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06:59 Uhr, 01.12.2023

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

SCHULDENBREMSE/IFO - Wirtschaftsforscher des Münchner Ifo-Instituts fordern strengere Vorgaben für die Aussetzung der Schuldenbremse. "Ich würde die Schuldenbremse eher verschärfen, nicht lockern", sagte Niklas Potrafke, Leiter des Bereichs "Öffentliche Finanzen", gegenüber Welt. Die Feststellung der "außergewöhnlichen Notsituation" gehe mit der Kanzlermehrheit zu einfach. "Heute kann sich jede Regierung mit der eigenen Mehrheit ihre eigene Notsituation ausrufen. Damit muss Schluss sein", sagte er. (Welt)

SCHULDENBREMSE/SCHNITZER - Die Vorsitzende des Sachverständigenausschusses für Wirtschaftsfragen, Monika Schnitzer, hat eine Reform der Schuldenbremse gefordert, um langfristige Krisenfolgen besser berücksichtigen zu können: "Ich denke, es spricht einiges für eine Reform der Schuldenbremse, die einbezieht, dass nach einer Notlage die längerfristigen Konsequenzen mitbedacht und berücksichtigt werden müssen", sagte Schnitzer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Den Beginn einer Notlage zu bestimmen, ist in der Regel deutlich einfacher, als ihr Ende", sagte die Ökonomin angesichts der Debatte, ob für das Jahr 2024 erneut eine Notlage entlang der Regelung zur Schuldenbremse ausgerufen werden könnte. (RND)

AUTOBRANCHE - Die deutsche Autoindustrie blickt mit großer Sorge auf die Staus an der polnisch-ukrainischen Grenze, die sich aufgrund von Blockaden seit dem 6. November gebildet haben. Man sei "in den Lieferketten betroffen, vor allem wenn die Situation sich nicht zeitnah verbessert", erfuhr die Bild-Zeitung aus Branchenkreisen. Bleibe die Blockade - wie von den Initiatoren angedroht - noch Wochen erhalten, dann könnten "vereinzelte Auswirkungen auf die Produktion nicht ausgeschlossen werden". Besorgt äußerte sich auch das ukrainische Außenministerium. (Bild)

EZB/ZINSPOLITIK - Die Geldpolitik der EZB zur Bekämpfung der Inflation wird die deutsche Wirtschaft bis zum Jahresende rund 25 Milliarden Euro kosten. Das geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland vorliegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juli 2022 den maßgeblichen Leitzins in insgesamt zehn Schritten auf 4,5 Prozent erhöht, wo er sich heute immer noch befindet. Die IW-Experten haben in ihrer Analyse simuliert, wie sich die deutsche Wirtschaft bei einer geringeren Zinserhöhung auf nur 1,5 Prozent bis zum Ende dieses Jahres entwickelt hätte. (RND)

LATEINAMERIKA - Die deutsche Wirtschaft will mit einer Anwerbeoffensive Fachkräfte aus Lateinamerika gewinnen und fordert von Kanzler Olaf Scholz (SPD) Unterstützung beim Erschließen neuer Märkte in einer der interessantesten Wachstumsregionen - auch um dem Einfluss Chinas dort etwas entgegenzusetzen. "Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften machen mehr als 20 Prozent der Hochschulabschlüsse in Brasilien, Chile, Mexiko und Kolumbien aus", heißt es einem Positionspapier des Lateinamerika-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (LADW), das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. In Deutschland gebe es rund 700.000 offene Stellen in diesen Bereichen. (Süddeutsche Zeitung)

FED/DALY - Für US-Notenbankerin Mary Daly ist es zu früh für eine Entwarnung in Sachen Inflation. "Wir wollen auf keinen Fall den Fehler der 1970er Jahre wiederholen und einen Sieg verkünden, der noch nicht unser ist", sagte die Präsidentin der regionalen Fed San Francisco im Interview mit der Börsen-Zeitung. Die wirtschaftliche Lage schätzt Daly optimistisch ein. Die Fed kommt Mitte Dezember zur nächsten Zinssitzung zusammen. (Börsen-Zeitung)

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