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06:36 Uhr, 29.04.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

IRIS2 - Wirtschaftsminister Robert Habeck kritisiert scharf das von der EU geplante Satelliteninternet Iris2, das eine Alternative zu Space X und Starlink sein soll. Habeck spricht von einem "exorbitanten" Preis, die Offerte sei "unausgegoren", wie er in einem Brief an EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton schreibt, der dem Handelsblatt vorliegt. Habeck fordert einen Neustart: "Es geht um zu viel, um hastig Entscheidungen mit hohem Risiko und massiven negativen Konsequenzen für Iris2 und das EU-Raumfahrtprogramm zu fällen." Auslöser ist der von dem Industriekonsortium veranschlagte Preis, der jetzt bekannt wird: Fast 12 Milliarden Euro, ganze 40 Prozent mehr als geplant. In der EU-Kommission löste Habecks Brief Empörung aus. Offiziell äußert sich die Behörde zu laufenden Ausschreibungen nicht. (Handelsblatt)

UEFA/EURO - Die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland wird dem europäischen Fußballverband Uefa nach Spiegel-Informationen voraussichtlich einen Rekordgewinn bescheren, auch dank des deutschen Steuergeschenks. Die Einnahmen würden "die Marke von 2,4 Milliarden Euro überschreiten", der Gewinn gut 1,7 Milliarden, berichtet das Magazin mit Verweis auf den Budgetbericht. Nach Spiegel-Recherchen geben allein die zehn Ausrichterstädte für Fanfeste, Werbemaßnahmen und den Umbau der Stadien mehr als 400 Millionen Euro aus. Die Kosten für die Sicherheit des Turniers dürften bei mindestens 150 Millionen Euro liegen. Hinzu kämen zahlreiche Garantien der Bundesregierung 2018 im Bewerbungsverfahren, darunter wohl auch der Verzicht auf Besteuerung und somit Einnahmen von bis zu 250 Millionen Euro. Normalerweise müssen laut Spiegel ausländische Veranstalter für Sportereignisse in Deutschland 15 Prozent des Gewinns an den Fiskus abgeben. Bereits bei der WM 2006 gewährte die Regierung eine umfassende Steuerbefreiung. (Spiegel)

FRANKREICH - Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné sieht Deutschland und Frankreich als wichtigsten Motor in Europa. "Wie in jeder Phase des europäischen Aufbauwerks tragen Frankreich und Deutschland eine gemeinsame Verantwortung dafür, Ziele festzulegen und schnell und entschlossen zu handeln", sagte Séjourné der Zeitung Welt. Die Beziehung zwischen den beiden Ländern sei keineswegs geschwächt, wie oft behauptet wird. "Deutschland und Frankreich haben in der Vergangenheit ambitionierte Projekte wie den Europäischen Aufbauplan in der Corona-Pandemie umgesetzt. Und die ersten Reaktionen auf Macrons jüngste Rede fielen positiv aus", so Séjourné weiter. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich in seiner Grundsatzrede zur Zukunft Europas Ende vergangener Woche an der Pariser Sorbonne vor allem an Deutschland gewandt, etwa mit Blick auf gemeinsame Rüstungsprojekte und den Aufbau einer europäischen Rüstungsindustrie. (Welt)

ENERGIENETZE - Teresa Ribera, Ministerin für den ökologischen Wandel und demographische Herausforderung in Spanien, fordert eine stärkere Integration von Europas Energienetzen. "Die Energiekrise war ein traumatisches Erlebnis, das uns gelehrt hat, dass jederzeit und an jedem Ort ein Problem entstehen kann", sagt sie im Gespräch mit dem Handelsblatt. "Je stärker unsere Energienetze verbunden sind, desto mehr Möglichkeiten haben wir, schnelle Alternativen zu suchen." (Handelsblatt)

KRANKENSTAND - Nach Rekordwerten in den vergangenen beiden Jahren bleibt der Krankenstand in Deutschland anders als erhofft auch im ersten Quartal 2024 auf einem ungewohnt hohen Niveau. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Danach lag der Krankenstand in den ersten drei Monaten mit 5,8 Prozent nur 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Zahl bedeutet, dass zwischen Januar und März an jedem Tag im Schnitt 58 von 1.000 Beschäftigten krankgeschrieben waren. (RND)

TENNET-KAUF - Der Bund will den Netzbetreiber Tennet kaufen, der aktuell dem niederländischen Staat gehört. Der Deal um Tennet befindet sich seit Wochen kurz vor dem Abschluss, wie Berater und Regierungskreise übereinstimmend berichten. Doch zu einer finalen Unterschrift kann sich die Bundesregierung offenbar noch nicht durchringen. Sollte es zu dem Kauf kommen, würden voraussichtlich gigantische Summen fällig: Für die deutschen Tennet-Netze könnte die Bundesregierung mehr als 20 Milliarden Euro bezahlen - was zahlreiche Experten kritisieren. (Handelsblatt)

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