Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
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DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
REZESSION - Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert einen klaren Kurs der Bundesregierung, um die Rezession im Land zu überwinden. IWF-Europa-Chef Alfred Kammer sagte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, Deutschland brauche sowohl Strukturreformen als auch mehr Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Um mehr Geld mobilisieren zu können, sei auch eine Überarbeitung der geltenden Kreditregeln sinnvoll: "Wir als IWF haben ja schon vor einiger Zeit vorgerechnet: Die Schuldenbremse kann gelockert werden - und die Staatsschuldenquote sinkt trotzdem weiter." (SZ)
BANKENABGABE - Der Streit um die Altmittel der Bankenabgabe wird jetzt vor Gericht weiter ausgefochten. Nach Informationen der Börsen-Zeitung haben mehrere Kreditinstitute jetzt eine Untätigkeitsklage gegen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt eingereicht. Sie wollen damit Druck bezüglich der verlangten Rückzahlung machen. Es geht um insgesamt 2,3 Milliarden Euro, die von der Branche zurückgefordert werden. Bis Anfang April hatten rund 400 Institute entsprechende Anträge bei der Finanzaufsicht gestellt, die die Mittel des nationalen Restrukturierungsfonds treuhänderisch verwaltet. Die Bundesregierung will die Altmittel hingegen auf den Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin übertragen. (BöZ)
HACKER - Eine Gruppe von Mailänder Hackern um einen einstigen Antimafiaermittler soll seit 2020 in großem Umfang vertrauliche Informationen über Politiker, Manager und Prominente aus Datenbanken von Unternehmen und Behörden abgeschöpft haben. Beim Verkauf der Daten auf dem Schwarzmarkt sollen bis zu 3 Millionen Euro an die Hacker geflossen sein. Sechs Verdächtige wurden festgenommen, gegen weitere 60 Personen wird ermittelt. Die Mailänder Staatsanwaltschaft stellte auf Speichermedien auch sensible Daten des Geheimdienstes sicher. (FAZ)
US-WAHL - Am vergangenen Freitag gab die Washington Post bekannt, sie werde in diesem Jahr keine Empfehlung für die bevorstehende Präsidentenwahl aussprechen. Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein. Herausgeber William Lewis verwies darauf, dass die Zeitung vor den Siebzigerjahren auch keine Kandidaten zur Wahl empfohlen habe, und zu dieser Tradition wolle sie nun zurückkehren. Sie vertraue auf die Fähigkeit ihrer Leser, sich ihre eigene Meinung zu bilden. In einem separaten Bericht der Zeitung hieß es indes, es habe schon einen Entwurf einer Wahlempfehlung für Donald Trumps Rivalin Kamala Harris gegeben, dann aber habe der Eigentümer Jeff Bezos selbst beschlossen, den Beitrag nicht zu veröffentlichen. Die Entscheidung sorgte innerhalb und außerhalb der Redaktion für gewaltige Verärgerung, zumal sie so kurz vor der Wahl kam. Kritiker werteten sie als vorauseilenden Gehorsam von Bezos für den Fall, dass Trump gewinnt. (FAZ)
CHIPS - Autos, Roboter, Waschmaschinen: Industrie und Privathaushalte sind im Alltag längst von Chips abhängig. Die Nachfrage nach den Bauteilen ist damit auch ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Wenn die Marktforscher von Gartner recht behalten, dann wird 2025 ein schwieriges Jahr für viele Branchen. Die Chipindustrie werde zwar um knapp 14 Prozent im Vergleich zu 2024 zulegen, prognostizieren die Experten. "Aber das Wachstum wird fast ausschließlich getragen von Künstlicher Intelligenz (KI)", sagte Gartner-Analyst Alan Priestley dem Handelsblatt. Abseits von KI sieht es Gartner zufolge mau aus. Das Geschäft mit Autochips sowie Halbleitern für die Industrie werde sich weiterhin schwach entwickeln - wie auch schon 2024. (Handelsblatt)
KLIMAKRISE - Die Superreichen der Welt verursachen laut einem Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam durchschnittlich in nur eineinhalb Stunden mehr Treibhausgase als ein Mensch im weltweiten Mittel in seinem ganzen Leben. In die Untersuchung eingegangen sind die Emissionen der 50 reichsten Milliardärinnen und Milliardäre. "Durch ihren Luxus wie Privatjets und Superjachten, aber auch durch umweltschädliche Investitionen ihrer Vermögen beschleunigen Superreiche die Klimakrise und treiben damit Ungleichheit und Hunger voran", sagte Serap Altinisik, die geschäftsführende Vorstandschefin von Oxfam Deutschland. (SZ)
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Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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