DAX gibt Kursgewinne größtenteils ab - Verizon übernimmt Konkurrenten von Zoom Video - Volkswagen veröffentlicht Gewinnwarnung
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- Lagarde: EZB wird alles Notwendige tun
- Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bei 5 Mio.
- Morgan Stanley verfehlt Erwartungen
- Trump will Plan zur Wiederöffnung der Wirtschaft vorstellen
- Zalando rutscht operativ in die roten Zahlen
- Eurozone-Industrieproduktion sinkt im Februar leicht
- Atoss Software verbucht Umsatzanstieg
- Evotec kooperiert mit Leon-Nanodrugs
- Amazon stellt Aktivitäten in Frankreich für eine Woche ein
- Volkswagen fährt Produktion wieder hoch
- Wirtschaftsverbände kritisieren Corona-Beschlüsse
- Drägerwerk ist optimistisch für 2020
DAX
- Nach den deutlichen Kursverlusten vom Vortag konnte sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag zunächst erholen. Am Nachmittag musste der DAX den Großteil der Kursgewinne aber wieder abgeben und beendete den Xetra-Handel mit einem mageren Plus von 0,21 Prozent bei 10.301,54 Punkten. Schwache Konjunkturdaten kommen erneut aus den USA, wo allein in der vergangenen Woche fünf Millionen weitere Arbeitsplätze verloren wurden. Der Philadelphia-Fed-Index, ein Frühindikator für die Entwicklung der Industrie im US-Notenbankdistrikt Philadelphia, hat sich ebenfalls schwächer als erwartet entwickelt und ist auf den tiefsten Stand seit Juli 1980 gesunken. US-Präsident Donald Trump will unterdessen noch am Donnerstag Pläne für eine Wiederöffnung der US-Wirtschaft vorstellen. Der Peak bei den Corona-Fallzahlen ist nach Einschätzung von Trump überschritten.
- Der Dow Jones verbessert sich am Donnerstag 0,14 Prozent auf 23.537,68 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,58 Prozent auf 2799,55 Punkte vor. Der Nasdaq 100 klettert um 1,93 Prozent auf 8.757,83 Punkte.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat seinen Dividendenvorschlag wegen der Coronavirus-Krise gesenkt. Aktionäre sollen nun nur 4,80 Euro je Aktie an Gewinnausschüttung für das vergangene Jahr erhalten. Im Januar hatte der Konzern noch 6,80 Euro in Aussicht gestellt.
- Zahlreiche Fluggesellschaften wollen derzeit ihre Bestellungen beim Flugzeugbauer Airbus verschieben oder stornieren. Airbus hat deshalb seine Produktionsziele gesenkt und will nun nur noch 40 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge pro Monat statt 60 produzieren. Die Produktionsziele für Langstreckenmaschinen wurden hingegen um 40 Prozent gesenkt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
- Der US-Telekommunikationskonzern Verizon Communications übernimmt den Videokonferenzanbieter Bluejeans Network Inc. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Dow Jones Newswires zufolge beträgt der Kaufpreis aber wohl weniger als 500 Millionen Dollar. Der Cloud-basierte Videodienst von Bluejeans steht in Konkurrenz zu dem verstärkt in Kritik geratenen Geschäft von Zoom Video.
- Volkswagen hat wegen der Covid-19-Pandemie seine bisherige Prognose für das laufende Jahr zurückgezogen. "Aufgrund der aktuellen Entwicklungen geht der Vorstand der Volkswagen AG derzeit davon aus, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020, die mit dem Jahresabschluss 2019 veröffentlicht wurden, nicht mehr erreicht werden können", teilte das Unternehmen mit. Es sei aktuell nicht absehbar, wann eine neue Prognose möglich sei. Im ersten Quartal wurde laut vorläufigen Zahlen ein Umsatz von rund 55 Milliarden Euro, ein operatives Ergebnis von 0,9 Milliarden Euro und eine operative Umsatzrendite von rund 1,6 Prozent erzielt. "Der Volkswagen Konzern plant, die Produktion mit erhöhten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter stufenweise hochzufahren. Die positive Entwicklung in China zeigt, dass eine Rückkehr zur Normalität und eine wirtschaftliche Erholung im weiteren Jahresverlauf möglich erscheint", erläuterte das Unternehmen. Die Porsche Automobil Holding SE hat ihren Ausblick für 2020 als Reaktion auf die Volkswagen-Gewinnwarnung ebenfalls zurückgezogen. Die Porsche-Holding hält die Mehrzahl der Volkswagen Stammaktien.
- Der Pharmakonzern Abbott Laboratories hat im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,65 Dollar die Analystenschätzungen von 0,58 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 7,7 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 7,34 Milliarden Dollar.
