Zwei Immobilienfonds machen wieder dicht
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Bei zwei offenen Immobilienfonds in Deutschland ist die Rücknahme von Anteilsscheinen in dieser Woche wieder ausgesetzt worden, nachdem die Anleger sich in den letzten Monaten massenhaft von den Papieren getrennt hatten. Betroffen ist der Fonds "AXA Immoselect" von AXA Investment Managers sowie der "DEGI International" von Aberdeen Immobilien. Die Aussetzung ist bei beiden Fonds zunächst auf drei Monate befristet, wie die Fondsgesellschaften mitteilten.
Beide Fonds waren im Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise bereits 2008 geschlossen und 2009 wieder geöffnet worden. Dieses Schicksal teilten etliche offene Immobilienfonds. Nach der Öffnung traten erneut viele Anleger die Flucht an und verkauften ihre Anteilsscheine an die Fondsgesellschaften. Der AXA Immoselect verzeichnete seit Ende August Nettomittelrückflüsse in Höhe von 935 Millionen Euro. Beim DEGI International kam es zwischen Juni und September zu Mittelabflüssen von 250 Millionen Euro.
"Wir erwarten in absehbarer Zeit keine Beruhigung und sehen uns deshalb zu diesem Schritt gezwungen", sagte AXA-Fondsmanager Achim Gräfen. "Wir werden die Zeit der Suspendierung nutzen, über geeignete Maßnahmen die Liquiditätssituation des Fonds zu stabilisieren."
Was können verkaufswillige Anleger tun, wenn die Rücknahme von Anteilen durch die Fondsgesellschaft ausgesetzt wird? Oft können die Fondsanteile weiterhin über die Börse verkauft werden. Voraussetzung ist allerdings, dass es auch Käufer gibt.
An der Börse Hamburg sind beispielsweise alle notierten offenen Immobilienfonds weiterhin handelbar. Der Handel in diesen Fonds erfolgt derzeit ausschließlich nach Angebot und Nachfrage. Anleger haben damit weiterhin die Möglichkeit, trotz eines Rücknahmestopps bei ihrem Immobilienfonds über die Börse an ihr Geld zu kommen.
Nach den jüngsten Schließungen schossen die Umsätze sogar in die Höhe. "Die Umsätze in offenen Immobilienfonds haben sich in dieser Woche mehr als verdoppelt und ziehen nach den jüngsten Schließungen noch einmal kräftig an", sagte Niklas Breckling, Makler der Schnigge Wertpapierhandelsbank AG. Viele Anleger werten die Schließung der Fonds als Hiobsbotschaft und wollen sich von ihren Anteilen trennen. Zugleich gibt es aber auch Käufer, die offenbar auf ein Schnäppchen hoffen.
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