Zukunftsaussichten für chinesische Aktien nach wie vor sehr gut
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China sollte trotz eines Rückgangs des BIP-Wachstums ein höheres Wirtschaftswachstum erzielen als fast jede andere Volkswirtschaft weltweit. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum in China für das Jahr 2009 beträgt etwa 7 Prozent. Dies steht in starkem Gegensatz zu den Erwartungen für Europa, Großbritannien und die USA, wo ein deutlicher Rückgang des Wachstums erwartet wird.
Der chinesische Aktienmarkt hat seit Jahresbeginn bereits eine überdurchschnittliche Wertentwicklung verzeichnet, da einheimische Anleger wieder an den Markt zurückkehrten. Nach dem die Regierung im November vergangenen Jahres ein fiskalisches und monetäres Konjunkturpaket in Höhe von 4 Billionen RMB (586 Milliarden USD) auf den Weg gebracht hat, sind die Anleger zuversichtlich, dass sich diese Maßnahmen auch auf die allgemeine volkswirtschaftliche Entwicklung auswirken werden. Seit Jahresbeginn ist der Shanghai Composite-Index sogar um insgesamt 30 Prozent angestiegen. Damit wies dieser Börsenplatz die beste Wertentwicklung weltweit auf.
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die chinesische Wirtschaft beflügeln. Der erste und vielleicht auch wichtigste Aspekt ist, dass sich China fiskalisch in einer sehr guten Position befindet. So beträgt der Haushaltsüberschuss 1,2 Prozent des BIP. Dies hat zur Folge, dass die Regierung in der Lage ist, zusätzliche Konjunkturaßnahmen einzuleiten, falls diese zu einem späteren Zeitpunkt notwendig werden sollten..
Zweitens erfreut sich China eines gesunden Bankensystems: solider Bilanzen und verfügt über nur geringe Engagements in Subprime-Investments. Anders als die führenden westlichen Volkswirtschaften ist China sehr gering verschuldet weshalb Unternehmen und Privathaushalte keinen so starken Schuldenabbau betreiben müssen. Aus diesem Grund gibt es einen Überfluss an Liquidität und in diesem Jahr stieg Kreditvergabe der Banken bereits dynamisch an. Ein weiterer positiver Faktor ist, dass das Einlagenwachstum ebenfalls hoch ist, wobei das Verhältnis zwischen Krediten und Einlagen derzeit bei etwa 70 Prozent liegt.
Drittens ist die finanzielle Lage der chinesischen Konsumenten absolut intakt. Im Gegensatz zu den Verbrauchern in den westlichen Industriestaaten ist der Verschuldungsgrad der chinesischen Konsumenten sehr niedrig. Deshalb werden sie auch von den Auswirkungen des umfangreichen fiskalischen Maßnahmenpakets profitieren. Obwohl die Konsumausgaben zurückgingen, lagen die Einzelhandelsumsätze im Februar dieses Jahres immerhin noch bei 15,2 Prozent, verglichen mit über 20 Prozent im Jahr 2008. Aus diesem Grund sind wir überzeugt, dass Unternehmen aus dem Konsumumfeld - und zwar insbesondere Firmen mit starken Markennamen – eine Ausweitung ihres Marktanteils verzeichnen und sich auch in Zukunft gut entwickeln werden.
Durch die Infrastrukturausgaben haben sich hervorragende Anlagechancen eröffnet, da sich das staatliche Konjunkturpaket auf Infrastrukturinvestments konzentriert. Insbesondere im Bereich Eisenbahninfrastruktur bedarf es einer dringenden Ausweitung, und das Eisenbahnministerium hat Mittel in Höhe von 2 Billionen RMB (290 Milliarden USD) in Form regelmäßiger Investments in das Eisenbahnnetz angekündigt. Einige der Profiteure sind beispielsweise Investitionsgüterunternehmen aus den Branchen Bau, Maschinenbau und Grundstoffe. Es ist jedoch auch wichtig anzumerken, dass die Betrachtung der Profitabilität eines Unternehmens entscheidend ist. Für einige Bauunternehmen wird es möglicherweise schwierig werden die Kosten im Griff zu behalten, da sie angesichts einer Vielzahl gleichzeitiger Projekte auch logistische Herausforderungen bewältigen müssen.
Tendenziell gehen wir davon aus, dass die Unternehmensgewinne in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 eine Bodenbildung verzeichnen werden. Wir prognostizieren, dass es im nächsten Jahr zu einer verstärkten Erholung der Gewinne kommen wird. Darüber hinaus macht das Bewertungsniveau einen attraktiven Eindruck. Insbesondere weil wir nun allmählich auch erste Anhebungen der Gewinnprognosen feststellen, da sich die Konjunktur beginnt von ihrem Tief zu erholen. Darüber hinaus kommt das aktuelle Marktumfeld der Einzeltitelselektion besonders entgegen. Als das globale Liquiditätsumfeld günstig war, stiegen die Aktienkurse eher wahllos an. Angesichts eines schwierigeren Marktumfelds jedoch konzentrieren sich die Anleger nun stärker auf die Finanzlage der einzelnen Unternehmen sowie deren individuelle Fähigkeit, zu überleben und zu wachsen.
China stellt eine attraktive Anlageregion für Anleger dar, die ihren Blick über die aktuellen wirtschaftlichen und unternehmerischen Unsicherheiten hinaus auf die Aussicht einer Erholung der Unternehmensgewinne im Jahre 2010 richten. Positive Faktoren sind beispielsweise das – wenn auch mit einem geringerem Tempo als im letzten Jahr – anhaltende Wirtschaftswachstum, da die strukturellen Wachstumstrends nach wie vor intakt sind. Darüber hinaus ist das Bankensystem solide, und auch der Umfang des staatlichen Fiskalüberschusses hat zur Folge, dass diese Volkswirtschaft gut positioniert ist, um falls nötig noch weitere Konjunkturmaßnahmen durchzuführen.
Quelle: Threadneedle
Die im Jahr 1994 gegründete Fondsgesellschaft Threadneedle gehört zu den führenden Investmentgesellschaften in Europa. Das Unternehmen verwaltet 52 Milliarden Euro und bietet Investmentlösungen für institutionelle Investoren und Privatanleger (Stand: 31.12.2008). Die Investmentexpertise von Threadneedle umfasst alle Regionen und bedeutenden Anlageklassen von Aktien und Anleihen bis hin zu Immobilien und alternativen Investments. Bei Threadneedle arbeiten mehr als 500 Mitarbeiter an 12 Standorten (Großbritannien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Schweden, Dänemark, Spanien, Italien, Singapore und Hong Kong).
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