Kommentar
18:00 Uhr, 07.05.2020

DAX-Anleger fassen wieder Mut - Lufthansa veröffentlicht Details zum Rettungspaket - Erneut beantragen Mio. Amerikaner Arbeitslosenhilfe

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  • ifo: Deutsche Industrie erwartet historischen Produktionseinbruch
  • Zwischen Washington und Peking knistert es gewaltig
  • Bank of England bestätigt geldpolitischen Kurs
  • Deutsche Industrieproduktion bricht ein
  • Chinas Exporte legen überraschend zu
  • Merkel: Corona-Entwicklung "erfreulich"
  • Gewinn der Munich Re bricht ein
  • Zalando erhöht Umsatzprognose
  • Linde wird vorsichtiger
  • PayPal erleidet Gewinneinbruch
  • Continental erwartet weitere Verschlechterung
  • Lufthansa-Deal könnte noch scheitern
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DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt herrschte zum Handelsauftakt noch Vorsicht, doch nach und nach fassten die Anleger wieder Mut. Auf die Verluste zur Wochenmitte folgten nun Erholungsgewinne. Der DAX schloss 1,44 Prozent höher bei 10.759 Punkten. Dass nach den jüngsten Entspannungssignalen in der Corona-Pandemie zunehmend mehr Staaten in Europa Lockerungen prüfen, gibt Hoffnung. Zudem sorgten die chinesischen Handelsdaten für Erleichterung. Trotz der Coronavirus-Pandemie sind Chinas Exporte im April überraschend gestiegen. Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden besonders im Februar spürbar. Danach setzte eine langsame Erholung ein.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Lufthansa hat offiziell bestätigt, dass sie mit dem deutschen Staat über ein Rettungspaket verhandelt. Laut einer Pflichtmitteilung an die Börse vom Donnerstag umfasst das Gesamtpaket ein Volumen von 9 Milliarden Euro. Neben einer stillen Beteiligung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geht es um einen Kreditund eine direkte Beteiligung des Bundes am Grundkapital. Zur Kapitalbeteiligung des Bundes bis zu einer Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Stimme werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, so das Unternehmen. Auch strebe der Staat eine Vertretung im Aufsichtsrat an. Als Auflage sei zudem der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen vorgesehen.
  • Bei Knorr-Bremse soll Ex-Chef und Hauptaktionär Heinz Hermann Thiele mehr Mitsprache erhalten. Thiele wurde zusammen mit Ex-Airbus-Chef Tom Enders sowie Deutsche-Börse-Vorstandschef Theodor Weimer für den Aufsichtsrat vorgeschlagen, wie das Unternehmen mitteilte. Thiele besitzt rund 70 Prozent der Anteile am Konzern, den er 2018 an die Börse gebracht hatte.
  • T-Mobile US ist mit einem robusten Gewinn- und Kundenwachstum ins neue Jahr gestartet. In den ersten drei Monaten gewann T-Mobile US 452.000 Vertragskunden hinzu. Es war das letzte Quartal vor dem Vollzug des Zusammenschlusses mit Sprint am 1. April. Für das zweite Quartal kündigte das Unternehmen 150.000 neue Vertragskunden an. Bis Ende des Jahres werde die Pandemie noch die Geschäftszahlen belasten, warnte T-Mobile.
  • Der aus Raytheon und Teilen des Industriekonzerns United Technologies gebildete Rüstungs-, Luftfahrt und Technologiekonzern Raytheon Technologies hat wegen der Corona-Krise keinen Jahresausblick gegeben. Da der neue Konzern erst Anfang April fusioniert wurde, legte das Unternehmen noch Quartalszahlen für United Technologies inklusive der mittlerweile abgespaltenen Aufzugssparte Otis und der Klimatechniksparte Carrier vor.
  • Umsatz und Ergebnisse des Pharmakonzerns Bristol-Myers Squibb im ersten Quartal haben die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen. Zudem hält das Management an seinem Ausblick fest.
