Zyklische Werte übernehmen Sektorführung
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Bis Quartalsende ließ der Druck durch hohe Ölpreise nach. Auch die Kreditbedingungen erfuhren eine Besserung. Die Märkte reagierten positiv auf diese ersten Anzeichen einer Konjunkturerholung. Einige Elemente der Frühindikatoren wie Metallpreise, Neuaufträge und Arbeitslosenmeldungen wurden seit Anfang 2003 schlechter. Ebenso die Ertragsdynamik, vor allem in Europa, in letzter Zeit jedoch auch in Japan.
Laut Sektoruhr befinden wir uns in einer für die Aktienmärkte, speziell für zyklische Branchen wie den Technologiesektor, günstigen Phase, glauben jedoch, dass zyklische Sektoren mit kürzerer Laufzeit die Sektorführung übernehmen werden. Wir sind skeptisch, ob es der März-Rally gelingen wird, eine nachhaltige zyklische Erholung der Aktienmärkte zu bewirken, wie es etwa nach dem 11. September für zwei Quartale der Fall war. Trotz einer gewissen Erholung der zyklischen Indikatoren, dürften die nach wie vor hohen Ölpreise und die übermäßige Verschuldung einem deutlichen Nachfrageanstieg entgegenstehen, weshalb sich die Aussichten auf große positive Überraschungen in Grenzen halten.
Es gibt wenig Anzeichen, dass die Anleger gewillt wären, ihre Liquiditätsreserven wieder in den Aktienmarkt zu stecken. Dies spricht weiterhin für eine defensive Sektorstrategie. Der Technologiesektor wird mittelfristig von uns am wenigsten geschätzt, vor allem weil sich bei den Bilanzen vieler dieser Unternehmen nichts an dem Grad der Fremdverschuldung geändert hat. Innerhalb der TMT-Gruppe scheinen Telekomtitel, gestützt durch positive Ertragsdynamik, den besten Wert zu bieten. Allerdings erwarten wir, dass der fremdkapitalfinanzierte Mobilfunksektor sich unterdurchschnittlich entwickeln wird, wenn die Kosten für Schuldtitel wegen des Renditeanstiegs bei Staatsanleihen steigen.
Zu unseren bevorzugten Sektoren zählen Werkstoffe und Industrie, die bei Ertragserholung gut abschneiden dürften. Wir bleiben bei den Finanztiteln optimistisch, die im letzten Quartal unterdurchschnittlich lagen, nun aber attraktive Renditen bieten dürften. Banken werden von besseren Kreditbedingungen und steilen Renditekurven profitieren, während Aktien diversifizierter Finanzkonzerne Zugang zu den globalen Aktienmärkten bei fairen Bewertungen bieten.
Obwohl wir medizinische Geräte und Dienstleistungen weiterhin positiv beurteilen, haben wir unseren Bestand angesichts der besseren Konjunkturaussichten etwas zurückgefahren. Die Bewertungen sind zwar ausgesprochen attraktiv, aber Aktien dieser Art bergen größere Risiken wegen ihrer defensiven Wachstumscharakteristika vor dem Hintergrund weltweit steigender Erträge und Anleihenrenditen.
Gold erwies sich 2003, wie von uns erwartet als gut zur Diversifizierung, nicht zuletzt wegen der Schwäche des US-Dollar. Die Ölpreise setzten ihren nach dem Ende des Irakkriegs eingetretenen Rückgang nicht fort (wie 1991 nach Operation Desert). Es ist uns bewusst, dass das Angebot knapp bleiben könnte. Einige der wichtigen Ölstaaten im Nahen Osten kämpfen zudem mit starken internen Streitigkeiten.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
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