"Zentralbanken werden den Markt nicht retten"
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Während die US-Notenbank Fed bereits seit Monaten betont, dass es angesichts der weiterhin zu hohen Inflation in diesem Jahr voraussichtlich keine Zinssenkungen geben dürfte, hatte der Markt bisher eine völlig andere Erwartung: Nach dem Ende der Zinserhöhungen in diesem Sommer würde die US-Notenbank relativ schnell zu Senkungen übergehen.
Noch Anfang Mai preisten die Märkte drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bis Jahresende ein. Der Leitzins wäre von der aktuellen Spanne von 5,00 % bis 5,25 % auf 4,25 % bis 4,50 % gesunken. Doch inzwischen erwarten die Märkte überwiegend, dass der Leitzins zum Jahresende genau da steht, wo er aktuell auch steht. (Für Juli wird zwischenzeitlich eine Zinserhöhung um weitere 25 Basispunkte und für September wieder eine Zinssenkung um ebenfalls 25 Basispunkte eingepreist.)
Die Aussicht auf wieder sinkende Zinsen war bisher eine wichtige Triebfeder für die Erholung an den Aktienmärkten. Diese dürften jetzt wegfallen.
"Wir gehen nicht davon aus, dass die großen Zentralbanken in diesem Jahr mit Zinssenkungen zur Rettung kommen werden, und wir gehen davon aus, dass die Zinsen noch länger höher bleiben", sagte Alex Brazier, stellvertretender Chef des Investment Institute beim weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock, in einem wöchentlichen Marktkommentar.
Mit der Einigung auf die Aussetzung der Schuldengrenze sei zwar ein großes kurzfristiges Risiko für die Märkte weggefallen. Nun dürfte sich der Fokus aber wieder stärker auf den Makro-Ausblick und die hohe Staatsverschuldung verlagern, so die Erwartung. Ein weiterhin extrem enger US-Arbeitsmarkt dürfte dafür sorgen, dass die Kerninflation hoch bleibe und die US-Notenbank deshalb auch die Zinsen nicht senken könne, erwartet Alex Brazier.
Wegen der Erwartung, dass die Zinsen für längere Zeit höher bleiben, setze man weiter auf qualitativ hochwertige Aktien und Anleihen und bevorzuge hohe (Dividenden-)Erträge, heißt es im wöchentlichen Marktkommentar des BlackRock Investment Institute. Mit Blick auf Anleihen bevorzuge man "kurzfristige Staatsanleihen, Schwellenländeranleihen in Lokalwährung und inflationsgeschützte Anleihen".
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.