Kommentar
12:01 Uhr, 02.08.2013

Zeithorizonte: von Scalp- bis Swingtrading

Zeithorizonte sind ein maßgebliches Beschreibungskriterium für einen Anlagestil. In der Fachliteratur finden sich leicht variierende Definitionen der einzelnen Zeitfenster.

Als kurzfristig definieren wir übergeordnet einen Zeitraum von einigen Tagen bis hin zu einigen Wochen. Wenn in Chartanalysen von kurzfristigen Trends, kurzfristigen Trendwenden und kurzfristigen Kurszielen die Rede ist, dann ist dieser Zeitraum damit gemeint.

Der kurzfristige Handel an den Finanzmärkten wird in der professionellen Händlerszene außerdem in Scalptrading, Swingtrading, Positionstrading unterteilt. Diese Kategorisierung hat ebenfalls alleine das zeitliche Moment als Kriterium.

Scalptrading: Trading insbesondere von Indexfutures, (Bonds-Futures), Devisen, aber auch liquiden Aktien im Sekunden- und Minutenbereich.

Swingtrading: Trading im Stundenbereich bis hin zu maximal einigen Handelstagen.

Positionstrading: Trading jeglichen Finanzinstruments auf Sicht von Tagen bis Wochen, maximal einigen wenigen Monaten.

Was darüber hinaus geht, muss man kosnequenterweise als Investieren bezeichnen. Wir sind dann aus dem Bereich des Tradings heraus.

Als mittelfristig definieren wir einen Zeitraum von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten bzw. maximal ein Jahr.

Als langfristig definieren wir einen Zeitraum länger als ein Jahr.

Zu Beginn eines jeden Trades oder Investments sollte sich der Anleger neben der Wahl des Kapitaleinsatzes, des Risikomanagements, neben der Kurszielermittlung und neben der Wahl eines Hebels über den Zeithorizont im Klaren sein.

Wenn die Entscheidung getroffen wurde, eine Aktie auf kurzfristige Sicht zu kaufen, sollte sie anschließend tatsächlich nur kurzfristig gehalten werden. Allerdings sind Zeit-Stops im Gegensatz zu Preis-Stops eher tendenziell zu sehen. Sprich, wenn ein Trade 3 Tage länger als erwartete 4 Tage dauert, ist dies akzeptabel, weil der Trade damit weiter dem kurzfristigen Zeitfenster zuzuordnen ist. Die Ausdehnung der Haltedauer in das nächstgrößere Zeitfenster ist lediglich dann sinnvoll, wenn die Position komfortabel im Gewinn und die Einschätzung bezüglich der weiteren Kursentwicklung eindeutig positiv ist.

Auch unsere Premiumtrader haben teils recht unterschiedliche Zeithorizonte: Heiko Behrendt findet, dass 5 Minuten eine Ewigkeit sind, während der Eisbär auch mal Wochen eine Position behält.

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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