Analyse
06:43 Uhr, 16.04.2018

Zwei Aktien, die von hoher Volatilität profitieren

Der Markt ist immer noch im Korrekturmodus - ohne klare Richtung. Täglich gibt es eine neue Wendung. Wie kann man da überhaupt gewinnen?

Erwähnte Instrumente

  • Virtu Financial Inc. - WKN: A14RHF - ISIN: US9282541013 - Kurs: 35,600 $ (NASDAQ)

Nicht umsonst heißt es „the trend is your friend.“ Ein Trend ist das Beste, was Anlegern passieren kann. Man kauft einmal Aktien und sieht zu, wie der Wert steigt. Auch in einem klaren Bärenmarkt kann man viel Geld verdienen. Man kann Aktien ja auch leerverkaufen und auf fallende Kurse setzen. Derzeit ist die Sache allerdings schwierig. Kurzfristige Rebounds werden von erneuten Panikverkäufen abgelöst. Die Kurse springen wild hin und her. Ein klarer, neuer Trend hat sich noch nicht etabliert.

Es ist noch vollkommen offen, ob der Markt nun endgültig kippt oder doch noch einmal nach oben dreht und die bisherigen Allzeithochs erreicht. Beides ist absolut noch möglich.

Diese Situation lässt sich in einem Wort beschreiben: Volatilität. Springen die Kurse wild ohne klare Richtung hin und her, ist die Volatilität hoch. Der Durchschnittsanleger hat damit so seine Probleme. Für ein Segment ist das jedoch genau das, was Freude bereitet.

High Frequency Trader (HTF), Broker und Market Maker haben keine Freude an langweiligen Trends, insbesondere Aufwärtstrends. Grafik 1 zeigt dazu die Umsätze von Virtu Financial und Flow Traders. Beide Unternehmen sind im HTF tätig. Die Umsätze konnten zulegen, solange der Markt in Bewegung blieb. Das galt bis 2015. Danach wurde es an der Börse immer ruhiger.

Hätte Virtu Financial nicht den Konkurrenten KCG gekauft, wäre auch hier der Umsatz im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Bei Flow Traders lag der Umsatzrückgang zwischen 2015 und 2017 bei 45 %. Das ist heftig, aber auch absolut nachvollziehbar. Je ruhiger der Markt ist, desto weniger lässt sich im HTF verdienen.

Virtu Financial Inc.
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Der Aktienkurs von Flow Traders lag einmal bei knapp 50 Euro. Mit der Ruhe am Markt sackte er auf unter 20 Euro. Dann kam die Korrektur. Inzwischen steht die Aktie bei 35 Euro. Eine ähnliche Bewegung hat die Aktie von Virtu vollzogen. Für diese beiden Unternehmen gilt: no trend and volatility is your friend.

Inzwischen sind die Aktien ziemlich weit gelaufen. Flow Traders hat eine Marktkapitalisierung von 1,6 Mrd., Virtu von 6,8 Mrd. Zu den bisher besten Zeiten lag der Gewinn von Flow Traders bei 100 Mio. und bei Virtu bei 200 Mio. Billig sind die Aktien also nicht gerade.

Kippt der Markt nach unten weg, dürften die Kurse von Virtu und Flow Traders weiter steigen. Wetten würde ich darauf nicht. Es ist vielmehr etwas, was man sich für die nächste Korrektur merken kann, wenn die Aktienkurse der beiden Firmen wieder im Keller sind.

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    Herr Schmale, ich hoffe Sie haben den Artikel nicht vergessen :D.

    15:18 Uhr, 25.03.2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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