- Die Investmentbank Morgan Stanley hat im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht und die Erwartungen der Analysten verfehlt. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn verringerte sich von 2,43 Milliarden Dollar auf 1,70 Milliardem Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug 0,99 Dollar, womit die Analystenschätzungen von 1,14 Dollar verfehlt wurden. Der Umsatz sank um acht Prozent auf 9,49 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls unter den Erwartungen von 9,73 Milliarden Dollar.
- Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht. Der Nettogewinn verringerte sich von 1,06 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 627 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie sank von 6,65 Dollar auf 5,19 Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 6,60 Dollar allerdings über den Analystenschätzungen von 6,47 Dollar. Der Umsatz erhöhte sich um 11 Prozent auf 3,71 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen von 3,6 Milliarden Dollar übertroffen wurden.
- Vorstand und Aufsichtsrat des Bahninfrastrukturanbieters Vossloh schlagen eine Aussetzung der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 vor. Eine virtuelle Hauptversammlung soll am 27. Mai 2020 stattfinden.
- Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S hält an seinem Dividendenvorschlag für 2019 in Höhe von 0,15 Euro je Aktie unverändert fest. Die diesjährige Hauptversammlung soll nun rein virtuell am 10. Juni stattfinden.
- Atoss Software hat den Umsatz im ersten Quartal 2020 nach vorläufigen Zahlen um 17 Prozent auf 19,8 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte sich erneut verbessert haben und die EBIT-Marge dürfte bei 26 Prozent gelegen haben, so das Unternehmen. Die vollständigen Zahlen für das 1. Quartal 2020 werden am 27. April 2020 veröffentlicht.
- Die Zur Rose Group, das Mutterunternehmen der Internet-Apotheke DocMorris, hat im ersten Quartal den Umsatz um 15,9 Prozent auf 426,6 Millionen Franken gesteigert. Angaben zum Gewinn machte das Unternehmen nicht. Der vorläufige Ausblick für 2020 wurde bestätigt.
- Das Biotech-Unternehmen Evotec arbeitet bei der Entwicklung von Nanowerkstoffen künftig mit der Leon-Nanodrugs GmbH zusammen. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft wollen die Unternehmen bei der Entwicklung ausgesuchter Wirkstoffe kooperieren, um die Effektivität klinischer und kommerzieller Nanowirkstoffe zu maximieren. Zudem hat Evotec sich mit einer strategischen Investition als führender Investor einer neuen Finanzierungsrunde an leno-nanodrugs beteiligt. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt.
- Der Onlinehändler Amazon wird seine Aktivitäten in Frankreich für eine Woche komplett einstellen. Grund ist ein Gerichtsurteil, wonach Amazon seine Mitarbeiter nicht ausreichend vor der Coronavirus-Epidemie schützt. Das Gericht hatte angeordnet, den Verkauf nicht essentieller Güter für einen Monat auszusetzen. Amazon will hingegen das Geschäft nun zunächst komplett einstellen und begründete dies mit der Komplexität seiner Geschäftstätigkeit und einer angedrohten Strafe von einer Million Euro pro Verstoß.
- Der Modehändler Zalando ist im ersten Quartal operativ in die roten Zahlen gerutscht. So wurde nach vorläufigen Zahlen ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) zwischen minus 90 und minus 110 Millionen Euro verbucht. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Gewinn von 6,4 Millionen Euro erzielt worden. Der Umsatz konnte von 1,378 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,52 bis 1,54 Milliarden Euro zulegen.
- Der Autobauer Volkswagen will seine Produktion nach wochenlanger Pause wegen der Corona-Pandemie wieder hochfahren. In den Werken in Zwickau und Bratislava soll die Fertigung in der kommenden Woche wieder starten. Die Fertigung in den übrigen deutschen Produktionsstätten sowie in Portugal, Spanien, Russland und den USA soll eine Woche später wieder starten. Im Mai sollen weitere Werke in Südafrika, Argentinien, Brasilien und Mexiko folgen.
