Kommentar
12:48 Uhr, 18.12.2025

Zertifikate: Schwerpunkt Gold, Silber und US-Tech

Der Trend hin zu Einzelwerten – speziell Nvidia, Alphabet, Apple & Co – setzt sich fort. DAX-Zertifikate machen einen geringeren Anteil aus als früher. Außerdem geht es ganz viel um Edelmetalle.

Erwähnte Instrumente

18. Dezember 2025. FRANKFURT (Deutsche Börse). Der Höhenflug der Edelmetallpreise und Sorgen um die KI-Blase bestimmen den Zertifikatehandel. „Das Augenmerk gilt deutlich allen Arten von Silber-Produkten“, erklärt Simon Görich von der Baader Bank und berichtet von „ordentlichen Umsätzen zum Jahresende“. Viel gehandelt würden zudem Zertifikate auf Indizes sowie Technologie- und Rüstungsaktien. „Wir sehen sehr viel Interesse an Produkten auf US-Tech-Titeln sowie Gold und Silber“, meldet auch Markus Königer von der ICF Bank. Rüstungsaktien – Ausnahme Rheinmetall – stehen seiner Einschätzung nach nicht mehr ganz so im Fokus. „Und in Zertifikaten auf Bitcoin und andere Kryptowährungen ist gar nichts los.“

DAX und Nasdaq: Positionieren in beide Richtungen

Meistgehandelte Basiswerte bei der ICF in den vergangenen vier Wochen waren DAX, Nasdaq, Rheinmetall, Gold, Silber, Nvidia, Alphabet, Dow Jones, Euro Stoxx, Apple und Adidas. Der Anteil von DAX-Zertifikaten am Umsatz liegt Königer zufolge mit aktuell 23 Prozent unter den üblich 30 Prozent. Meist gehe es um Open-End-Knock-Out-Zertifikate, mal Puts (<DE000BY0JRZ0>), mal Calls (<DE000DU5UM36>). Ein ähnliches Bild beim Nasdaq: Viel gehandelt würden Open-End-Knock-Out-Calls (<DE000PJ671U9>), aber auch Put-Optionsscheine (<DE000PJ5DTV0>).

US-Tech-Werte: Immer noch viel Zuversicht

Im Bereich der Einzelaktien interessiert sich die ICF-Kundschaft weiter viel für Nvidia, aktuell aber auch viel für Alphabet. Die Aktie der Google-Mutter hat zuletzt zwar verloren, seit dem Tief im April hat sich der Kurs (<US02079K3059>) aber immer noch verdoppelt. Offenbar wird mit einem weiteren Kursanstieg gerechnet, es dominieren bullishe Produkte, ganz vorne steht ein Call-Optionsschein (<DE000HT8E691>) mit Basispreis 310 US-Dollar. Auch im Fall von Apple sind es schwerpunktmäßig Calls (<DE000HS75JU3>).

Umsatzstärkstes Produkt auf Rheinmetall ist ein Discount-Zertifikat, wie Königer außerdem meldet, mit Cap bei 1.380 Euro (<DE000HT4KA02>). „Andere Rüstungskonzerne wie Renk oder Hensoldt finden keine große Beachtung mehr“, stellt er fest.

Silber auf Rekordjagd

Ebenfalls bemerkbar macht sich, dass der Silberpreis immer neue Hochs markiert und der Goldpreis sich wieder seinem im Oktober erreichten Rekord nähert. Die ICF-Kundschaft setzt gerne auf Silber-Indexzertifikate (<DE000DZ0B773>), aber auch Call-Optionsscheine (<DE000PK0P6Y1>) und Open-End-Knock-Out-Calls (<DE000PJ9ND62>). Bei Gold sieht es ähnlich aus mit Index-Trackern auf der Top-Ten-Liste, aber auch Open-End-Knock-Out-Calls.

Ruhe trotz Bitcoin-Absturz

Trotz heftiger Bewegungen am Krypto-Markt tut sich bei Zertifikaten auf Bitcoin & Co nicht viel, wie Königer berichtet. Der Bitcoin kostet aktuell nur noch knapp 87.000 US-Dollar – mehr als 30 Prozent weniger als im Allzeithoch vom Oktober.

Von Anna-Maria Borse, 18. Dezember 2025 © Deutsche Börse AG

Über die Autorin

Anna-Maria Borse ist Finanz- und Wirtschaftsredakteurin mit den Schwerpunkten Finanzmarkt/Börse und volkswirtschaftliche Themen.

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