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07:12 Uhr, 21.10.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

LUFTFAHRT - Die deutsche Luftfahrtbranche fordert vom Staat Entlastungen bei Steuern und Gebühren. "Die Luftverkehrsteuer muss abgeschafft werden, Schweden macht das gerade vor", sagte Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Auch der Gebührenhöchstsatz für Sicherheitskontrollen müsse zurückgedreht werden, statt ihn anzuheben. "Es heißt immer wieder verniedlichend, es seien hier und da jeweils nur ein paar Euro mehr. Insgesamt aber geht es um eine Milliardensumme", fügte Bischof hinzu. Die deutsche Luftfahrt erhole sich nach der Corona-Pandemie wegen der hohen Kosten langsamer als die Branche im Rest Europas. "Ich erwarte, dass die Politik jetzt tätig wird", so Bischof. "Fliegen muss bezahlbar bleiben." (FAZ)

KRANKENKASSENBEITRÄGE - Um einen immer weiteren Anstieg der Krankenkassenbeiträge zu verhindern, fordert der Ökonom Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mehr auf Wettbewerb und Preissignale für die Versicherten zu setzen. Konkret schlägt der Forscher vor, dass die Kassen ihren Versicherten günstigere Tarife anbieten, die zum Besuch bestimmter Haus- und Fachärzte verpflichten. Die freie Arztwahl gäbe es dann nur noch gegen Aufpreis. Die GKV "leidet an einem überproportional starken Wachstum der Ausgaben", schreibt Pimpertz im Impulspapier "Mut zu neuen Ideen. Für eine dauerhafte Verlässlichkeit unseres Gesundheitswesens". (Tagesspiegel)

EINKOMMEN - Angesichts stark steigender Sozialabgaben werden viele Bürger im kommenden Jahr trotz der von der Ampelkoalition geplanten Steuerentlastungen netto kaum mehr in der Tasche haben. Das zeigen Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Frank Hechtner von der Universität Erlangen-Nürnberg für das Handelsblatt. "Ein Großteil der steuerlichen Entlastungen wird durch die höheren Sozialabgaben wieder aufgezehrt", sagte Hechtner. In den höheren Einkommensbereichen werden die Steuerzahler "sogar weniger in der Tasche haben". (Handelsblatt)

WASSERSTOFF - Der neue Chef des Gasnetzbetreibers Open Grid Europe (OGE) ist davon überzeugt, dass der Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland schnell vorangehen wird. "Die Vorarbeiten laufen bereits. Wir sind in konkreten Vergabeverfahren für Rohre und Tiefbauarbeiten", sagte Thomas Hüwener. Über diese Fernleitungen soll künftig als Ersatz für den Brennstoff Erdgas Wasserstoff von Terminals an den Küsten über das Land verteilt werden. Deutschland übernehme mit dem Projekt eine Vorreiterrolle, sagt Hüwener. Gleichwohl sieht er Probleme. Sie betreffen nicht den Bau des Netzes, sondern die Abnahme und die Lieferung von Wasserstoff. An erster Stelle nennt er die Schwierigkeiten bei Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE). "TKSE Europe ist als einer der Topabnehmer von Wasserstoff eingeplant. Ein Wegfall der Nachfrage von TKSE hat spürbaren Einfluss auf das Wasserstoff-Kernnetz", sagt der OGE-Chef. (Handelsblatt)

DIESEL - Gute Nachricht für deutsche Dieselfahrer: Die Europäische Union wird kein rückwirkendes Verbot ihrer Fahrzeuge anordnen. Das geht aus einem Antwortschreiben der EU-Kommission hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. Anlass zur Sorge war ein derzeit laufendes Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Konkret geht es in dem Fall um die Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten bei Dieselfahrzeugen. (Handelsblatt)

FINANZAUFSICHT - Die EU-Finanzmarktaufsichtsbehörde will ihre Befugnisse erweitern, um die großen Börsen und andere wichtige Teile der Finanzinfrastruktur der EU zu überwachen. Sie will eine europäische Version der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde werden. Verena Ross, Vorsitzende der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, sagte, dass es in der neu ernannten Europäischen Kommission "eindeutig einen politischen Appetit" gebe, die EU-Finanzmarktaufsicht stärker zu zentralisieren, als Teil eines erneuten Vorstoßes zur Wiederbelebung der Kapitalmärkte der Region. "Wir sollten prüfen, in welchen Bereichen es sinnvoll wäre, einen Schritt weiter in Richtung einer zentralen EU-Aufsicht zu gehen. Wir müssen vor allem alle grenzüberschreitenden, systemrelevanten Infrastrukturakteure in den Blick nehmen", sagte Ross und fügte hinzu, dass dies auch Börsen, Clearinghäuser und Abwicklungssysteme einschließen würde. (FT)

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