- Der Medizintechnik- und Sicherheitskonzern Drägerwerk ist optimistisch für das Jahr 2020. "Aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung beim Auftragseingang im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie ergeben sich für Dräger sehr gute Chancen, das bisher geplante Umsatz- und Ergebnisniveau deutlich zu übertreffen. Dräger wird die Erwartungen für 2020 nach Vorlage der Halbjahresergebnisse konkretisieren", teilte das Unternehmen mit. Im ersten Quartal stieg der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um etwa 7,1 Prozent auf rund 640 Millionen Euro, während der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei minus 0,6 Millionen Euro gelegen hat, nach einem Minus von 10,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Konjunktur & Politik
- Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will die Mitarbeiterbeteiligung insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-Ups erhöhen. "Die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ist ein wichtiges Instrument zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften für Unternehmen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden zu Teilhabern und partizipieren von der wirtschaftlichen Entwicklung ihres Unternehmens", sagte Altmaier. In einer Studie empfehlen Experten zur Ausweitung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung eine Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne bei einer Mindesthaltefrist von fünf Jahren.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bekräftigt, dass die EZB alles notwendige zur Stützung der Wirtschaft unternehmen werde. "Es werden alle Optionen zur Stützung der Wirtschaft geprüft", heißt es in einem Schreiben an das International Monetary and Finance Committee (IMFC), einem Gremium des Internationalen Währungsfonds (IWF). Möglich sei etwa eine Ausweitung des Pandemie-Kaufprogramms für Anleihen. Außerdem könnten die Devisenswap-Vereinbarungen auf weitere EU-Notenbanken ausgeweitet werden. Entsprechende Anträge würden derzeit geprüft. Die Devisenswap-Vereinbarungen erlauben es den Notenbanken außerhalb der Eurozone die Geschäftsbanken mit Euro zu versorgen.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche leicht auf 5,245 Millionen gesunken, nach revidiert 6,615 Millionen in der Woche zuvor. Erwartet wurden 5,0 Millionen Erstanträge. Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben rund 22 Millionen US-Amerikaner ihre Jobs verloren.
- Der Philadelphia-Fed-Index, ein Frühindikator für die Entwicklung der Industrie im US-Notenbankdistrikt Philadelphia, ist im April stärker eingebrochen als erwartet und auf den tiefsten Stand seit Juli 1980 gesunken. Der Index verringerte sich von minus 12,7 Punkten im Vormonat auf minus 56,6 Punkte. Erwartet wurden minus 30,0 Punkte.
- Die Zahl der US-Baugenehmigungen lag im März bei annualisiert 1,353 Millionen. Erwartet wurden 1,30 Millionen, nach 1,452 Millionen zuvor. Die Baubeginne sanken von revidiert 1,564 Millionen auf 1,216 Millionen, erwartet wurden 1,300 Millionen.
- Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Februar wie erwartet leicht gesunken. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang um 0,1 Prozent verzeichnet, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Erwartet worden war ebenfalls ein Minus von 0,1 Prozent. In den Februar-Daten sind die schwerwiegenden Auswirkungen durch die Coronavirus-Shutdowns in Europa noch nicht enthalten.
- Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den USA haben nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump ihren Höhepunkt überschritten. Am heutigen Donnerstag will Trump seinen Plan zur Öffnung der Wirtschaft vorstellen. Mehrere Gouverneure von US-Bundesstaaten haben bereits ihren Widerstand gegen eine zu schnelle Wiedereröffnung angekündigt.
- Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im März wie bereits vorab gemeldet deutlich abgeschwächt. Die Jahresinflationsrate auf Basis des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) sank von 1,7 Prozent im Februar auf 1,3 Prozent im März. Die Jahresteuerung auf Basis des nationalen Index sank von 1,7 Prozent auf 1,4 Prozent. Diese bereits vorab gemeldeten Zahlen wurden vom Statistischen Bundesamt am Donnerstag bestätigt.
- Österreich, Frankreich, Belgien, Griechenland und Spanien haben ihr Verbot von Leerverkäufen bis zum 18. Mai verlängert. Eigentlich sollten die Verbote im April auslaufen.
- Wirtschaftsverbände haben die Corona-Beschlüsse der Bundes- und Landesregierungen scharf kritisiert. Der Handelsverband Textil bezeichnete die Festlegung, dass nur Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern ab der kommenden Woche wieder öffnen dürfen, als "willkürlich". Der Einzelhandelsverband HDE warnte vor Wettbewerbsverzerrungen durch diese Festlegung. "Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen oder Verkaufsflächen festmachen. Die jetzt beschlossenen Vorgaben führen zu Wettbewerbsverzerrungen und Rechtsunsicherheiten", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Bundesregierung hatte beschlossen, dass Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen, ebenso Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen unabhängig von der Verkaufsfläche. Begründet wurde die Festlegung auf 800 Quadratmeter nicht mit den Gegebenheiten in den Geschäften, sondern mit der Forderung, dass der Kundenverkehr in den Innenstädten weiter beschränkt werden sollte.
- Bei den Parlamentswahlen in Südkorea hat die Regierungspartei der Demokraten von Präsident Moon Jae die absolute Mehrheit erreicht. Die Partei kommt künftig auf mindestens 163 der 300 Parlamentssitze. Vor allem die erfolgreiche Eindämmung der Corona-Krise war für die hohe Zustimmung zum Regierungskurs verantwortlich.
- Die US-Wirtschaft schrumpft nach Einschätzung der US-Notenbank in allen Regionen "stark und abrupt" als Folge der Coronavirus-Pandemie, wie es in dem am Mittwochabend veröffentlichten "Beige Book" der Notenbank heißt. Der Ausblick sei sehr unsicher und die meisten Unternehmen würden für die kommenden Monate mit einer weiteren Verschlechterung der Bedingungen rechnen.
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