Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HAUSHALTSKÜRZUNGEN - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor negativen konjunkturellen Folgen und weiteren Standortnachteilen durch die vereinbarten Haushaltskürzungen der Ampelkoalition gewarnt. "Für alle - Bürger wie Unternehmen - steigen die Preise für Strom und Energie erneut", sagte BDI-Hauptgeschäftsführerin Tanja Gönner der Rheinischen Post. "Bestimmte Branchen treffen die Mehrbelastungen besonders hart, etwa die verladende Industrie und alles, was mit Transporten zu tun hat. In einer ersten Schätzung gehen wir davon aus, dass es in Summe zusätzliche negative konjunkturelle Effekte geben wird". Der BDI sei für 2024 nicht ganz so pessimistisch wie das Institut der deutschen Wirtschaft, das ein Minus der Wirtschaftsleistung von 0,5 Prozent erwartet. "Wir rechnen aber nur mit sehr geringem Wachstum, während alle anderen größeren Industrieländer wachsen", sagte Gönner. (Rheinische Post)
BUNDESHAUSHALT - Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat sich gegen Änderungen an der Haushaltseinigung der Ampelkoalition ausgesprochen. "Es war zu erwarten, dass es nach der Haushaltseinigung Proteste von denen geben würde, die dadurch negativ betroffen sind. Zur Ehrlichkeit gehört aber: Man kann nicht den Rotstift ansetzen, ohne jemandem weh zu tun", sagte Schnitzer der Rheinischen Post. "Die Koalitionspartner haben sich auf diese Sparmaßnahmen im Rahmen eines Gesamtpakets gemeinsam geeinigt. Dann muss man dieses Gesamtpaket auch gemeinsam vertreten und verteidigen", mahnte sie. "Man kann nicht nach einer mühsam erzielten Einigung diese gleich wieder einseitig in Frage stellen." Vor allem die FDP und die SPD-Bundestagsfraktion hatten nach Protesten gegen Streichungen der Förderung für Landwirte und für E-Autos Änderungen am Sparpaket verlangt. (Handelsblatt)
DIGITALER EURO - Die EZB baut ein neues Direktorat für den digitalen Euro auf. Dies hat der EZB-Rat auf seiner Sitzung am 15. Dezember beschlossen, wie Platow aus Notenbankkreisen erfahren hat. Das neue Direktorat soll von Evelien Witlox geführt werden und am 1. Februar 2024 seine Arbeit aufnehmen. Es wird im Generaldirektorat Marktinfrastrukturen und Zahlungsverkehr angesiedelt. Die neue Struktur ist zunächst bis 31. Januar 2026 befristet. Die EZB bestätigt die Informationen. "Nach dem Start der Vorbereitungsphase für den digitalen Euro am 1. November 2023 genehmigte der EZB-Rat die Einrichtung einer vorübergehenden Direktion für das digitale Euro-Projekt", erklärte sie auf Anfrage. (Platow Brief)
FINMA - Die Schweizer Finanzaufsicht Finma fordert als Reaktion auf die Krise der Credit Suisse und deren Notübernahme durch die UBS mehr Macht. Wie andere wichtige Aufseher will auch die Finma künftig bei Verfehlungen von Instituten Geldstrafen verhängen können, wie die Behörde gestützt auf einen 89-seitigen Bericht zu den Lehren aus dem Niedergang der zweitgrößten Schweizer Bank mitteilte. Die Finma fordert auch eine klarere Zuordnung individueller Verantwortlichkeiten von Führungsorganen und regte eine Regeländerung an, um auf die Vergütung stärker Einfluss nehmen zu können. "Wie der Schweizer Finanzplatz in fünf oder zehn Jahren aussieht, wird wesentlich dadurch bestimmt, ob die gesetzliche Grundlage der Aufsicht heute gestärkt wird", erklärte Finma-Präsidentin Marlene Amstad. (Handelsblatt)
ROTES MEER - Die Bundesregierung möchte sich an der US-geführten Militärallianz zur Absicherung der Seeschifffahrt im Roten Meer beteiligen oder diese zumindest militärisch unterstützen. Darauf haben sich nach Spiegel-Informationen Vertreter des Kanzleramts, des Außen- und Verteidigungsministeriums am Dienstag verständigt. Mit einer raschen Beteiligung der Bundeswehr am Einsatz rechnet man in Berlin aber nicht. Denn zum einen benötigt die Bundeswehr dafür ein Bundestagsmandat. Dafür müsste die Mission "Operation Prosperity Guardian" unter dem Dach etwa der EU, der Nato oder der Vereinten Nationen laufen, was derzeit nicht der Fall ist. Zweitens kann die deutsche Marine kurzfristig kein geeignetes Schiff entbehren. (Spiegel)
WIRTSCHAFTSPRÜFER - Von den B2B-Dienstleistern in Deutschland, neben Prüfern auch Berater, wollen im neuen Jahr 91 Prozent ihre Preise erhöhen. Das geht aus Blitzumfrage des Research-Hauses Lünendonk & Hossenfelder unter 116 Vertretern der Branche hervor. 2023 haben bereits 86 Prozent erhöht, 44 Prozent um 8 bis 10 Prozent. (Börsen-Zeitung)
KAPITALANLEGER - Geschädigte Anleger sollen einfacher und schneller zu ihrem Recht kommen. Das sieht ein Referentenentwurf zur Reform des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes (KapMuG) aus dem Hause des Bundesjustizministers Marco Buschmann (FDP) vor. So soll die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen erleichtert werden, wenn Anleger etwa in Jahresberichten oder Börsenprospekten falsche, irreführende oder unterlassene öffentliche Kapitalmarktinformationen vermuten. Eine grundlegende, auf die unmittelbare Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen zielende Neuregelung ist jedoch nicht geplant. Es bleibt beim Musterverfahren, das gestrafft und insgesamt effektiver gestaltet werden soll. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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