ZEW-Index - Es braut sich etwas zusammen
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1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben zum dritten Mal in Folge nachgegeben. Sie sanken von 38,4 auf 31,3 Punkte und liegen nunmehr unter ihrem langjährigen Durchschnitt. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte (Median: 35,5 Punkte) wie auch unsere (38,0 Punkte) unterschritten. Die Lagebeurteilung verbesserte sich auf -58,9 Punkte bleiben aber weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.
2. Mit Sicherheit hat der weitere starke Anstieg des Ölpreises zu der Stimmungseintrübung beigetragen. Immerhin stieg der Preis für das Barrel Brent Blend von der ZEW-Veröffentlichung im September bis zum letzten Befragungstag um 18,7 % an. Doch ihn allein zur Verantwortung zu ziehen, greift zu kurz. Es war in letzter Konsequenz das gesamte Bündel an wirtschaftlichen Informationen, die enttäuschend waren: Rund zwei Drittel der US-Konjunkturindikatoren blieben im Befragungszeitraum unter den Markterwartungen; in Deutschland hielten die Einkaufsmanagerindizes, die Auftragseingänge, die Produktion, die Arbeitslosenzahlen und die Außenhandelsdaten eine negative Überraschung bereit. Auch wenn hie und da bei diesen Daten Sonderfaktoren zur Erklärung mit herangezogen werden können, unter dem Strich bleibt eine Enttäuschung übrig. Hinzu kommt, dass sich inzwischen die Anzeichen einer langsameren Gangart der Weltwirtschaft verdichten: Die OECD-Leading-Indicators gehen auf breiter Front zurück, das ifo- Weltwirtschaftsklima ebenfalls, und die Außenhandelskammern dämpften mit ihren Meldungen ebenfalls manche übertriebene Hoffnung.
3. Es braut sich etwas zusammen in Deutschland, etwas, das Anlass zur Sorge gibt. Die Weltwirtschaft steuert auf eine Verlangsamung zu. Sie wird zwar weiter wachsen, nur eben langsamer. Das klingt beim ersten Hinhören zwar nur bedingt problematisch, doch wer weniger Gas gibt, fährt auch langsamer. Entsprechend werden sich die Impulse von den Nettoexporten in den nächsten Quartalen verringern. Gleichzeitig fasst der Arbeitsmarkt bislang noch nicht Tritt. In dieser für die Haushalte ohnehin schon schwierigen Phase wirken die Ölpreissteigerungen, vor allem aber die Tatsache, dass die Ölpreise unserer Prognose zufolge lange auf einem hohen Niveau bleiben werden, als zusätzlicher Bremsklotz. Wir werden daher unsere Prognose für die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts im nächsten Jahr von 1,2 % nochmals nach unten anpassen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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