  • Der Fahrdienstvermittler Lyft erzielte im vergangenen Quartal einen Verlust je Aktie in Höhe von 1,31 Dollar und lag damit unter den Analystenschätzungen von minus 0,64 Dollar je Aktie. Die Erlöse lagen mit 955,8 Mio. Dollar deutlich über den Prognosen.
  • Der Online-Bezahldienst PayPal hat aufgrund der Corona-Krise einen Gewinneinbruch erlitten. Im ersten Quartal betrug der Nettogewinn 84 Mio. Dollar. Das entspricht einem Rückgang um 87 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Paypal erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle um 237 Mio. Dollar. Die Erlöse steigerte der Konzern um 12 Prozent auf 4,6 Mrd. Dollar.
  • Google wird die nächste Version des Smartphone-Systems Android am 3. Juni vorstellen. Die neuen Funktionen werden üblicherweise im Mai bei der Entwicklerkonferenz Google I/O präsentiert, jetzt wird es in der Corona-Krise stattdessen ein Online-Event geben.
  • Die geplante Beteiligung des Staates an der Lufthansa droht in letzter Minute noch zu scheitern. Wie das „Handelsblatt“ erfuhr, stellt sich die Unions-Fraktion sowie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gegen den Plan, sich mit 25,1 Prozent an dem Unternehmen zu beteiligen und mit Krediten über insgesamt zehn Milliarden Euro auszuhelfen. Die Lufthansa verhandelt schon länger über Staatshilfen. Dissens unter den Politikern gebe es über die Sperrminorität, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Einige CDU-Mitglieder hätten moniert, dass dieser Plan dem Staat zu viel Einfluss auf die Geschäfte der Lufthansa verschaffe.
  • Metro hat im zweiten Geschäftsquartal die Auswirkungen des sich ausbreitenden Coronavirus stark gespürt. Unter dem Strich verdoppelte der Handelskonzern den Verlust aus fortgeführten Aktivitäten. Der rein operative Gewinn (EBITDA ohne Immobilientransaktionen) blieb stabil, der Umsatz stieg leicht. Eine neue Prognose für das laufende Geschäftsjahr traut sich der Konzern noch nicht zu.
  • Der Industriegase-Konzern Linde plc hat wegen der Corona-Krise sein Gewinnziel nach unten revidiert. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll 2020 höchstens im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Im schlechtesten Fall rechnet Linde beim Ergebnis mit einem Rückgang im niedrigen einstelligen Bereich. Zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinnzuwachs (bereinigt) von zehn bis 13 Prozent angepeilt.
  • Der Rückversicherer Munich Re hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte der Quartalsgewinn um fast zwei Drittel auf 222 Mio. Euro ab. Hauptgrund: Der Konzern legte rund 800 Mio. Euro für Versicherungsschäden infolge der Corona-Pandemie zurück, wie er am Donnerstag mitteilte.Das Kapitalanlageergebnis stieg hingegen um neun Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Der Konzernvorstand traut sich weiterhin keine neue Gewinnprognose für das laufende Jahr zu. Das ursprüngliches Gewinnziel von 2,8 Mrd. Euro hatte der Vorstand Ende März gestrichen.
  • Die Corona-Krise hat den Autozulieferer Continental im ersten Quartal kalt erwischt. Der Nettogewinn brach um fast die Hälfte auf noch 292,3 Mio. Euro ein. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nahm um 51,1 Prozent auf 431,9 Mio. Euro ab. Der Umsatz von ging von Januar bis März verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro zurück. In jedem fünften Conti-Werk ist die Produktion derzeit noch ausgesetzt. „Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie werden im zweiten Quartal noch deutlich spürbarer zu Buche schlagen", erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart.
