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06:31 Uhr, 18.04.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

SCHULDENBREMSE - Die Bundesbank tritt nach den Worten von Bundesbankpräsident Joachim Nagel für eine verlässliche und bindende Schuldenbremse ein. "Die Schuldenbremse ist kein Hemmschuh für öffentliche Investitionen", sagte Nagel im Interview mit der Wirtschaftswoche. Es sei wichtig, dass Deutschland ein Stabilitätsanker in Europa bleibe. Allerdings könne sich die Bundesbank eine stabilitätsorientierte Reform der Schuldenbremse vorstellen. "Wenn Deutschlands Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung unter 60 Prozent fallen, wird ein wichtiges europäisches Stabilitätskriterium erfüllt. Dann könnte dem Staat eine größere Nettokreditaufnahme ermöglicht werden als bisher, etwa eine Defizitquote in einer Größenordnung von ein bis anderthalb Prozent", so Nagel. Der zusätzliche Spielraum könnte für Investitionen reserviert werden. (Wirtschaftswoche)

BÜRGERGELD - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat weitere Verschärfungen beim Bürgergeld gefordert. "Der Staat muss alles tun, damit zumutbare Arbeit auch tatsächlich aufgenommen wird. Da ist noch Luft nach oben", sagte Lindner der Stuttgarter Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten sowie den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Wir brauchen ohne Wenn und Aber weitere Verschärfungen bei den Sanktionen beim Bürgergeld, betonte der FDP-Vorsitzende. Das Ziel müsse sein, dass jeder, der arbeiten kann, auch arbeitet. (Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Neue Berliner Redaktionsgesellschaft)

ARBEITSKRÄFTEPOTENZIAL - In Deutschland wird weniger gearbeitet als in anderen führenden Industrienationen. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe exklusiv vorliegt. Unter den OECD-Staaten haben die Forscher dafür erstmals die geleisteten Arbeitsstunden je Einwohner im Alter zwischen 15 und 64 Jahren verglichen. In der Auswertung landen die Deutschen mit 1.031 geleisteten Arbeitsstunden im Jahr 2022 lediglich im hinteren Mittelfeld. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) reagierte besorgt auf die neuen Zahlen und wies Forderungen nach reduzierten Arbeitszeiten zurück. (Funke Mediengruppe)

REGULIERUNG - Der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz erwartet, dass die EU-Kommissionspräsidentin und Spitzenkandidatin der konservativen Europäischen Volkspartei, Ursula von der Leyen, die Brüsseler Politik künftig auf die Stärkung der Wirtschaft ausrichtet. "Wir Europäer verlieren an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und China", sagte Merz in Interview mit dem Handelsblatt. "Und deshalb macht die Kommissionspräsidentin nun die Stärkung der europäischen Wirtschaft richtigerweise zum Schwerpunkt." In den vergangenen Jahren habe die EU-Kommission den Fokus zu stark auf Regulierung gesetzt. "Jede einzelne Regulierung mag im Einzelfall gut begründet sein, aber in der Summe ist es einfach zu viel", sagte der CDU-Chef. (Handelsblatt)

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG - Trotz Rezession und gesunkener Gewinne haben die DAX-Konzerne mehr Geld denn je für Innovationen ausgegeben. Knapp 75 Milliarden Euro investierten die 40 Unternehmen 2023 in Forschung und Entwicklung (F&E), wie Bilanzauswertungen des Handelsblatts zeigen. Das waren fast sieben Prozent mehr als im Vorjahr und deutlich mehr als der Anstieg der Umsätze, die lediglich um knapp ein Prozent zulegten. (Handelsblatt)

NICHTBANKEN - Der Finanzstabilitätsrat FSB fordert von Nichtbanken, mehr Liquidität vorzuhalten, um im Falle hoher Kursschwankungen an den Märkten Nachschussforderungen aus Derivategeschäften nachkommen zu können. Das Gremium gibt in einem Bericht acht Empfehlungen. Sie sollen dazu beitragen, Marktverwerfungen wie nach dem Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos oder dem sprunghaften Anstieg der Renditen britischer Staatsanleihen im Herbst 2022 zu vermeiden. (Börsen-Zeitung)

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