Nachricht
07:02 Uhr, 23.01.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ARBEITSBEDINGUNGEN - Der Personalmangel in vielen Betrieben wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen: Bis 2035 gehen Deutschland sieben Millionen Arbeitskräfte verloren, weil Ältere in Rente gehen und zu wenige Junge nachkommen. Ökonomen sehen darin jedoch auch die Chance auf bessere Arbeitsbedingungen für die verbleibenden Beschäftigten. "Bestimmte Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr, wenn sie auf billiger Arbeitskraft beruhen", sagt Simon Jäger, bis vor Kurzem Chef des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), dem Spiegel. Das bedeute nicht nur bessere Löhne, sondern auch anspruchsvollere Jobs, so Jäger: "Menschen, die heute noch Maschinen bedienen, werden das morgen wahrscheinlich nicht mehr tun. Aber sie werden komplementäre Tätigkeiten verrichten, etwa den Einsatz der Maschinen planen." (Spiegel)

AUSLANDSINVESTITIONEN - Die EU will ausländische Direktinvestitionen stärker kontrollieren. Künftig soll jeder Mitgliedstaat solche Investitionen in kritischen Technologiebereichen prüfen müssen. Das wird die Kommission nach Handelsblatt-Informationen diese Woche im Rahmen ihrer Strategie für Wirtschaftssicherheit vorschlagen. Investitionen europäischer Firmen im Ausland sollen hingegen vorerst nicht kontrolliert werden. Zudem sollen Universitäten stärker auf die nationale Sicherheit achten, wenn sie mit Forschern in Hochrisikoländern wie China oder Russland kooperieren. (Handelsblatt)

ZINSEN - Auch anderthalb Jahre nach der ersten Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es bei einigen Banken immer noch nichts aufs Tagesgeld. Ende 2023 zahlten 10 Prozent der Genossenschaftsbanken keine Zinsen auf Tagesgeld, ermittelte das Vergleichsportal Verivox exklusiv für das Handelsblatt. Ähnlich ist die Situation für die Sparkassenkunden. Bei 7 Prozent der öffentlich-rechtlichen Geldhäuser gab es keine Tagesgeldzinsen. (Handelsblatt)

WOHNUNGSBAU - Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sieht Finanzhilfen beim Wohnungsbau kritisch. "Wir machen viel, um die Fertigstellungszahlen zu steigern", sagte Geywitz im Interview mit dem Handelsblatt. Ziel sei es, stabil durch die Krise zu kommen. Geywitz warnte jedoch: "Im Baubereich gilt es, immer vorsichtig zu sein mit staatlicher Förderung. Sie muss zielgenau sein, denn Mitnahmeeffekte erhöhen nur die Preise." Konkrete Neubauziele wollte die Bundesbauministerin nicht mehr nennen. Die Bundesregierung will mit einem neuen Förderprogramm der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Bau- und Wohnungswirtschaft beleben. (Handelsblatt)

KERNKRAFT - Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, sieht in dem Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie einen Irrweg. "Der Ausstieg aus der Kernenergie war ein historischer Fehler", sagte Birol im Gespräch mit dem Handelsblatt. Er respektiere die Entscheidung, aber sie hat "negative Auswirkungen auf das Stromangebot" und die Möglichkeiten, die Emissionen zu verringern. "Deutschland hätte wenigstens die noch verbliebenen AKW am Netz lassen können", fügte Birol hinzu. Der IEA-Chef erwartet international ein Comeback der Kernkraft. (Handelsblatt)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/brb/jhe

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.