  • Auch das gibt es noch: Unternehmen, die sich von der Corona-Krise nicht oder nur am Rande beeinträchtigt sehen. Vorne mit dabei sind hier die Energiekonzern. Uniper-Finanzvorstand Sascha Bibert teilte am Donnerstag bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal mit, die Auswirkungen von Corona seien „begrenzt“. So habe Uniper die Abhängigkeit von den Rohstoffmärkten deutlich reduziert. Zudem sei ein bedeutender Teil des Kraftwerkspark systemrelevant oder erhalte Kapazitätszahlungen. Außerdem habe Uniper mehr als 95 Prozent seiner Stromproduktion für das laufende Jahr bereits verkauft.
  • Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 wagt mit Blick auf das Gesamtjahr noch keine weitere Prognose. Der Medienkonzern erwartet aber durch Covid-19 in allen Segmenten eine starke Beeinträchtigung des Geschäfts, wie er am Donnerstag mitteilte. Im ersten Quartal ging der Nettogewinn auf 37 Mio. Euro zurück. Die Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise hatten das Werbegeschäft in der zweiten Märzhälfte belastet, hieß es. Der Umsatz legte leicht um 1 Prozent auf 926 Mio. Euro zu.
  • Der Baustoffhersteller HeidelbergCement hat im Auftaktquartal coronabedingt einen Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 3,93 Mrd. Euro erlitten. Analysten hatten im Schnitt mit etwas mehr gerechnet. HeidelbergCement begründete dies neben einem geringeren Absatz vor allem mit einem Rückgang aus dem Handelsgeschäft. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte hingegen um drei Prozent auf 405 Mio. Euro.
  • Der Lichttechnik Osram kommt bislang gut durch die Krise. Der Betriebsgewinn kletterte im abgelaufenen Quartal um 37 Prozent auf 96 Mio. Euro. Wegen hoher Rückstellungen im Zuge des angekündigten Sparprogramms steht unterm Strich aber ein Verlust von 39 Mio. Euro. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 8 Prozent auf 821 Mio. Euro zurück. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 11,7 Prozent nach 8,1 Prozent ein Jahr zuvor.
  • Der Sportartikelhersteller Puma ist im ersten Quartal schwer von der Corona-Pandemie getroffen worden. Der Nettogewinn brach umgut 60 Prozent auf nur noch 36,2 Mio. Euro ein, wie das Unternehmen mitteilte. Operativ verdiente Puma mit 71,2 Mio. Euro die Hälfte weniger. Puma litt dabei unter der Schließung seiner Läden. Der Umsatz sank lediglich um 1,5 Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Euro, weil der Jahresauftakt noch recht vielversprechend verlief. Für das zweite Quartal geht Puma von einer weiteren Verschlechterung aus. Derzeit seien noch mehr als 50 Prozent der weltweiten Verkaufsfläche für Sport- und Lifestyle-Produkte geschlossen, so Konzernchef Björn Gulden.
  • Der Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer ist im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von fast 37 Mio. Euro. Im Vorjahr war noch ein Gewinn erwirtschaftet worden. Der Umsatz um ein Viertel auf 172 Mio. Euro ein.
  • Der Agrarhändler Baywa hat im ersten Quartal bei Umsatz und Ergebnis stark nachgelassen. Eine Prognose für das Gesamtjahr will das Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt nicht vornehmen. Eine seriöse Einschätzung sei aufgrund der negativen Auswirkungen der Corona-Krise derzeit nicht gegeben, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am Donnerstag mit.
  • Der Autozulieferer ElringKlinger erwartet wegen der Corona-Krise unruhige Zeiten. Die Folgen werde man vor allem im zweiten und wahrscheinlich auch im dritten Quartal sehen, teilte das Unternehmen mit. ElringKlinger hat in ersten Quartal einen Nettogewinn von zwei Mio. Euro nach einem Verlust von 1,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erzielt. Die Erlöse waren um zehn Prozent auf 396 Mio. Euro gesunken.
  • Der Versicherungskonzern Talanx hat im ersten Quartal Großschäden von 435 Mio. Euro zu verdauen gehabt. Davon entfielen 313 Mio. Euro auf die Corona-Folgen, davon wiederum 220 Mio. auf den Rückversicherer Hannover Rück, der zu gut der Hälfte dem Talanx-Konzern gehört. Vor allem für die Schließung von Betrieben und den Ausfall von Veranstaltungen infolge der Pandemie müssen die Talanx-Gesellschaften eintreten.
