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06:27 Uhr, 07.10.2025

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

STAHL - Die EU will mit protektionistischen Maßnahmen die europäische Stahlindustrie stärker vor "strukturellen globalen Überkapazitäten" schützen. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den die EU-Kommission am Dienstag vorstellen will und aus dem das Handelsblatt vorab zitiert. Dem Entwurf zufolge soll ein Importzoll von 50 Prozent greifen, sobald gewisse Kontingente überschritten sind. Damit läge eine Verdoppelung vor, da die EU seit 2018 bereits Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl erhebt. Die Stahlindustrie der EU stehe "vor großen handelsbezogenen Herausforderungen", zitiert das Handelsblatt aus dem Gesetzesentwurf. "Dazu gehört vor allem ein erheblicher und anhaltender Importdruck sowohl hinsichtlich der Mengen als auch der Preise, der auf eine nicht nachhaltige weltweite Überkapazität zurückzuführen ist und sich negativ auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Stahlindustrie in der EU auswirkt." (Hadnelsblatt)

WORK-AND-STAY-AGENTUR - Die Bundesregierung startet einen neuen Versuch, mehr Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben. Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) plant die Gründung einer sogenannten "Work-and-Stay-Agentur". Die Einrichtung soll die Einwanderung von Fachkräften beschleunigen, digitalisieren und zentralisieren. Bas gab die entsprechenden Eckpunkte am Montag in die Abstimmung mit den anderen Ministerien, sie lagen der Süddeutschen Zeitung vorab vor. (Süddeutsche Zeitung)

CHEMIEBRANCHE - Die deutsche Chemieindustrie erlebt derzeit ihre schwerste Krise seit knapp 30 Jahren: Es fehlt an Nachfrage, die Verkaufspreise stürzen ab, die Auslastung der Anlagen liegt mit nur 71 Prozent auf einem Tiefpunkt. Seit dem Frühjahr hat sich die Lage noch einmal zugespitzt - ausgelöst unter anderem durch eine Schwemme von Chemieexporten aus China in die EU. Das zeigt eine Datenanalyse des Handelsblatts zu den internationalen Warenströmen. Danach lagen die Einfuhren von Chemikalien und Kunststoffen aus China nach Europa im ersten Halbjahr um 40 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Juli haben chinesische Firmen Chemieprodukte im Volumen von knapp 30 Milliarden Euro nach Europa eingeführt. Auslöser dafür sind zwei Entwicklungen: Die Chinesen können ihre Produkte im eigenen Land nicht absetzen, weil auch dort die Wirtschaft schwächelt. Dazu kommt: Weil China auf Exporte in die USA Zölle zahlen muss, werden die Waren verstärkt nach Europa umgeleitet - und das zu Niedrigpreisen. (Handelsblatt)

UNION - Die Unionsfraktion im Bundestag erwartet vom Koalitionsausschuss am Mittwoch klare Ergebnis hinsichtlich der Reform des Bürgergeldes. Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) sagte der Rheinischen Post: "Jetzt brauchen wir konkrete Entscheidungen, etwa beim Bürgergeld." Bilger ergänzte: "Der Koalitionsausschuss kommt genau zur rechten Zeit." Kanzler Friedrich Merz (CDU) habe in seiner Rede am 3. Oktober den generellen Veränderungsbedarf im Land deutlich gemacht und darüber sei man sich mit der SPD auch einig. "Die Koalition ist im Arbeitsmodus und hat in den vergangenen Wochen zu vielen Themen wichtige Vorarbeiten geleistet. Auf das gemeinsame Verständnis muss entschlossenes Handeln folgen", sagte Bilger. (Rheinische Post)

UNION/AFD - Die AfD baut ihren Vorsprung zur Union in der Wählergunst aus. Das meldet Bild unter Berufung auf den repräsentativen Meinungstrend des Instituts INSA. Wäre demnach am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die AfD auf 26,5 Prozent. Das ist ein halber Punkt mehr als in der Vorwoche. Demgegenüber büßen CDU/CSU einen halben Punkt auf 24,5 Prozent ein. Zusammen mit der SPD, die auf 14,5 Prozent fällt, rutscht die schwarz-rote Koalition auf nur noch 39 Prozent Zustimmung ab.

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