ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich ein; Lagebeurteilung enorm verbessert
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Externe Quelle : Postbank
Die vom ZEW unter Analysten erhobenen Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im August wie von uns erwartet eingetrübt. Der entsprechende Indikator ist von 21,2 auf 14 Punkte gesunken. Wir hatten mit einer Abkühlung auf 15 Punkte gerechnet, der Markt war mit seiner Schätzung optimistischer. Bereits im Juli war der Indikator unter seinen langjährigen Durchschnitt von etwa 26 Punkten gefallen.
Dass es im nächsten halben Jahr wohl kaum mit der im 2. Quartal gesehenen Wachstumsrate (+2,2% gegenüber dem Vorquartal) weitergeht, ist allgemeiner Konsens. Von daher kann eine Eintrübung der Erwartungen ausgehend von der derzeit sehr guten Situation nicht überraschen. Der Saldo für die Beurteilung der gegenwärtigen Lage ist denn auch von 14,6 auf 44,3 Punkte geschossen. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Januar 2008 erreicht.
Im Hinblick auf die gesamte Eurozone stellt sich die Beurteilung etwas anders dar: So haben sich die Erwartungen für die Konjunktur im gesamten Euroraum im August von 10,7 auf 15,8 Punkte verbessert. Dies weist darauf hin, dass sich die Sorgen über die Verschuldungssituation in diversen EWU-Ländern etwas vermindern. Zudem hat sich der Ausblick für die französische und die italienische Konjunktur laut dem Umfrageergebnis verbessert. Gleichzeitig wird auch hierbei die aktuelle Situation besser eingestuft als noch im Juli.
Wir teilen die Einschätzung, dass die deutsche Wirtschaft die jüngst an den Tag gelegte Dynamik in der zweiten Jahreshälfte nicht halten kann. Auslaufende Effekte der Konjunkturpakete, der nachlassende Schub über die Normalisierung der Lagerbestände sowie die Sparmaßnahmen in diversen europäischen Ländern legen eine künftig merklich verlangsamte Gangart der deutschen Konjunktur nahe. Gleichwohl rechnen wir mit einem anhaltenden Wachstum der deutschen Wirtschaftsleistung. Insgesamt dürfte das deutsche BIP in diesem Jahr wohl um mehr als 3% zunehmen.
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