  • Der auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter Compugroup bleibt ein Fels in der Krisen-Brandung. „Mögliche sich aus Covid-19 ergebende Risiken auf Umsatz-, Ertrags- und Finanzkraft haben aus heutiger Sicht keinen Anlass zu einer Revidierung der Prognose gegeben", hieß es am Donnerstag im Zwischenbericht des Unternehmens. Compugroup kommt relativ gut durch die Krise, weil sie etwa auch Dienste rund um Telemedizin anbietet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um fünf Prozent auf 183 Millionen Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag 13 Prozent niedriger bei 43,5 Mio. Euro.
  • New Work (Xing) ist im ersten Quartal weiter gewachsen. Der Umsatz legte von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 68,9 Mio. Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging wegen Einmaleffekten und hohen Vergleichszahlen indes um 10 Prozent auf 15,9 Mio. Euro zurück. Bereinigt um die Sondereffekte stieg das Ebitda um 12 Prozent auf 18,8 Mio. Euro.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik senkt wegen den Folgen der Corona-Pandemie den Jahresausblick. Robuste Geschäfte etwa mit der Lebensmittel-, Pharma- und Windkraftbranche, aber auch mit Desinfektionsmitteln können die verschärfte Autokrise und Preisdruck durch den Ölpreisverfall nicht ausgleichen, wie der Konzern am Donnerstag in Essen mitteilte.
  • Der Internet-Modehändler Zalando rechnet im laufenden Jahr mit einem starken Umsatzzuwachs 2020 dürften die Erlöse um 10 bis 20 Prozent zum Vorjahr zulegen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebit) sollen 100 bis 200 Mio. Euro erreicht werden.

Konjunktur & Politik

  • Bislang hat es trotz der Corona-Krise in Deutschland noch keine Insolvenzwelle gegeben, wie der am Donnerstag veröffentlichte Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt. Neben Kurzarbeitergeld und Soforthilfen dürfte auch eine aktuelle Gesetzesänderung zur Aussetzung einer Insolvenzantragspflicht ein weiterer Grund für das bisherige Ausbleiben einer Insolvenzwelle sein, so das Institut. Im März und April meldeten 1.936 Personen- und Kapitalgesellschaften Insolvenz an, ergab der IWH-Insolvenztrend.
  • In der Corona-Krise gehen immer mehr Menschen in der Chemie- und Pharmaindustrie in Kurzarbeit. Von Anfang April bis Anfang Mai stieg die Zahl der Kurzarbeiter von 80.000 auf fast 90.000, teilte der Arbeitgeberverband BAVC am Donnerstag mit. Damit seien gut 15 Prozent der rund 580.000 Branchenbeschäftigten in Deutschland betroffen.
  • In der Woche bis zum 2. Mai wurden in den USA rund 3,2 Mio. Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe registriert, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit 3,0 Mio. Erstanträgen gerechnet. In den sechs Wochen zuvor hatten bereits 30,2 Mio. Menschen einen solchen Antrag gestellt.
  • Im Streit zwischen der EU und den USA um Staatshilfen für die Flugzeugindustrie hat Washington Steuervorteile für Boeing abgeschafft. Damit hätten die USA die Empfehlung der WTO umgesetzt und diesen Streit beendet, erklärte der US-Handelsbeauftragte Lighthizer. Nun gebe es für die EU keine Grundlage mehr, um Strafmaßnahmen gegen US-Produkte zu ergreifen, so Lighthizer.
  • US-Präsident Trump stellt die Einhaltung des Handelsabkommens zwischen den USA und China von Pekinger Seite infrage. Er würde „genau beobachten", ob China seine Verpflichtungen nachkommen würde, die US-Warenkäufe im Rahmen des Handelsvertrags zu erhöhen.
