ZVEI erwartet für 2024 weiterhin Produktionsminus von 2%
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Der Branchenverband ZVEI erwartet für dieses Jahr in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie weiterhin einen realen Produktionsrückgang von 2 Prozent und rechnet mit einem herausfordernden Jahr. Insgesamt gebe es uneinheitliche konjunkturelle Signale zum Jahresstart, wie ZVEI-Präsident Gunther Kegel bei der Pressekonferenz des Verbands anlässlich der Hannover Messe erklärte.
"Wir haben die konjunkturelle Schwächephase aus der zweiten Jahreshälfte 2023 ins neue Jahr mitgenommen, der Auftragseingang ist auch zum Jahresanfang weiter schwach", sagte Kegel. Um die Prognose zu erreichen, müssten die Aktivitäten noch zunehmen, aber er gehe davon aus, dass dies im weiteren Jahresverlauf geschehe.
Einen ersten Lichtblick sehe er im Geschäft mit China, dem größten Abnehmerland der deutschen Elektro- und Digitalindustrie. "In den ersten beiden Monaten haben die Ausfuhren um über 14 Prozent zugelegt. Das stimmt optimistisch für die vor uns liegende Zeit." Insgesamt gaben die Branchenausfuhren in den ersten beiden Monaten des Jahres leicht um minus 0,8 Prozent nach.
Mit Blick auf die Transformation hin zur Klimaneutralität betonte Kegel, dass sein Verband davon überzeugt sei, dass die Energiewende machbar ist. Allerdings sei das Tempo heute noch nicht ausreichend. Er warnte außerdem bei dem notwendigen Netzausbau vor einer neuen Debatte über mögliche Änderungen an den geplanten Verlegungen von Erdkabeln zugunsten von Freileitungen. Zwar seien Erdkabel wohl deutlich teurer, aber bei Freileitungen sei mit mehr Widerstand der Öffentlichkeit zu rechnen, gab er zu bedenken. Laut Experten sind Erdkabel um den Faktor 4 bis 5 teurer als Freileitungen.
Eine Deindustrialisierung ist laut Kegel in seiner Branche nicht zu erwarten. So wollen laut einer Mitgliederbefragung des ZVEI 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland investieren. Insgesamt wollten zudem 62 Prozent der Unternehmen in 2024 mehr investieren als in den vergangenen drei Jahren. Weitere 35 Prozent wollen etwas mehr oder mindestens genauso viel investieren wie zuvor.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.