte sich das Demokonto um 30% verringert, ein inakzeptables Ergebnis. Die Ausrede, dass wir gerade in den letzten Tagen keine wirklichen Trendbewegungen hatten, stimmt zwar, aber hilft mir als Trader wenig. Selbst wenn die Idee am langfristigen Ende doch funktionieren würde, die Drawdowns (zwischenzeitlichen Kontorückgänge) sind einfach viel zu groß, um in Versuchung zu geraten, die Idee auch wirklich praktisch umzusetzen. Abbildung 1 zeigt den statistischen Teil von Versuchstag 1 aus den Longtrades.

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Sobald etwas nicht funktioniert, schauen sich die meisten Trader schnell nach etwas gänzlich Neuem um. Ein Tipp an dieser Stelle: Lernen Sie weniger in die Breite, sondern vielmehr in die Tiefe. Statt nun gleich das gesamte Pyramidisieren über Bord zu werfen, sollten wir das Ergebnis positiv nutzen. Wir wissen durch unseren Test, dass wir dem Markt alleine nicht alles überlassen können. Was liegt da näher, als bei der Grundidee zu bleiben und lediglich einen Richtungsfilter einzubauen. Ausgehend von einem x-beliebigen Punkt im Chart werden durch parallelem Kauf neuer Hochs und Tiefs nicht zwangsläufig mehr Positionen in die sich entwickelnde Trendrichtung aufgebaut. Wir müssen uns folglich auf eine Seite konzentrieren, aber auf welche?

An dieser Stelle kommt ein ebenfalls einfacher und bewährter Trendfilter zum Einsatz, der gleitende Durchschnitt und wie üblich trenne ich Longsysteme von Shortsystemen. Beginnen möchte ich dabei mit Longsystemen und dafür gibt es einen plausiblen Grund. Die meisten Trader agieren direkt oder indirekt am Aktienmarkt. Aktien wiederum haben einen „natürlichen“ Trend. Als Inflationsschutz werden diese im langfristigen Bereich eine Longtendenz haben. Natürlich nicht jede Aktie, aber in der Summe. Diesen kleinen Vorteil wollen wir uns schon einmal sichern und agieren deshalb zunächst nur auf der Käuferseite. Was passiert, wenn wir den DAX (DAX Future) und Aktien auf der Longseite pyramidisieren, wobei wir den gleitenden Durchschnitt als Trendfilter einsetzen? Dabei kommt ein Triple-Screen zum Einsatz. Der EMA200 fungiert als großer Trendfilter und es wird nur dann Long gegangen, wenn der Schlusskurs der aktuellen Kerze oberhalb dessen liegt. Hinzu kommt die Bedingung, dass der sehr kurzfristige EMA3 über dem EMA20 liegen muss und drittens, der kurzfristige EMA3 steigt. Abbildung 2 zeigt diese Regeln in einem Chart und sofern alle Bedingung erfüllt sind, wir gekauft – und zwar Kerze für Kerze für Kerze, bis max. 50 Positionen aufgebaut worden sind.

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Wie es sich für einen ordentlichen Trendansatz gehört, wollen wir die Position so lange laufen lassen, bis der große Trend endet. Diesen haben wir über den EMA200 gefiltert. Sobald es also zu einem Tagesschlusskurs unterhalb des EMA200 kommt, werden sämtliche Positionen geschlossen und nach neuen Einstiegschancen Ausschau gehalten (siehe Abb. 3).

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Wie man sieht, handelt es sich um eine relativ einfache Logik, die wir nun durch die Zeitmaschine schicken. Wie sähe unsere Performance aus, wenn wir diese Taktik seit Anfang 1999 angewendet hätten?

Die Antwort darauf gibt uns Abbildung 4. Im oberen Bildteil sehen Sie den Kursverlauf des DAX-Futures mit unseren Einstiegs/Ausstiegsbereichen, während im unteren Teil die Performancekurve zu sehen ist. Mit unserer Taktik hätten wir sagenhafte 3,68 Mio. Euro verdient oder umgerechnet – und jetzt wird es mächtig – 147.422 DAX Punkte. Im gleichen Zeitraum konnte der DAX wohlgemerkt nicht einmal 1.000 Punkte zulegen. Zudem wurden auch die großen Bärenmärkte relativ gut überwunden und das, obwohl unser Ansatz ausschließlich auf der Longseite agiert. Die Performance als solches ist schon beeindruckend, aber das kann Zufall sein.