  • Der Auftragseingang im Deutschen Maschinenbau sank im März gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereinigt um Preiserhöhungen um 9 Prozent. Ein Minus von 12 Prozent gab es bei den Auslandsbestellungen, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte. "Dies lässt vermuten, dass sich hier die Ausbreitung der Pandemie zuerst in China und später dann auch in Europa bemerkbar macht", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Aufträge aus dem Inland sanken nur um zwei Prozent.
  • Die deutsche Industrie erwartet einen noch nie dagewesenen Einbruch ihrer Produktion. Der entsprechende ifo-Index Produktion für die kommenden drei Monate stürzte im April auf minus 51,4 Punkte, von minus 21,4 im März. Das ist der tiefste Punkt seit der Wiedervereinigung. Der Rückgang ist mit minus 30,0 Punkten noch einmal stärker ausgefallen als im März mit minus 22,7 Punkten. „Das Tal der Produktion wird immer tiefer“, sagt dazu der Leiter der ifo-Befragungen Klaus Wohlrabe. „Nur die Hersteller von pharmazeutischen Erzeugnissen blicken optimistisch in die Zukunft“.
  • Die Bank of England hat ihren Leitzins und das laufende Anleihekaufprogramm bestätigt. Der Leitzins verbleibe bei 0,10 Prozent, teilte die britische Notenbank am Donnerstag mit. Die Entscheidung fiel einstimmig. Zuletzt hatte die BoE ihren Leitzins wegen der Corona-Krise am 19. März gesenkt. Das Programm zum Ankauf von Wertpapieren hat einen Zielrahmen von 645 Mrd. Pfund. Sieben Mitglieder stimmten im geldpolitischen Ausschuss dafür, zwei forderten eine Aufstockung des Programms.
  • Chinas Exporte sind im April trotz der Corona-Pandemie überraschend gestiegen. Wie die Pekinger Zollbehörde am Donnerstag mitteilte, legten die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent zu. Die Importe brachen allerdings um 14,2 Prozent ein. Analysten hatten sowohl bei Ein- als auch bei den Ausfuhren mit starken Rückgängen gerechnet.
  • Die französische Industrieproduktion ist im März wegen der Corona-Krise um 16,2 Prozent zum Vormonat eingebrochen, teilte das französische Statistikamt Insee mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 13,4 Prozent gerechnet.
  • Die Produktion der deutschen Industrie ist im März aufgrund der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saison- und kalenderbereinigt um 9,2 Prozent unter dem Vormonatswert. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991.
  • Die Entwicklung in der Corona-Pandemie ist laut Bundeskanzlerin Merkel trotz erster Öffnungsschritte bei den Beschränkungen gut. Die täglichen Neuinfektionen lägen bundesweit zum Teil nur noch im dreistelligen Bereich, sagte Merkel nach einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder. Die Zahlen seien „erfreulich". Allerdings habe man erst die allererste Phase der Pandemie hinter sich.
  • Die Corona-Krise lässt die Spannungen zwischen den USA und China wieder eskalieren. Die Sprecherin des Weißen Hauses, McEnany, sagte am Mittwochabend: „Im Moment ist es eine Beziehung der Enttäuschung und Frustration." US-Präsident Trump warf China erneut vor, das Coronavirus nicht an seinem Ursprung in Wuhan eingedämmt zu haben.
  • Wegen des stark eingeschränkten Schulbetriebs aufgrund der Corona-Pandemie müssen die meisten Eltern schulpflichtiger Kinder weiterhin einen Spagat zwischen Kinderbetreuung und Berufsalltag vollführen. Wie das Statistische Bundesamt zum Muttertag am 10. Mai 2020 mitteilte, ist der Anteil der Mütter, die in einer Partnerschaft und mindestens einem Kind ab 6 bis unter 18 Jahren zusammenleben und zugleich erwerbstätig sind, zwischen 2008 und 2018 von gut zwei Dritteln auf mehr als drei Viertel (78 %) gestiegen.

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