Zuversicht der US-Investoren hält an
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Der Aktienmarkt präsentiert sich derzeit sehr robust, trotz steigender Renditen am Anleihenmarkt und weiterhin schlechter Nachrichten aus der Wirtschaft. Es ist offensichtlich, dass sich zuletzt etwas Grundlegendes im Verhalten der Anleger verändert hat – aber was? Und die entscheidende Frage bleibt: Werden die Aktienmärkte auch über den Sommer hinweg so stark bleiben?
„Die jüngsten Kursgewinne beruhen in erster Linie auf einem Stimmungsumschwung der Anleger“, betont Cormac Weldon, Head of US Equities bei der Fondsgesellschaft Threadneedle. Es gab zwar auch einige ermutigende ökonomische Daten aus den USA, doch wichtige Indikatoren signalisieren noch keine Entspannung - die Arbeitslosigkeit steigt noch immer und die Häuserpreise fallen weiter. Weltweit wurden riesige Summen zur Stimulierung der Konjunktur bereit gestellt - und die Investoren warten jetzt darauf, dass diese Pakete ihre Wirkung zeigen.
Rückenwind erhielt der Aktienmarkt durch gute Unternehmenszahlen im ersten Quartal. Positiv überraschte, in welchem Ausmaß viele Firmen ihre Kosten senken konnten, um die schwächere Nachfrage ausgleichen zu können. Ein Grund dafür ist die hohe Flexibilität des amerikanischen Arbeitsmarkts. Zudem hatten die Analysten ihre Gewinnerwartungen so weit gesenkt, dass einige Firmen jetzt positiv überraschen konnten. „Sobald die Wirtschaft ihren Wendepunkt erreicht hat und die Nachfrage wieder anzieht, werden die jetzt getroffenen Kostensenkungsprogramme die Gewinne nachhaltig verbessern“, ist Weldon überzeugt.
Auch die im Finanzsektor durchgeführten Stress-Tests haben die Zuversicht über die langfristige Überlebensfähigkeit vieler Unternehmen erhöht. „Es ist erstaunlich, dass der Aktienmarkt zuletzt mit deutlichem Tempo zulegen konnte, obwohl neue Anleihen viel Kapital abgeschöpft haben“, meint Weldon. Das kann nur den Grund haben, dass die Investoren wieder bereit sind, neues Geld zu investieren. Dies ist deshalb besonders ermutigend, weil noch immer hohe Beträge im Geldmarkt geparkt sind. Dieses Geld wartet auf eine höherrentierliche Anlage.
Derzeit sind wir genau an dem Punkt des Konjunkturzyklus angelangt, an dem die Investoren eine künftige Erholung vorwegnehmen. Dies hat vor allem bei jenen Unternehmen zu kräftigen Kurssteigerungen geführt, deren Zukunftsaussichten zuvor sehr skeptisch beurteilt wurden. Es gibt derzeit heftige Diskussionen darüber, wie weit die Erholung wirklich gediehen ist. Was den künftigen Wachstumstrend angeht, bleibt Experte Weldon vorsichtig optimistisch: „Es wird noch einige Jahre dauern, bis wir die Wachstumsraten der vergangenen Jahre wieder sehen.“
Der Zeitpunkt rückt näher, an dem die Wirtschaft ihren Boden finden wird. Deshalb kommt es gerade jetzt auf die richtige Anlagephilosophie an. „Wir glauben, dass vor allem zyklische Werte jetzt deutlich attraktiver sind, als sie es vor einem halben Jahr noch waren, “ so Weldon. Und weil die Maßnahmen der chinesischen Regierung deutliche Wirkung zeigen, hat Threadneedle zuletzt Aktien jener Unternehmen aufgestockt, deren Geschäftsmodell weltweit funktioniert. Des Weiteren favorisiert Threadneedle solche Werte, die solide finanziert sind und wenig Schulden aufweisen.
„Trotz alledem wird es in den nächsten Quartalen auch zu Rückschlägen kommen“, warnt Cormac Weldon vor allzu überschäumendem Optimismus. „Es wäre verfrüht zu sagen, dass das schlimmste vorüber ist. Doch es gibt viele liquide Mittel, die auf Anlage warten, sodass es Raum für weitere Gewinne im Jahresverlauf gibt, “ resümiert Weldon.
Quelle: Threadneedle
Die im Jahr 1994 gegründete Fondsgesellschaft Threadneedle gehört zu den führenden Investmentgesellschaften in Europa. Das Unternehmen verwaltet 52 Milliarden Euro und bietet Investmentlösungen für institutionelle Investoren und Privatanleger (Stand: 31.12.2008). Die Investmentexpertise von Threadneedle umfasst alle Regionen und bedeutenden Anlageklassen von Aktien und Anleihen bis hin zu Immobilien und alternativen Investments. Bei Threadneedle arbeiten mehr als 500 Mitarbeiter an 12 Standorten (Großbritannien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Schweden, Dänemark, Spanien, Italien, Singapore und Hong Kong).
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