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Um dieser Frage nachzugehen, schicken wir den gleichen Ansatz durch die DAX Aktien. Eine kleine Änderung müssen wir vornehmen. Wir müssen die unterschiedlichen Preisniveaus der Aktien berücksichtigen, so dass wir nicht pauschal von jeder Aktie immer nur 1 Stück kaufen, sondern 750 Euro je Kauf investieren. Von einer Aktie, die bei nur 10 Euro notiert, werden folglich mehr Stück ins Depot genommen, als von einer Aktie, die bei 100 Euro gehandelt wird. Abbildung 5 zeigt die Performance der DAX-Aktien, die der im DAX Future sehr ähnlich ist.

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Und weil es so viel Spaß macht, sind gleich auch noch alle 50 Aktien aus dem MDAX an der Reihe (siehe Abb. 6).

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Rein von der Performance vor Kosten her sind das sehr beeindruckende Ergebnisse. Wo ist also der Haken? Der liegt vor allem darin, dass die meisten Trader noch weitaus mehr Ziele als das schlichte Geldverdienen haben. Am Ende soll nicht nur ein schöner Gewinn herauskommen, sondern der Weg dahin ist für viele mitentscheidend und genau hier hat das Pyramidisieren so seine Schwierigkeiten. Trends selbst entstehen schon nicht alle Tage und richtig gute Trends noch viel seltener. Die Konsequenzen für ein pyramidisierendes Tradingsystem sind klar: nur wenige, dafür aber richtig große Gewinner machen die Gesamtperformance aus. Wie extrem dies ist, zeigt der Blick auf den Performancereport des DAX-Future-Systems (Abb. 7).

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Das System glänzt mit hervorragenden Chance-Risiko-Werten. Die durchschnittlichen Gewinne sind mehr als 10-mal so groß, wie die durchschnittlichen Verluste. Der Profitfaktor liegt weit über 2 und unsere Strategie hat einen Erwartungswert von 1,17R. Der Preis für diese Glanzleistungen ist aber vor allem auf mentaler Ebene hoch: nur ca. 15% aller Trades schaffen es ins Ziel. Das ist eine echte Herausforderung für jeden Trader. Gerne würde ich Ihre Reaktionen beim Lesen dieser Zeilen sehen. Hier liegt rein performancetechnisch der Schlüssel zu horrenden Gewinnen vor einem, aber wer mag angesichts einer solch kleinen Trefferquote wirklich zugreifen. Sie wären am Ende Millionär bei extrem gutem CRV, sind aber doch ein Trader, der sich viel öfter irrt, als das das er Recht hat. Von 100 Prognosen gehen tatsächlich nur 15 auf! Eine zu bittere Pille für die Meisten.

Zusammenfassung: Wollen Sie Ihrem Konto enorme Performanceschübe und beeindruckende Chance-Risiko-Verhältnisse verleihen, scheint das Aufbauen von Positionen eine geeignete Möglichkeit zu sein. Auch wenn wir uns heute bereits eines konkreten Handelsansatzes bedient haben, sollte dieser Artikel immer noch dem Grundverständnis des Pyramidisierens dienen und hinterfragen, was an diesem Tradingstil dran ist. Wir konnten eindrucksvoll zeigen, wo die Vorteile liegen, aber auch, welchen Preis der Trader dafür zu zahlen hat.

Zudem wird im Umkehrschluss noch einmal anhand konkreter Zahlen deutlich, welchen Gefahren sich Trader aussetzen, die gegen den Trend ständig verbilligen. Sie mögen zwar eine Trefferquote von 85% aufweisen (Gegenteil des Pyramidisierens), aber der Trend wird kommen, mit dem die Verluste das Konto ruinieren.

Der Weg hin zu einer vollständigen und handelbaren Tradingstrategie ausgehend von unserem kleinen Ausflug ist aber noch weit. Nicht nur, dass jeder Trader noch ganz persönliche Aspekte wie die eigene Kapitaldecke berücksichtigen muss, die gerade beim Pyramidisieren schnell ans Limit gehen kann, auch im emotionalen Bereich muss die Systematik handelbar sein. Hier treffen wir wohl auf die größte Herausforderung innerhalb des Pyramidisierens. Mit so kleinen Trefferquoten zu agieren, fällt nicht leicht und vergessen Sie bitte nicht, dass Sie immer am Ball bleiben müssen. Sie können es sich einfach nicht leisten, die wenigen, dafür aber umso größeren Gewinner, zu verpassen. Wie Abbildung 4 zeigt, erzielten eigentlich nur vier große Trades den Gesamtgewinn. Von diesen dürfen wir keinen einzigen auslassen oder auch nur mit verminderten Positionsgrößen handeln. Genau diese Gefahr besteht jedoch, wenn man zuvor über Monate/Jahre hinweg trotz vieler Versuche kein Geld verdient hat. Fragen für einen weiteren Artikel gibt es also genug. Ob wir auch Antworten finden?

Viel Erfolg

Ihr Rene Berteit

28 Kommentare

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  • The White Council
    The White Council

    Wenn am Schluss nur 15% der Trades positiv sind, und der dicke Gewinn eigentlich nur durch 4 Positionen erzielt wurde, macht es dann nicht viel mehr Sinn das System so einzuengen, dass man möglichst nur die 15, besser noch nur die 4, Trades identifiziert und durchführt?

    Dieses extreme Schrotflintensystem scheint mir in der Praxis schon daran zu scheitern dass man riesige Summen in hunderten Trades in einen einzigen Wert investieren müsste. Totales Harakiri!

    15:59 Uhr, 27.01.2016
  • Tom66
    Tom66

    Liebe Mitblogger,

    ein sehr interessantes Tool zum pyramidisieren gibt's hier:

    http://www.rissesblog.de/handelsstrategien/pyramid...

    Man muss sich dazu eigentlich nur noch anschauen wie groß empirisch auf der gewählten Zeitebene die drawdowns innerhalb des intakten Trends waren

    15:03 Uhr, 13.02.2015
  • Rene Berteit
    Rene Berteit Dein Trading-Coach

    geplantes Verbilligen: die Antwort habe ich in meinem Stream gegeben.

    Rene Berteits Guidants Desktop

    09:38 Uhr, 11.02.2015
  • Rene Berteit
    Rene Berteit Dein Trading-Coach

    Guten Morgen,

    den Ausführungen zu "wie tief..." kann ich mich eigentlich anschließen. Hauptargumente sind bereits genannt worden.

    @crash2k: geplantes Nachkaufen hat auf alle Fälle seinen Reiz, vor allem, wenn man gerne Recht hat. Hierbei wird es einem oft gelingen, den Trade ins Plus zu kriegen. Der entscheidende Punkt ist aber die Risikoadjustierung. Selbst bei guter Planung kann die Position weit ins Minus rutschen und vor diesem Hintergrund verblassen die Gewinnpotentiale schnell. Ich bin gerade dabei dies zu visualisieren.

    09:05 Uhr, 11.02.2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    exzellenter beitrag, Rene!

    20:18 Uhr, 10.02.2015
  • Rene Berteit
    Rene Berteit Dein Trading-Coach

    @Trader69: ohne Zweifel. Geplant war eigentlich auch noch ein weiterer Artikel zu diesem Thema. Schauen wir mal.

    @0815, Thema Rentendepot: diese Art der Fragen liebe ich, weil meine Antworten immer so enttäuschend für die meisten sind: Was sinnvoll ist, liegt nahezu immer im Auge des Betrachters. Fassen wir einmal die Vorteile des Verbilligens zusammen:

    * wenn man nicht wirklich Pech hat und gut plant, bestehen gute Chancen (aufgrund der hohen Trefferquote), den Versuch im Plus zu beenden.

    Wer sich unter diesen Aspekten sagt: ach, ich habe keine Lust ständig aufzupassen, viel zu arbeiten und pfeife auf einen Risikovergleich (bin bereit das Risiko einzugehen), dem wird das Verbilligen sicher recht sinnvoll erscheinen. Ansonsten müsste die Frage bspw. nach Fondssparen etc. gestellt werden. Das dies aber durchaus Sinn machen kann, dürfte jedem klar sein.

    Wer jedoch bspw. nicht mit den Risiken umgehen kann oder nicht in der Lage ist, vernünftig das Verbilligen zu planen, für den wäre diese Taktik nicht zu empfehlen.

    Allgemein: die wenigsten privaten Trader planen das Verbilligen. Eigentlich haben die meisten schon mit der ersten Position gehofft, dass diese in den Gewinn läuft. Ein Nachkaufen war gar nicht angedacht, sondern entsteht meist spontan, weil die Position im Verlust steht. Das ist höchst gefährlich.

    Auch noch ein Wort zur Risikoadjustierung (ein Thema, mit welchem man Seiten füllen kann): eine durchschnittliche Jahresperfomance von 150% hört sich schick an, relativiert sich aber schnell, wenn man hört, dass das Konto zwischenzeitlich auch einmal 50 oder mehr Prozent unter Wasser stand. Viele reden sich dann heraus, dass dies doch nur Buchverluste waren, aber das ist Nonsens. Ob die Gewinne/Verluste realisiert sind oder nicht, sie sind in jedem Fall echte Vermögensänderungen. Genau solch horrende Schwankungen muss man aber beim Verbilligen mit einplanen. Sie dürfen es gerne einmal selbst ausprobieren. Nehmen Sie sich Guidants und scrollen auf die letzten großen Bärenmärkte in Aktien zurück. Kaufen Sie dann einfach einmal jede Woche Montags oder jeden Monat eine Position virtuell in Excel nach. Sie werden sehen, wie schnell dort größere Positionen auflaufen, die alle unter Wasser stehen und dann einen dicken (Buch)Verlust im Konto darstellen. Und dann die alles entscheidende Frage: Was, wenn die Kurse nie wieder zurückkommen? Gibt´s nicht? Dann ist man anscheinend noch nicht lange genug dabei. VW wurde mal zu Kurse von 1.000 Euro gehandelt. Eine Commerzbank Aktie auf diesem Niveau hätte sich vor Jahren wohl auch keiner vorgestellt? Neue Markt Aktien aus dem Jahr 2000 sind verschwunden. Ein ganzer Index ist damals pleite gegangen....

    17:18 Uhr, 10.02.2015
    2 Antworten anzeigen
  • tixxx
    tixxx

    Mit was für einer Software kann man solche Berechnungen durchführen?

    16:34 Uhr, 10.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • 0815
    0815

    @Rene Berteit

    Halten Sie verbilligen fürs Rentendepot als sinnvoll? Also ich hab noch ein Weilchen bis zum Ruhestand Anlagehorizont viel zu lange ;) Also fundamental günstige Unternehmen in Tranchen einkaufen um den Durchschnittspreis zu senken.

    16:28 Uhr, 10.02.2015
  • Rene Berteit
    Rene Berteit Dein Trading-Coach

    Hallo zusammen,

    mich freut die Diskussion des Themas und jede Meinung ist willkommen. Gerade an der Börse gibt es zu viele "Wenn, dann und aber...".

    @Trader69: Interesse ist immer vorhanden, aber die Zeit :). Außerhalb godmodes und des von mir betreuten Ausbildungspakets wird ein solcher Austausch leider nicht möglich sein. Innerhalb dessen stehen uns aber eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung. Hinsichtlich der Risiken dachte ich, genug Fragen aufgeworfen zu haben, um vor blindem Optimismus auch beim pyramidisieren zu warnen. Ihre Argumente sind definitiv nicht außer Acht zu lassen, genauso wie die vom MonsterLutz angesprochenen Emotionen.

    @Rolli1001: ein sehr weit verbreitetes Argument und unabhängig vom Investieren oder dem Trading, kenne ich nur 3 Ausgänge:

    1. Konto weg

    2. Konto explodiert und rechtzeitig der Börse goodbye gesagt. (wer Zocken will, der verbilligt)

    3. solide Gewinne, aber unter unadäquaten Risiken (gerade dieser Punkt wird ständig vergessen. Gewinne sollten nie alleine, sondern immer in Bezug zum eingegangenen Risiko bewertet werden und genau hier schneiden "Verbilligen-Systeme" im Vergleich zu allen anderen Ansätzen extrem schlecht ab. Man hat zwar vielleicht über Jahre hin Gewinne erwirtschaften können, diese sind aber keine gute Entschädigung für die Risiken, die dabei eingegangen wurden).

    16:15 Uhr, 10.02.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Rene Berteit
Rene Berteit
Dein Trading-Coach

Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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